Le Chasseron, Pouetta Raisse & Höhlen


Publiziert von ᴅinu , 5. November 2022 um 11:11.

Region: Welt » Schweiz » Waadt » Waadtländer Jura
Tour Datum: 1 November 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: ZS - Fahrtechnisch anspruchsvoll
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VD   CH-NE 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 2150 m
Abstieg: 2150 m
Strecke:64 km

Ein Feiertag steht bevor - quasi Zwangsferien - und es ist Regen angesagt :-/ Das Schlechtwetter zieht von Westen in den Osten. Pünktlich um 10 Uhr sollte der Regen in Ste. Croix vorbei sein, pünktlich um 10 Uhr treffe ich auf dem gebührenfreien Parkplatz auf dem Col des Etroits ein. Das Bike ist rasch parat, es rieselt nur noch leicht. 

Auf der Passstrasse fahre ich im Nieselregen hinunter, bis eine Waldstrasse Richtung P.1130 hinauf führt. An der Verzweigung P.1130  parkiere ich mein Bike und gehe zu Fuss weiter über den schön angelegten Wanderweg zum Saut de l'Eau. Am Wasserfall fliesst dank dem Regen viel Wasser hinunter. Da der Wanderweg sehr schön angelegt ist, wandere ich über weitere Brücken bis zur Waldlichtung hinauf. Da mein nächstes Ziel auf der anderen Talseite liegt kehre ich dann aber um und steige auf dem Wanderweg denselben Weg hinunter zum parkierten Bike. In der Querung zum P.1160 stosse ich mein Bike mehrheitlich, das Gelände ist Steil und es gibt viele Steine auf dem Wanderweg. Doch ab dem P.1160 kann ich die hinauf getrampelten Höhenmeter wieder vernichten. 

Beim P.1000 überquere ich den La Noiraigue und strample mit dem Bike die andere Talseite hinauf. Durch den Wald erreiche ich den Wegweiser welcher mich zur Grotte aux Fées leitet. An einer Feuerstelle vorbei gelange ich zum breiten Grat, auf welchem man auf einen Fels hinaus wandert. Von hier hat man eine schöne Aussicht durch das Vallon de Noirvaux. Der Weg zur Höhle hinunter ist mit Geländern gesichert. Plötzlich steht man vor dem Eingang der Höhle. Ich packe meine Velolampe aus und laufe gebückt in die erste grosse Halle der Höhle. Zum zweiten Eingang der Höhle, dem Nid d'Aigle führt eine durchgehende Kette durch die 105 Meter lange Höhle. Der zweite Eingang ist quasi ein Aussichtsbalkon, in dem steilen Gelände führt keine Spur von aussen zu diesem Eingang. Da es in der Höhle mehrere Seitengänge hat, erkunde ich diese. Teilweise muss man stark gebückt durch die Höhle gehen.

Zurück an der frischen Luft wandere ich zurück zum Bike. Inzwischen hat die Sonne den Regen verdrängt. Via Saint-Olivier erreiche ich auf einer asphaltierten Strasse La Côte-aux-Fées. Auf einer Wiese entdecke ich eine Rehfamilie, dank einem ruhigen Verhalten konnte ich diese mehrere Minuten beobachten und ein paar schöne Fotos machen. Meine Rundtour geht weiter über asphaltierte Strassen bis Chez Juvet. Ab diesem Bauernhof führt der Weg zwischen Wäldern durch Wiesen, wo ich dann auch die einzigen Gamsen auf der Rundtour entdeckte. Die Strecke im Wald zum Chapeau de Napoleon entsprach wieder einem wahren Wanderweg mit Steinen und Wurzeln. Beim Chapeau de Napoleon trifft man auf ein Restaurant, welches mit einem zwei Meter Hohen Zaun umgeben ist.

Auf der Zufahrtsstrasse dieses Restaurants radelte ich zur Source de l'Areuse hinunter. Die 32 Kilometer lange Areuse hat hier seinen Ursprung. Der Fluss entspringt dort einem Felsen. Zwei Höhlen am Wandfuss waren mit Wasser gefüllt, welches gut sichtbar zum kleinen Stausee floss. Die Quelle hat eine mittlere Schüttung von 700 Litern pro Sekunde! Der Areuse entlang erreiche ich Fleurier, wo ich beim zweiten Kreisel wieder das Bike parkiere und zum Signal de Fleurier aufsteige. Man findet zwei Aussichtspunkte, wobei der eine mit einer Fahne bestückt ist.

Zurück beim Kreisel suchte ich mit dem Bike mögliche Nebenwege um nach Môtiers zu gelangen. Im Dorf angekommen erblicke ich mehrere Absinth Reklamen. Es befindet sich neben Brauereien sogar ein Absinth Museum in Môtiers. Die Wermuthspirituose wurde über mehrere Jahrzente verboten. Im 2005 wurde Absinth mit weniger Alkohol- und Thujongehalt wieder legalisiert. 

Am Ende vom Dorf folge ich dem Ruisseau du Breuil abwärts bis zu einem kleinen Seitenzufluss. Diesem folge ich ohne Erwartungen und treffe prompt auf eine Höhle, die sich hinter einem chaotischen Haufen Steingeröll befindet. Um in die Höhle zu gelangen deponierte ich den Rucksack und kroch durch den nur ein Meter Hohen Schlitz in die erste Halle der Höhle. Auch hier lagen wieder viele Steinbrocken die abgebrochen sind. Ein roter Pfeil weisst zu einem fortführenden, schmalen Gang. Auch dort hätte ich wieder durchkriechen müssen. Aufgrund eines dumpfen Tones, was wie von einem Wasserfall tönte, dem Steinschlag am Eingang und dem doch nass-dreckigen Wänden entschied ich wieder umzukehren. Draussen recherchierte ich kurz im Internet ob es mehr Informationen zur Höhle gibt. Diese Höhle ist mit der Grotte de Môtiers verbunden, es ist insofern die grösste bekannte Höhle im Jura und sie ist zurzeit noch nicht vollständig erforscht. Entlang vom Hauptstollen der Grotte de Môtiers beim Wasserfall läuft / kraxelt man daher meist entlang einer Telefonschnurr, welche der Kommunikation während der weiteren Erforschung dient. Nachdem ich zum bekannteren Eingang der Grotte de Môtiers gelangt bin, bekraxelte ich den rund 130 Meter langen Hauptstollen. In die Seitenstollen bin ich nicht gegangen, da auch schon der Hauptstollen  ziemlich nass und rutschig war. Weitere Interessante Bilder findet man hier. Die Eingangspforte mit dem Wasserfall ergeben eine wunderbare Symbiose, ein traumhafter Ort!

Meine Rundtour war noch lange nicht fertig. Vor mir stand die Durchquerung der Pouetta Raisse. Bis kurz nach dem Breuil Dessous findet man einen breiten Naturweg vor. Danach geht der Weg in einen Wanderweg über und es folgen vermehrt Holztreppen (die erste Schlüsselpassage mit dem Bike). Bei der folgenden Brücke bin ich zum Bach abgestiegen wo ich eine ausgewaschene, tolle Felswand mit einem Wasserfall vorfand. Bis zum P.1012 konnte ich mein Bike noch einmal kurz fahren. Danach folgt eine heikle Tragepassage. Für diese Etappe lohnt es sich die Rundtour unter der Woche zu unternehmen, da das kreuzen mit dem Bike eher umständlich / gefährlich ist. Nach dieser kurzen und zugleich tollen Schlüsselpassage folgt wieder ein breiter Naturweg hinauf zur Hütte beim P.1059. Hier hatte ich mir bereits im Vorfeld vorgenommen das Bike zu parkieren und die Schlucht zu Fuss zu erkunden. Die steinernen Treppen und die Holzstege geben der Schlucht ein bestimmtes Ambiente welches mir sehr gefällt. Hier ist es abzuraten das Bike durch die Schlucht zu "tragen". Zurück beim parkierten Bike folgte eine lange aufwärts Strecke. 

Via La Motte und La Grandsonne Dessus erreichte ich auf komfortablen Wegen La Grandsonnaz Dessus, von wo ein Bikeweg über Wiesen zum Gipfel vom Le Chasseron hinüber führt. Da Le Chasseron der höchste Waadtländer Juragipfel ist war dann wohl auch die letzte Wolke des Tages am Gipfel anzutreffen. Mit eingeschränkter Sicht war der Gipfelaufenthalt nur von kurzer Dauer. Über die Zufahrtstrasse erreichte ich via Les Rasses und Ste-Croix wieder den Parkplatz am Col des Etroits.

Tourengänger: ᴅinu


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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 10. November 2022 um 16:22
interessante Runde!


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