Topol (1110m), Biokovogebirge

Das Wetter in unserer Urlaubswoche war eher unbeständig, vor allem Richtung Landesinnere. Es fing fast jeden Tag an zu brodeln und nachmittags mußte man immer mit Gewitter rechnen. Oft war es direkt an der Küste sonnig und wenige Kilometer drinnen in den Bergen schüttete es. So mußten wir auch jeden Tag unsere Tourenplanung mit einem Blick in den Himmel starten und entscheiden, wo es hingeht.
Ich entschied mich heute für den Ausgangspunkt Topici (204m) oberhalb von Baska Voda. Schon die Anfahrt über das kleine Sträßchen ist wegen der steil aufragenden Berge beeindruckend, die Wanderung dann ein absolutes Highlight im Biokovo Gebirge: kleine Steige in wunderschöner Natur, felsige Szenerie, Einsamkeit und tolle Aus- und Tiefblicke. Der Pfad ist bis hinauf zum Sveti Ilija durchgehend markiert, aber ab und an wirds buschig und a bissal suchen ist nötig.
Bis ganz hinauf bin ich heute nicht, denn wie schon beschrieben gabs Wolken mit jedem Schritt hinauf. Eher spontan stieg ich dann auf den Topol, einer zum Meer senkrecht abfallenden Felskugel, die aber von hinten relativ leicht erstiegen werden kann.
Los geht es in Topici vom kleinen Parkplatz etwas links einer sporadisch geöffneten Konoba. Erstmal geht es durch die Gassen durchs Dorf (eher links halten), Markierungen weisen bald nach links hinaus auf eine Wiese und hinauf zum Waldrand.
Nun geht es in Kurven gleichmäßig bergan, bald hat man schöne Blick zu den Felsbergen voraus. Später zieht der Pfad nach rechts und biegt dann oberhalb eines Einschnitte wieder nach links auf die Wände zu. Man muß nun in ein Trockenbachbett absteigen und dieses überqueren.
Achtung: hier führen auch geradeaus Markierungen den Bacheinschnitt weiter, ich aber muß nun auf der anderen Seite wieder heraus.
Man steigt nun zu einem kleinen, feinen Aussichtspunkt hinauf, dann verschwindet der Pfad im Gebüsch und man zwängt sich hindurch. Danach wird es wieder lichter und der Pfad quert wunderschön meist leicht ansteigend unter den Felswänden nach Osten.
Dann erreicht man bei einer Felsrippe eine Verzweigung. Von unten kommt der alternative Zustieg von Bast hinzu, zusammen kraxelt man durch einen kleinen Felsspalt auf die Rippe. Nun geht es im Zick-zack rechts der Abbruchkante steil aufwärts, schwerer als T3 ist es nirgends.
Weiter oben ist die Rippe nicht mehr so ausgeprägt und so kann man links in die breite Rinne queren, in der es nun weiter bergan geht, alles in traumhafter Landschaft. Nach oben hin wirds dann grüner, dann quert der Pfad nach links zu einem Felsspalt.
Der Weiterweg zum Sveti Ilija geht dahinter links auf einen Sims und danach in deutliche weniger steil geneigtes Gelände. Ich bin ihm noch eine Weile gefolgt, habe aber dann die Lust verloren und bin wieder umgedreht. Vielmehr juckte mich der Abzweig beim Felsspalt, wo mit roter Farbe der Topol nach links ausgeschildert ist.
Dazu folgt man nur noch mühevoll erkennbaren Spuren hinab in eine Mulde. Hier beginnt eine üppig bewachsene Rinne die zu einem Sattel hinter dem Felsgupf hinauf führt. Am Sattel gibt es einen kleinen Froschtümpel und verfallene Steinmauern.
Zum Gipfel geht es links hinauf, oben hat man dann einen Vogelblick zur Küste. Der Ort wirkt so abgeschieden, dass man hier höchsten Bären erwartet. Obwohl im Rücken noch höheres Terrain wartet, ist dieser Gipfel ausgesprochen lohnend!