Galenstock (3586 m), Südostsporn


Publiziert von trecime , 12. Juli 2023 um 22:18.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 7 Juli 2023
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 10:00

Nach dem Kleinen Kamel und dem Schildkrötengrat bildete die Ersteigung des Galenstocks (3586 m) über den „alpinistisch lohnenden“ (SAC-Führer) Südostsporn den krönenden Abschluss unserer drei Tage im Furka-Gebiet. Trotz der gar nicht so grossen Höhendifferenz von knapp 900 m ab Sidelenhütte ist es eine lange und anstrengende Tour, die jedoch alpinistisch fast alles bietet: Gletscher, Felskletterei, Firngrat und zum Abschluss eine stellenweise luftige Abseilpiste durch die Ostwand. Wir frühstückten um 4:30 Uhr und damit eine Viertelstunde später als alle anderen Galenstock-Aspiranten dieses Tages. Somit entgingen wir der üblichen Hektik beim gleichzeitigen Aufbruch von vielen Seilschaften. Der Zustieg verläuft am Südufer des kleinen Sees unterhalb der Hütte vorbei über viel Schutt Richtung „Hannibal“ und dann zum Sidelengletscher (es gibt auch eine Variante an den Klettergärten vorbei), der fast vollständig von Firn bedeckt war. Vorschriftsmäßig angeseilt ging es über den Gletscher auf die Firnschulter oberhalb P. 3012 zum Einstieg in den Grat, den wir knapp zwei Stunden nach dem Start von der Hütte erreichten. Der Einstieg befindet sich rechts einer Platte und führt zunächst über Gehgelände nach oben. Im Folgenden wechseln sich kurze Seillängen (meist 3) mit Gehgelände ab; hier waren wir mit unseren Halbseilen nicht ganz optimal unterwegs. Um einen grossen rötlichen Felsturm geht es links vorbei und dann gleich rechts eine Rinne hoch. Generell stecken an den kritischen Stellen Bohrhaken, die allerdings hier fehlen (allerdings steckt ein Schlaghaken). Um kurz vor 10 Uhr standen wir dann bei herrlichstem Sonnenschein am Firngrat und um kurz vor 11 Uhr am Gipfel. Die grandiose Aussicht lässt den Blick über die Walliser und Berner 4000er ebenso schweifen wie hinab zum Rhonegletscher oder hinüber zum nördlich gelegenen Gletscherkessel. Runterwärts nutzten wir gelegentlich den Allerwertesten zur kontrollierten Abfahrt, sodass wir recht zügig die Abseilpiste erreichten. Um diese zu erreichen, muss man an dem Punkt, an dem der Firngrat im Aufstieg betreten wurde, vorbeisteigen bis zu den Felsen am Punkt 3251, wo zwei grosse Steinmänner den Einstieg markieren. Dieser befindet sich unterhalb des grossen Steinmanns, wo ein etwas vergammeltes Fixseil angebracht ist. Die Abseilerei ist für 50 m Einfachseile ausgelegt; alle Stände sind also weniger als 25 m voneinander entfernt. Im mittleren Teil sind kleine Gitter zum Stehen in die glatte Granitwand geschraubt. Unten angekommen heisst es noch einmal Hatschen. Um 15 Uhr sind wir an der Hütte zurück und laden unsere Systeme mit Sidelen-Penne (superlecker!!) auf, bevor wir den finalen Rückweg zum Parkplatz an der Furkapassstrasse antreten. Eine herrliche Bergzeit liegt hinter uns!
 

Tourengänger: trecime


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