Große Bärneck-Runde


Publiziert von Erli , 3. September 2023 um 13:25.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rottenmanner und Wölzer Tauern
Tour Datum:27 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:15 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Sessellift von Donnersbachwald zur Mittelstation auf der Riesneralm.

In der weiteren Umgebung der Riesneralm ragen um das Große Bärneck knapp zehn Gipfel um die Zweitausendmetermarke empor, die sich zu einer schönen Wanderrunde verbinden lassen. Am letzten Hitzetag im August unmittelbar vor dem Wetterumbruch konnte ich neun schöne Grasgipfel besteigen, die meisten von ihnen als Ersteintrag. Ein Großteil der Gipfel wird - trotz der Seilbahn zur Riesneralm - eher selten besucht; mir sind nach der Riesneralm auf der ganzen Route nur vier Wanderer, und oberhalb des Finsterkarsees kein einziger mehr begegnet.

Der Start der Rundtour ist ausgesprochen gemütlich: von der Talstation der Riesneralmbahn lasse ich mich nachmittags vom Sessellift bis zur Mittelstation auf der Riesneralm tragen. Von dort führt ein Wanderweg zunächst leicht ansteigend um den Ostrücken des Riesner Krispen herum; schon bald sieht man in der Ferne die Finsterkaralm liegen, zu welcher der Wanderweg hinabführt. Man quert den Bachlauf über einen Holzsteg unterhalb der Hütte, dann führt oberhalb der Alm ein Wanderpfad zunächst steiler durch lichten Wald und dann abflachend durch Wiesengelände aufwärts zum Finsterkarsee. Der Bergsee befindet sich in einer Geländemulde, die von den Ost- und Nordseiten von Seepitz und Finsterkarspitz umschlossen ist. Am anderen Seeufer haben zahlreiche Kühe ihre Weide, und auch ich nutze die schöne Umgebung zur Rast.

Vom Finsterkarsee sind es noch etwas mehr als 150 Höhenmeter, bis man den Grat erreicht; der Wanderweg ist gut markiert und mündet direkt unterhalb des Seespitz auf den schmalen Bergrücken. Im Westen blickt man nun ins Sölktal, man überschreitet nun den nur wenige Meter höher liegenden Gipfel, von dem die nächsten Gipfel bereits einsehbar sind. In wenigen Minuten ist mit dem Finsterkarspitz der erste Zweitausender erreicht. Der Pfad führt unterhalb des Gipfel, so dass ich einen kleinen Umweg weglos nehme, um den höchsten Punkt zu erreichen. Nun folgt der schöne Anstieg auf das Große Bärneck, dem Hauptgipfel über der Riesneralm, der durch ein schönes Gipfelkreuz markiert ist. Vom Gipfel steigt man knapp fünfzig Höhenmeter in den Silberkarsattel ab, von dem man durch das Silberkar direkt zur Mörsbachalm absteigen könnte. Ich nehme freilich den kleinen Anstieg zur Silberkarspitze, wo das nächste Gipfelkreuz steht. Da keine 400m westlich mit dem Kleinen Bärneck der nächste Grasgipfel liegt, verlasse ich kurz den Wanderpfad und folge den Steigspuren der Tiere bis zum höchsten Punkt. Weglos geht es zurück und über den Westhang der Silberkarspitze wieder auf den Wanderweg.

Der Wanderweg führt nun meistens etwas westlich der Gratkante, allerdings zweigen recht bald Steigspuren zum schönen Zacken des Gstemmerzinken ab, der sogar ein winziges Gipfelkreuz am höchsten Punkt hat. Von dort geht es nun etwas mehr als hundert Höhenmeter in die Gstemmerscharte hinab, auch von hier besteht eine Abstiegsmöglichkeit zur Mörsbachalm. Nordwestlich der Scharte befinden sich mit dem Sonntagskarspitz und dem Schwarzkarspitz zwei weitere Grasgipfel, beide Gipfel befinden sich etwas oberhalb des Weges, so dass man wieder ein Stück weglos zurücklegt. Der Gipfelbereich am Sonntagskarspitz ist zu meiner Überraschung von einer zwanzigköpfigen Schafherde bevölkert, die Tiere grasen dabei durchaus im abschüssigen Gelände. Da ich die freundlichen Tiere nicht stören will, gehe ich in einem Bogen zum Weg zurück und nehme nun den Schwarzkarspitz in Angriff.

In der Zwischenzeit ziehen vom Ennstal her die Wolken in die Täler; unterhalb des Schwarzkarspitz befindet sich bereits der Schusterboden, ein großes Schwemmgebiet, durch das der Abstieg zur Mörsbachalm verläuft. Vom Schwarzkarspitz geht es über eine Kuppe in die Mößnascharte, und von dort auf den letzten Gipfel der Runde, den Mößnakopf. Dann folgt der Abstieg über den Schusterboden, der immer wieder recht sumpfig ist, und an der Steilstufe hinab ins Mörsbachtal zum Teil auch unangenehm rutschig. Ich bin froh, in der Dämmerung die Mörsbachhütte zu erreichen, von dort folgt ein Forststraßenhatscher zurück ins Tal nach Donnersbachwald.

Fazit: Die Bärneck-Runde, die aufgrund der zahlreichen Zwischenabstiege mehrfach verkürzt werden kann, ist etwas für Liebhaber einsamer Graswanderberge. Die Wege über die Grate übersteigen die Schwierigkeit T 2 nicht, allerdings ist der Abstieg über den Schusterboden aufgrund der Nässe sehr unangenehm; im Vergleich zum Fellhornkamm, den ich zwei Wochen zuvor mit meiner Frau gemacht habe, ist die Runde über das Bärneck deutlich anspruchsvoller, daher die etwas höhere Bewertung.

Zeiten: 
Riesneralm - Finsterkarsee: 1 Std. 15 min.
Finsterkarsee - Finsterkarspitz - Großes Bärneck: 1 Std. 
Großes Bärneck - Kleines Bärneck - Gstemmerscharte: 50 min.
Gstemmerscharte - Sonntagskarspitz - Mößnakopf: 1 Std. 
Mößnascharte - Mörsbachhütte - Donnersbachwald: 1 Std. 30 min.

Tourengänger: Erli


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

WS+
18 Dez 20
Skitour Schwarzkarspitz · Matthias Pilz
WS
24 Feb 12
Silberkarspitz · guenter
WS
ZS-
18 Jan 20
Skitour Großes Bärneck · Matthias Pilz
ZS-
26 Dez 10
Skitour Großes Bärneck · Matthias Pilz

Kommentar hinzufügen»