8 Tage Radeln in Burgund (1): Von Dijon nach Beaune

521 Kilometer in acht Tagen: Dazwischen Schlösser und Klöster, viel Verlorene Eier und Schnecken. Entlang der Kanäle zu mittelalterlichen Städtchen. 

Full disclosure: Die Tagesetappen sind von einem Veranstalter vorgegeben. Der bucht die Hotels und bringt das Gepäck von einem Hotel zum anderen. Das hat gut geklappt. Man radelt in Eigenregie. Die vom Veranstalter nahegelegte Route haben wir noch hie und da etwas verfeinert, meistens um zusätzliche Glanzpunkt einzubauen. 

Dijon erlangte Berühmtheit wegen seines Senfs, hat aber durchaus mehr zu bieten. Dijon war Kulturhauptstadt Europas in 2013, und beherbergt mit 25,000 Studenten eine der größten Universitäten Frankreichs. Weinkunde und Önologie kann man auch hier studieren. Außerdem stammt das Boeuf Bourgignon von hier, und in Dijon soll es auch die besten Schnecken geben. Zusammen mit den Oeufs Meurette haben wir dann alles, was uns hauptsächlich in den nächsten acht Tagen angeboten werden wird.

Die erste Panne passiert bevor wir Dijon ganz verlassen haben. Ein Schalthebel zerlegt sich in seine Einzelteile. Das hat sein Gutes, denn bei der Reparatur fällt auf, dass die Schlüssel für die Batteriefächer von zwei Rädern vermutlich noch im Auto in der Tiefgarage in Dijon liegen. So können wir den noch holen fahren.

Dadurch verpassen wir die gebuchte und bezahlte Weinprobe, sind aber nicht besonders traurig, da der Verursacher sich bereit erklärt, eine Runde Wein in Beaune zu spendieren. Da ist es schon lustig, dass die Zweitschlüssel für die Batterien doch zur Hand waren.

Am ersten Tag sind wir noch damit beschäftigt zu testen, ob die Fahrräder auch in Frankreich funktionieren, und ob alles läuft wie es laufen soll. Tut es. 

Ist auch nicht schwierig, da die Strecke von Dijon nach Beaune nicht durch Abwechslung glänzt.  Es ist auch fast die kürzeste Strecke auf der Rundreise. Jedenfalls sieht man mehr Reben als irgendwo sonst auf der Tour. Das Erlebnis  wird etwas getrübt durch den Schwefelgeruch, der überall in der Luft hängt, und von den ulkigen Spezial-Weinbau -Fahrzeugen ausgiebig versprüht wird. 

Erstaunlich, wie platt alles ist - Wein-Berge gibt es hier nicht so viele. 

So plätschert der erste Tag dahin. Ein kurzer Abstecher zum Château de Gevrey-Chambertin lohnt sich, hauptsächlich wegen der sitzenden Mönch-Statue. Eine Pause lohnt sich in der Fußgängerzone von Nuits-Saint-Georges.

Beaune schwankt zwischen Nepp und schön. Ein Hauptort der Weingegend, aber es ist doch nicht so viel los. Lohnenswert eine Besichtigung des Hotel-Dieu. Das Krankenhaus wurde 1443 gegründet, und wurde bis 1971 so genutzt. Jetzt ist es ein Museum. das einen interessanten Einblick in die Krankenpflege der Frühen Neuzeit gewährt.

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