Der Astropeiler


Publiziert von detlefpalm , 10. August 2023 um 07:33.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Eifel
Tour Datum:12 Juli 2023
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 702 m
Abstieg: 702 m
Strecke:38 Kilometer

Wie jeder weiß, hört das Radioteleskop Effelsberg wenn auf Pluto ein Telefon klingelt. Pluto ist sechs Billionen Kilometer von der Erde entfernt. Wir waren früher mal in Effelsberg. Ich will hier keine alten Kamellen hervorholen, aber die Einleitung ist nötig, um die Bedeutung des Astropeilers auf dem Stockert zu verstehen.

Der Astropeiler war das erste Radioteleskop in Deutschland; es wurde 1956 in Betrieb genommen. Es ist deutlich kleiner als das Effelsberger Hörgerät. Es funktionierte, aber man lernte schnell. Der Astropeiler steht auf dem Gipfel des Stockert, und ist daher störenden Funkwellen von allen Seiten ausgesetzt. Aus dem Grund wurde dann auch das Effelsberger Teleskop in eine Talsenke platziert. Der Astropeiler ist also der Vorgänger (quasi der Prototyp) der heute gebräuchlichen Radioteleskope. 

Mit dem Bau des Effelsberger Teleskopes war das Schicksal des Astropeilers vorerst besiegelt, und der Betrieb wurde 1972 eingestellt. Als Industriedenkmal wurde es 2007 renoviert und wird von einem Förderverein unterhalten. Studierende des Max Planck Institutes können praktische Sternenkunde betreiben, und man kann es auch nach Voranmeldung besichtigen.

Bei unserem Besuch fanden gerade Pulsarmessungen statt, sodass der Hauptraum nicht zugänglich war (ein Pulsar ist ein rotierender Stern, der Radiowellen aussendet ähnlich dem Licht eines Leuchtturms). Im Eingangsbereich des Astropeilers sah es jedenfalls schon wie die Kulisse eines Spionagefilms der sechziger Jahre aus....

Da er auf einer Art Gipfel steht, ist der Astropeiler aus vielen Richtungen gut sichtbar, und bietet sich für einen Fahrradausflug an. Den begannen wir in Bad Münstereifel, und fuhren erst in gegengesetzter Richtung zur Quelle der Erft. Nachdem die Erft so viel Schaden in 2021 angerichtet hat, erschien die Quelle uns ein bedeutendes Ziel.

Von dort meist nördlich haltend geht es meist hügelig zum Astropeiler. Zum Ende hängten wir noch einen Besuch der 1700 Jahre alten römischen Kalkbrennerei in Ivertsheim an. Das Museum war geschlossen (nur am Wochenende geöffnet), aber man lernt doch noch was über das Brennen von Kalk. 

Auf den Astropeiler und die Kalkbrennerei verweist das Buch: 111 Orte in der Eifel die man gesehen haben muss, Bernd Imgrund, Emons Verlag.

Tourengänger: detlefpalm


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