Rumiñahui Norte (4721)


Publiziert von cardamine , 30. August 2023 um 23:49.

Region: Welt » Ecuador
Tour Datum: 4 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: EC 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m
Strecke:12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Machachi - Santa Ana del Pedregal (ein Teil der Strasse ist neu asphaltiert). In der Kurve vor dem Restaurant RUTA DE LOS VOLCANES durch ein geöffnetes Tor (es wird Nachts geschlossen) über einen Pflasterweg bis zu einem Weidezaun auf 3900 m.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel / Restaurant Ruta de los volcanes "Casa de campo" oder Tambopaxi Lodge im Cotopaxi Nationalpark

Der Rumiñahui ist ein viergipfeliger Vulkan gegenüber dem Cotopaxi. Während der Mittelgipfel relativ oft erwandert wird, bekommt der Norte, der höchste, relativ wenig Besuch. Je nachdem, wen man fragte, reichte die Schwierigkeitseinstufung von "man braucht ein bisschen die Hände" bis zu "ohne Seil geht nicht". Der Panico Bergführer von Günter Schmudlach stufte den Norte als T5 ein, eine Einstufung, der wir uns anschliessen. Ein Seil ist in dem brüchigen Gelände definitiv nutzlos.

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich dem Berg anzunähern. Die gebräuchlichere ist die von der Laguna Limpipungo im Cotopaxi Nationalpark. Der öffnet aber erst um 8 Uhr seine Pforten, was fürs Bergsteigen in Ecuador nicht wirklich brauchbar ist. Dann gibt es noch die Pedregal-Route, die von Santa Ana del Pedregal startet. Da wir dort ein Hotel hatten, fiel die Wahl nicht schwer. Eigentlich wäre diese Route um einiges länger, aber unser Vermieter gab uns den Tipp, dass man mit dem Geländewagen die ersten 3 km hinauffahren könnte. Dies zwar über Privatland, aber so seine Aussage, man dürfe halt einfach nicht anhalten, wenn sich jemand beschwert. Beschwert hat sich so früh am Morgen zum Glück niemand. 


Wir parkten vor einem Weidezaun auf ca. 3900 m Höhe und folgten einem breiten Traktorweg durch die Wiese auf den Grasrücken «Filo de Pogyo» hinauf. Ab dort ist der Weg nicht recht deutlich. Wir sind erst fälschlicherweise den Rücken weiter hinaufgestiegen, weil wir eine Lavaformation für einen Steinmann hielten. Tatsächlich muss man aber diagonal zu dem Weidezaun absteigen. Der Weg führt entlang des Zauns auf eine unüberwindbar aussehende Felswand zu. In dieser gibt es aber einen Durchschlupf über eine schmale Terrasse. In Anlehnung an andere derartige Durchlässe habe ich den Wegpunkt «paso de la muerte» genannt. Nach dieser Passage quert man ohne viel Höhengewinn durch dichte Vegetation den Hang, bis man auf die Limpipungo-Route stösst. Ein sandiger Weg führt nun leicht ansteigend vom unteren Hauptweg weg. Nach einer kurzen Kraxelstelle erreicht man einen Sattel, von dem man eine steile, bröselige Sand-/Geröllrampe aufsteigt. Kurz bevor man die Gratkante erreicht folgt man Steinmännern nach rechts zu einem Graben. Dieser muss durchklettert werden, die Schlüsselstelle der Tour. Danach folgt man deutlichen Wegspuren und gelangt - wenn man den Abzweig verpasst hat - vor eine unüberwindbare schwarze Felsnadel (der Pfad dorthin ist deutlicher, aber nicht der richtige!) Steht man vor der Nadel, muss man wieder zurück, ja nicht versuchen, nach links direkt durch diesen Kamin abzuklettern! Man folgt den Steinmännchen auf der Westflanke leicht abwärts, bis man am Fuss eben dieser Rinne angelangt ist. Dann steht man vor dem sogenannten "W". Hier gibt es zwei Varianten: Links durch eine steile Schuttrinne oder rechts bei einem Stand über ein Felscouloir zu einem schrägen Band hochklettern. Wir entschieden uns für die Rinne, insofern können wir nichts zur Schwierigkeit der anderen Variante sagen. Da in dem Felscouloir eine Abseilstelle hing, gehen wir davon aus, dass sie schwieriger ist. Nach der Geröllrinne gab es wiederum mehrere Möglichkeiten: Die beste ist, man klettert einfach die treppenartigen Felsstufen hoch, dann erreicht man den Vorgipfel, von dem es nur noch wenige Meter bis zum höchsten Punkt sind.

Abstieg wie Aufstieg, wobei sich die Querung zurück ganz schön zieht. Falls man von Santa Ana loswandert, könnte man auch über die Laguna Limpipungo absteigen, das gäbe eine tolle Runde. Man müsste sich nur vorab eine Mitfahrgelegenheit oder Taxi organisieren. Die optimalste Variante wäre, in der Tambopaxi Lodge im Nationalpark übernachten, dann kann man die angenehmere Limpipungo Route mit einem frühen Aufbruch verbinden.

Fazit: Wer es gern ein bisschen abenteuerlicher hat, dem ist der Rumiñahui Norte sehr zu empfehlen. Die grösste Herausforderung war für uns die Wegfindung, mit diesem Topo sollte es Nachahmern nun leichter fallen.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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4 Jul 17
Rumiñahui Máxima · chavin

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