Breitenauriegel (1116m) und Dreitannenriegel (1090m), Anstieg über Saulochschlucht

Meine heutige Tour führt mich Richtung Deggendorf ins Gebiet der Rusel, wo ich noch gar nicht unterwegs war, außer beim Skifahren. Auch wenn es für mich eine relativ kurz Anfahrt bedeutet, wollte ich einige Höhenmeter abarbeiten. Dazu hatte ich mich früher schon mal informiert und die Pläne wieder aktiviert. Den Start wollte ich so weit unten wie möglich festlegen, dafür hat sich der Saulochbach und die Saulochschlucht angeboten. Die Zufahrt über die Autobahn und die Ruselbergstraße ist optimal und schnell.
 
In Maxhofen nach dem Ruselkraftwerk biege ich links bei der Zwieslerbrücke ab und fahre noch etwa 250 m die Straße zum Wald. Gleich nach dem Ortsschild Mietraching können neben der Straße fünf Autos stehen. Später gibt es nur Parkverbote der Anwohner. Der Anstieg neben dem Saulochbach und durch die Saulochschlucht hat den Vorteil, dass es trotz warmer Temperaturen angenehm zu gehen ist und fast ausschließlich bewaldet ist. In Höhe von Rohrmünzmühle verlasse ich den Wanderweg Nr. 1 und teste einen Weg, der abseits der Wanderwege ziemlich direkt zum Breitenauriegel hinauf leitet. Jedoch sind Teile meiner Strecke nicht im Bayernatlas eingezeichnet, in der Deutschlandkarte von Bergfex aber schon. Und das reizte mich schon immer; Wege zu suchen die nicht jeder geht bzw. versucht zu gehen. Ortskundige werden vermutlich darüber lachen, weil sie immer wieder auf diesen Wegen unterwegs sind, sonst gäbe es keine Wegspuren denen ich folgen könnte.
 
Der geplante Anstieg über Hohlwege und wenige bewanderte Waldpfade hinauf zur Herz-Jesu-Kapelle neben der Jägerhütte ist im nachhinein gut zu finden, nur weiß man das vorher nicht immer. Empfehlen kann  ich diesen Anstieg aber nur Wanderern mit Abenteuerlust und die nach einem Verhauer auch mal ein paar Zusatzmeter machen können, zumal es keine Einkehr auf der Tour gibt. Ohne einen gewissen Orientierungsinn oder Kartenlesen wird es auch schwierig. Auch der Wegabschnitt nach der Kapelle ist nicht ganz einfach, weil in der Karte nur ein Pfad eingezeichnet ist, es aber mehrere Verästelungen gibt. Hat man dann aber den Riegelsattel erreicht, ist der weitere Weg unschwierig zu finden. Ab hier sind der Breitenauriegel und der Dreitannenriegel gut beschildert.
 
Ich will zuerst zum Breitenauriegel und danach zum Dreitannenriegel um über dessen Südseite auf Weg Nr. 3 abzusteigen um auch diesen Weg zu erkunden. Und dann passiert mir im Abstieg vom Dreitannenriegel das was ich eigentlich im Aufstieg vermutete. Ich verliere für kurze Zeit den Weg Nr. 3 und muss etwa 500 m zusätzlich gehen. Der Steig mit der Nr. 3 weckt schon im Abstieg eine gewisse Lust um in auch nochmal im Aufstieg zu versuchen. Er hat eine anhaltende Steigung und das in ziemlich direkter Linie, also ohne Möglichkeiten zum Erholen. Vermutlich aus diesem Grund ist mir heute kein einziger Wanderer begegnet.
 
Als ich dann den Wanderparkplatz in Rohrmünz erreiche, wollte ich eine Abkürzung zur Rohrmünzmühle versuchen, was aber schief ging. Also blieb mir nicht anderes übrig, die offiziellen Wanderwege über Rohrmünz und Rohrmünzmühle auf der Teerstraße und in der Sonne zu gehen. Nach Rohrmünzmühle erreiche ich wieder meinen Aufstiegsweg durch die Saulochschlucht, den ich auch im Abstieg benutze. Dieser Wegabschnitt liegt fast ausschließlich im Schatten der Bäume oder auch des Taleinschnittes. Auf dem letzten Abschnitt kommen mir einige Feierabendradfahrer entgegen, die sich mit oder ohne E-Motor beweisen wollen. Beim nächsten Besuch möchte ich diesen Weg in umgekehrter Richtung gehen, schon wegen des Anstieges auf den Dreitannenriegel.

Reine Gehzeit: 4 h 45 min
Insgesamt unterwegs: 5 h 15 min