Ejby (Alta) - Kvænangsbotn


Publiziert von zaufen , 27. August 2023 um 18:24.

Region: Welt » Norwegen
Tour Datum:19 August 2023
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 940 m
Strecke:52,7 km, davon etwa 25 km bis Joalosgorsa
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Bus nach Roligheten
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Nur Schulbusverkehr frühmorgens nach Burfjord. Mittags zurück

Erste Hälfte der E1-Abkürzungsroute im nördlichen Norwegen. Ziel war es, die als relativ eintönig und sehr sumpfig eingeschätzte Route des Europäischen Fernwanderwegs E1 über Kautokeino, die zudem einen erheblichen Schlenker nach Süden macht, zu vermeiden und durch eine günstigere Trassierung zu ersetzen. Weiterer Vorteil des Verlaufs näher an der Küste sind die besseren Versorgungsmöglichkeiten. Der Eintrag in der Minimap ist kein aufgezeichneter Gps-Track, sondern nach OSM und Luftbildern erstellt. Die Bilder waren aber z. T. im Schnee. Westlich des Passes daher Ungenauigkeiten. 
Unser Projekt, den E 1 von Kilpisjärvi  bis Olderfjord,  wo wir 2022 von Norden kommend aufgehört hatten,  zu gehen,  scheiterte allerdings aus 2 Gründen: am ersten Tag stürzte meine Frau so, dass die Wunde genäht werfen musste. Damit war der erste Tag gelaufen und wegen der großen Entfernungen und vorbestellten Quartiere der Abschnitt Kilpisjärvi  bis Reisadalen nicht mehr durchführbar. Der weitere Ablauf war wegen der Quartierlage zur Zeit des Arctic Race ohnehin geändert, so dass Alta - Reisadalen am Schluss kommen sollte. Und nachdem auf dem hier beschriebenen Weg Alta-Kvænangsbotn wir doch nachts im Zelt ziemlich gefroren hatten, war die Motivation für die beiden letzten Etappen von  Kvænangsbotn ins Reisadalen nicht mehr da. Da das Wetter dann sehr gut wurde, ärgerte mich das dann zwar, war aber nicht mehr zu ändern.  Alleine konnte ich schon aus logistischen Gründen nicht gehen. Die entworfene Route trage ich trotzdem mal hier in die Minimap ein.
Von Alta fuhren wir mit dem Bus nach Roligheten. Zunächst etwa 100m weiter auf der Straße E45, dann rechts in einen Waldweg.  Immer geradeaus kommt man dann zur Einfahrt einer grob geschotterten Straße von der E 45 weg, auf der es weiter geht. Es folgen Parkmöglichkeiten und Infotafeln. Wer meint,  der dort beschriebene Weg wäre anschließend markiert,  wird ziemlich enttäuscht.  Auf dem Schotterweg geht es nach kurzem durch den hier ziemlich breiten Gampvannsbekken. Hier war der Steg weggeschwemmt und wurde von mir erstmal in eine brauchbare Position gebracht.  Dann beginnt der Weg zu steigen. Nach etwa 2 km auf dem Schotterweg geht es links in einen schwächer ausgeprägten Weg weiter aufwärts. 
Nach einiger Zeit kommt der deutlichere Weg wieder von rechts hinzu. Da ich hier die einmündenden Wege im Verhältnis zur Karte falsch zugeordnet hatte, kam es dann zu einem Orientierungsfehler, der uns für  einige Kilometer auf den falschen Weg brachte - zwar hatte ich mich über die langen Strecken gewundert,  das aber auf unser vermeintlich ungenügendes Tempo zurückgeführt.
Richtig ist jedenfalls, an der ersten darauf folgenden deutlichen Gabelung, also nach etwa 2 km, rechts zu gehen (in der Minimap so richtig eingetragen). Wir gingen erst an der Gabelung nach 4 km rechts und dann lange Zeit später nach Bemerken des Fehlers schräg durchs Gelände zur Stromleitung. Der richtige Fahrweg entfernt sich nicht mehr als 1 km von der Stromleitung und nähert sich ihr zunehmend. Ab dem Store Holmvannet begleitet er die Stromleitungen in wechselndem Abstand von nicht mehr als 200 m. Das bleibt bis zum Abstieg so, ist zwar ein leichter optischer Mangel, erleichtert aber die Orientierung ungemein. Der Weg bleibt bis Joalosgorsa ein deutlicher Fahrweg, danach sind die Spuren zum Teil in schlechterem Zustand, aber immer gut erkennbar. Den Helleelva mussten wir ohne Schuhe furten. Der Joalosjohka und der Bielva ließen sich auf Steinen überqueren. 
Wir zelteten bei Jaolosgorsa auf dem Westufer bei einem anderen Bach. An sich ein schöner Platz, aber zumal durch den Wind wurde es uns nachts zu kalt.
Von Joalosgorsa ging es am nächsten Morgen sehr zeitig (4.30 Uhr) weiter, weil es uns schlicht zum Schlafen zu kalt war. Etwa 1 h weiter wird der Bielva gekreuzt, auch das ging mit Schuhen über Steine. Dann weiter aufwärts durch karges Terrain über einen sanften Sattel. Bei der noch schlechten Sicht war ein Gipfelabstecher sinnlos. Bei einer Biegung der Stromleitungen ist die Passhöhe und die Grenze zwischen Troms und Finnmark erreicht. Es geht dann sanft abwärts mit mehr Gewässern neben dem Weg.  Nach Querung des Zuflusses zum Baddervatnet, der in der Karte beeindruckender aussieht als in der Realität , mündet der Weg in den Fahrweg vom Sneddetlahku nach Badderen ein, schon nach gut 50 m geht es aber an der Gabelung für uns links weiter, bald abwärts uns durch feuchte Senken zu einer verschlossenen Hütte am Ruossavakkejavrit.
Der Weg kreuzt dann dessen Abfluss und geht etwa 60 Höhenmeter aufwärts. Man kann stattdessen auch weglos, aber relativ mühsam mit weniger verschenkter Höhe um die Ecke herum in die Südhänge des Brottvattna gehen. Dann macht der Weg einen Bogen, bevor es deutlich abwärts geht. Der Abstieg auf der Fahrspur ist ungemein steil und das schwierigste auf der ganzen langen Strecke. Im Gearbettal trifft man auf den markierten Weg von der Gaerbikkhytta und geht auf diesem talauswärts unter einem großen Felssturz vorbei. Weiter immer geradeaus bis zur Straße nach Kvænangsbotn.  Zum Campingplatz Bjørkenes etwa 500 m nach links.

Es ist übrigens nicht nachteilig, entlang einer Stromleitung zu gehen, auch wenn es den Wildnis-Effekt etwas mindert.  Zum einen erleichtert es die Orientierung ganz ungemein. Zum anderen ist selbst Nord-Norwegen nicht so wild, als dass man nicht zumindest von Anhöhen sowieso irgendwo eine Stromleitung sieht. Und dann greift derselbe Effekt wie bei der Regel, dass man immer im hässlichsten Haus der Straße wohnen sollte - dann sieht man nur die schöneren Häuser, wenn man aus dem Fenster schaut. sprich, wenn ich unter der Stromleitung stehe, stört sie die Aussicht weder nach rechts noch nach links...

Bis hierhin waren es 298 km Weg vom Nordkap, Nord-Süd-Differenz 159 km.

Die weitere nicht umgesetzte Planung sah dann so aus und ist mit separater Gpx- Datei in der Minimap eingetragen:
1. Tag: weiter auf der Straße bzw. im Bereich Kvænangsbotn auf Wegen nördlich davon am Kraftwerk vorbei und noch einen guten Kilometer weiter auf der Straße bis zur Hausgruppe Brennbukt. Dort gibt es links einen Weg aufwärts, der einen Stromleitungsmast ansteuert, aber sich als ATV-Spur bis auf fast 300 Höhenmeter hochzieht. Weiter recht steil aufwärts weglos nordwestlich vom Buollanjohka. Nach Karte und Blick von unten müsste sich auch in der Steilstufe ein Durchstieg finden lassen. Weiter oben wird dann ein Rentierzaun erreicht. An diesem länger entlang, bis zum Knick bei See 759. Dann in südwestlicher Richtung sanft absteigend und etwas steiler wieder hinauf und wieder hinab zum Abfluss des Goneldatjavri in den Goneldatjohka.V on dort nach Westen nur leicht absteigend zum See 676 (der westliche und größere der Seen dort). Weiterer Abstieg auf orographisch linken Seite des Ruvzajohka, um P. 539,9 aber südlich herum ins Navitdalen absteigen in die Gegend, die Gardeguolban heißt. Im Tal etwa 1 km weiter nach Süden und in Höhe Inggagorzi den Navitelva queren. Nach meinem Eindruck von Bildern müsste das dort gehen. Südlich vom Inggajavri in südwestlicher Richtung aufsteigen zum See 673. In dessen Mulde war die weitere Übernachtung im Zelt geplant.
Es gibt aber auch ein Stück weiter nördlich im Navitdalen eine offen zugängliche Hütte (in der Nähe vom See Saivva).
Am Folgetag  wollten wir bei ordentlichem Wetter durch das Tal weiter aufsteigen über Inggagaisa zum Gipfelplateau des Oahpis. Abstieg nach Westen und dann mehr südwestlich über den Mielggasvarit ins Doaresdalen, in dem es weiter unten einen Weg ins Reisadalen gibt. Der Plan war, sich zur Brücke bei Fjellstad im Reisadalen ein Taxi nach Storslett zu bestellen und in unserem Fall nach Alta zu fahre., Wenn man weiter in Richtung Kilpisjärvi will, würde man in Storslett/Nordreisa zu übernachten, am nächsten Morgen wieder mit dem Taxi nach Fjellstad  fahren und auf der Ostseite des Reisaelva bis zur Brücke bei Svartfoss gehen. Das ist alles auf dem Sträßchen bzw. Im Bereich von dessen Unterbrechung von etwa 2 km auf Pfaden, weitgehend im Bereich der Stromleitung,  möglich. Dann bis Ovi Raishin gibt es keine Alternative zur Straße.  Man könnte aber im Bereich des Puntafoss zelten - etwa auf dessen Nordseite beim Weg zur Puntaneset, und von dort dann direkt aufsteigen zum E 1, würde dann aber den Sarafossen verpassen. Streckenlänge für die ersten beiden weiteren Tage je nachdem , wie man genau seine Spur legt, etwa 50 km, etwa 1750 Hm Aufstieg.
Bei weniger gutem Wetter war der Plan, vom See 673 durch die Osthänge des Slimpogaisa zum Slimpojavri zu gehen (oder direkt aus dem Navitdalen dorthin) und durch das Njallavaggi zur Passhöhe bei 890 m aufzusteigen. Weiter durch das Tal mit den Seen, am Doaresjavri entlang ins Doaresvaggi.
Bilder von der Region, die ihre Begehbarkeit zeigen, gibt es im Netz:https://kugo.no/2018/08/oahpis-1295-moh/#more-35155
Der Oahpis ist in der Regel ab Ende Juli schneefrei.

Tourengänger: zaufen


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T1

Kommentar hinzufügen»