Auf neuen Pfaden am Rocher de Roquebrune


Publiziert von Uli_CH , 30. April 2023 um 16:10.

Region: Welt » Frankreich » Cote d'Azur » Massif des Maures et de L'Esterel
Tour Datum:28 April 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 3:30
Strecke:ca. 5.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von der RN 7 kommend nach der Brücke über den Argens vor einer Linkskurve an der Chapelle St. Roch nach rechts auf einen kleinen Fahrweg einbiegen. Nach ca. 1 km gabelt sich die Strasse. Hier rechts in die Route de la Roquette einbiegen. Der Parkplatz befindet sich nach ca. 1.6 km auf der linken Seite.
Kartennummer:Carte IGN classique unter https://www.geoportail.gouv.fr/carte

Letztes Jahr hatte ich den Rocher de Roquebrune zwei Mal mit meiner Tochter erklommen: einmal *über den Ostgrat und einmal *vom Col du Facteur. Den *Anstieg über den Sentier du Rocher de Palay (früher: Sentier 2) kannte sie noch nicht. Da diesmal auch meine Frau mitkam, wollten wir nach dem Gipfel zum Col du Facteur queren und später auf uns noch unbekannten Pfaden das Massiv nördlich umrunden.

Wir starten bei schönstem Sonnenschein; die Vöglein zwitschern. Wir folgen einem Felsrücken und halten auf den bewaldeten Einschnitt rechts des Gipfelaufbaus zu. Am Ende des Felsbands weisen rote Punkte und gelbe Striche den weiteren Weg. Kurz nach der Einmündung des Pfades, der von les Hautes Roques kommt, gelangen wir in einen Wald mit Korkeichen. Der Weg wird jetzt steiler. Nach einer Weile müssen wir die Hände aus den Hosentaschen nehmen: eine Steilstufe verlangt, Hand an eine Kette zu legen. Eine weitere Kette hilft über eine schräge Platte hinweg und ein Seil dient als Halt beim Begehen eines Simses, dessen Ausstieg wiederum mit einem Seil versichert ist.

Weiter geht es aufwärts und wir erreichen rasch den Sattel zwischen dem Gipfel und P. 370. Die Gipfelkreuze sind jetzt in Sichtweite. Hier münden auch Wegspuren von Südwesten, die wir noch nicht kennen. Es geht kurz abwärts, um einen Felsen herum und dann wieder aufwärts, stellenweise mit Seilen und Klammern gesichert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier gefragt. Wir erreichen das unterste der drei Kreuze nach gut einer Stunde und halten ausgiebig Rast, während am Gipfel selber die Massen rasten. Bis hierhin beträgt die Schwierigkeit T4-.

Als sich die Menschenmenge am Gipfel lichtet, steigen 
auch wir zum höchsten Punkt und nehmen kurz darauf wieder den Abstieg zum Sattel, über den wir angestiegen sind, in Angriff. Hier queren wir unterhalb von P. 370 in den Sattel zwischen diesem und P. 362. Letztes Jahr haben wir uns auf dem Hin- und Rückweg hier verirrt und auch vom Gipfel aus haben wir heute Personen gesehen, die auf der Suche nach dem richtigen Weg waren. Die Markierungen wurden aber zwischenzeitlich erneuert und so schaffen wir es, den korrekten Weg zu finden und ihm zu folgen.

Im Sattel von P. 362 verlassen wir den markierten Weg, setzen uns über eine Markierung mit liegendem gelben Kreuz hinweg und folgen dem blau markierten Pfad bis zum Fuss der Wand des P. 362. Jetzt geht es eine schräge Rampe nach rechts aufwärts, nach links kettengesichert um eine etwas ausgesetzte Ecke herum, um schliesslich mit einer weiteren Kette gesichert aus der Wand auszusteigen.

Die Schwierigkeiten liegen jetzt hinter uns. Wir folgen dem Pfad weiter zum Col du Facteur und nehmen dort den - wieder gelb markierten - Pfad abwärts nach Nordosten. Anfangs geht es durch Wald, der nur von einer Lichtung mit felsigem Untergrund unterbrochen wird. Der Abstieg wird zunehmend steiler. Schliesslich verlassen wir den Wald und kommen nach kurzer Zeit zu einem einsam in der Landschaft stehenden, grossen Holzpfosten.

Dieser markiert den Einstieg zur nördlichen Querung, die wieder mit blauen Punkten markiert ist. Der Weg führt unterhalb der Felsen entlang, in stetem Auf und Ab geht es Richtung Osten. Schliesslich erreichen wir den markierten Weg, der vom Sattel zwischen P. 362 und P. 370 herunterkommt. Meine Damen folgen diesem und werden am Parkplatz auf mich warten. Ich selber steige noch etwas bergan, bis direkt unter den Felsen die weitere Querung nach Osten beginnt.

Auch hier geht es anfangs auf und ab, später dann in leichter Blockkletterei eine Stufe nach unten und schliesslich erreiche ich wieder unseren Aufstiegsweg, dem ich zurück zum Parkplatz folge. Der gesamte Abstieg hat mich 2:20 Stunden gekostet. Der Parkplatz ist jetzt gut gefüllt und ich mache mich auf den Weg, meine Damen abzuholen.


Allen Familienmitgliedern hat diese Tour - trotz teilweise vorhandener Höhenangst - viel Freude bereitet. Mich hat insbesondere die bisher unbekannte nördliche Querung gereizt. Sie ist nichts Spezielles, aber da ich schon so oft auf dem Rocher war, rundet deren Kenntnis mein Bild des Massivs ab.

Orientierung: Mittel. Die offiziellen Wanderwege sind mit gelben Balken markiert. Die Querung zum Col du Facteur sowie die Querung nördlich der Felsen sind mit blauen Punkten markiert. Man muss aber aufpassen, dass man die Markierungen nicht verliert bzw. jeweils den Einstieg zu den Querungen findet.

Ausrüstung: Wanderausrüstung, inkl. leichter Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, ev. Kletterhandschuhe

Begleiterinnen: Katrin & Maya

Führer: Le Rocher de Roquebrune

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»