Steinerweg


Publiziert von Martina , 29. Oktober 2009 um 21:09.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Dachsteingebirge
Tour Datum:24 August 2009
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-OÖ   A-ST 
Aufstieg: 850 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ennstalbundesstr in die Ramsau und über Mautstr weiter zum Dachstein Südwandparkplatz
Unterkunftmöglichkeiten:Dachstein S-Wand Hütte, oder Quartier in der Ramsau

Schon sehr lange wollten wir diese Tour klettern, einmal hat das Wetter nicht gepasst, dann war ich wieder krank, dann wieder keine Zeit, so verging Sommer für Sommer. Aber heuer hatten wir uns für ein paar Tage in der Ramsau stationiert um zu relaxen und Urlaub zu machen. Wir haben tolle Tage mit Klettereien am Koppenkarstein verbracht, Murmeltiere beobachtet und sogar einen Paragleitschnupperkurs gemacht. Und mittendrinn in dem Kurzurlaub, nach 2 Tagen Regen war plötzlich das perfekte Wetter für die Tour.

Gegen 5.30 starten wir vom Südwandparkplatz, obwohl es Montag ist, sind schon einige Leute zum Johann und auch zum Steinerweg unterwegs. Bis zum Schneefeld vor dem Einstieg benötigen wir rd. 2h, mit Steigeisen queren wir das harte Feld, ohne wäre es ziemlich gefährlich und mühsam gewesen.
Vier Seilschaften sind schon vor uns unterwegs. Nach dem Schneefeld geht es seilfrei (UIAA 2) in einfacher Kletterei bis zum 1. Stand, auf dem Weg dorthin habe ich riesig Glück, da mir ein Griff ausbricht, ich aber zum Glück wieder ins Gleichgewicht komme...Anschließend bekomme ich noch 2 Steine auf den Kopf, aber sonst gibt es dann keine Zwischenfälle mehr.

In den ersten 5 Seillängen ist es noch recht frisch aber die Kletterei nicht allzu schwer, meist kann man es sich aber schwerer machen... Wir haben gleich in der 2. SL eine Variante links (BH) genommen, die schwerer war als der rechte Riss, das Gelände bringt einen aber wieder auf die richtige Spur. Auf dem Dachgiebel sind wir gleichzeitig am Seil marschiert, von unten sieht es überhaupt nicht so "gangbar" aus. Am Ende trifft man auf einen Pfeiler, wo auch schon der gebohrte Standhaken sichtbar ist. Dort haben wir auch einen Einzelgänger getroffen, der die Tour schon seit 25 Jahren gehen wollte und sich eben nun seinen Traum erfüllte. Danach führen zwei schöne, steile Seillängen zum Salzburgerband, das zuerst wirklich ein breites Band ist und dann immer schmäler wird bis es endet. Dort quert man an steiler Wand, aber an sehr guten Griffen nach rechts zum Stand, ich empfand es eigentlich nicht so extrem ausgesetzt wie es immer beschrieben wird, wahrscheinlich lag es aber auch an den guten Henkeln, dass es mir so angenehm vorkam. Unangenehmer ist da gleich die Seillänge danach, ein nach links querender Riss (dort auch roter Pfeil um nicht in den Münchner Kamin zu klettern) bis zum Stand vorm Steinerkamin.

Danach geht es eigentlich ziemlich logisch immer diesem Riss/Kaminsystem entlang. Sehr anspruchsvoll habe ich die Seillänge beim gelben Riss empfunden, es war sehr schwer vom Stand wegzuklettern da es extrem glatt war, erst nach ca. 3-4m gelangt man zu guten Griffen. Den Schluchtüberhang bin ich A0 geklettert, ich war aber auch nicht motiviert es frei zu versuchen, die Stelle ist unsymphatisch und nach dem Überhang gibt es auch keine Griffe... Alex hat es frei geschafft, fand es aber auch sehr schwer. Dann geht es eigentlich ganz gut zu klettern weiter, ein bisschen haben mich noch die letzten Seillängen überrascht, z.B. ein steiler Riss mit Überhang in der dritt vorletzten Seillänge war noch ziemlich knackig.  Danach hat man es bald geschafft und gelangt auf den Westgrat über den man dann zum Gipfel aufsteigt. Gegen 16.20 sind wir am Gipfel und steigen gemütlich ab, für die letzte Seilbahn (17.10 Uhr) wollen wir uns nicht mehr stressen. Beim Abstieg über den Hunerschartensteig sehen wir noch einzelne Wanderer zur Seilbahnstaion raufgehen, aber wir denken die Seilbahn fährt ja bestimmt nicht mehr. Und während wir die Hunerscharte abklettern sehen wir noch 3 mal die Gondel ziemlich gut besetzt bergab schaukeln, wir werden ganz schön neidisch, hätten wir uns den Abstieg event doch noch sparen können. Aber wir finden uns damit ab, geniessen die schöne Stimmung und sagen uns "by fair means" :)

Insgesamt ein sehr schöner und vor allem eindrucksvoller Klassiker.
Die Stände sind mit BH abgesichert, seit heuer gibt es auch einige gebohrte Zwischenhaken, Friends sind trotzdem ganz nützlich und in dem Gelände super anzuwenden.
Schwierigkeiten: meistens 4, Schluchtüberhang 5- A0, Stelle 5-
Wandhöhe: ca. 850hm, Kletterstrecke 1000m, ca 8h
Zustieg vom Parkplatz: ca. 520hm (2h), von der Dachstein S-Wandhütte ca. 1/2 Std kürzer
Abstieg: entweder mit der Gondel, sonst über den Hunerschartensteig (teilw versichert) ca. 1300Hm



Tourengänger: Martina


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