Fengari/Saos (Samothraki)


Publiziert von cardamine , 15. Oktober 2022 um 20:06.

Region: Welt » Griechenland
Tour Datum:30 September 2022
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Χώρα (Chora), Taxi von Καμαριώτισσα (Kamariotissa) ca. 8 €
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Θερμά (Therma), Taxi nach Καμαριώτισσα (Kamariotissa) ca. 12 €
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels oder Ferienwohnungen in Kamariotissa/Chora/Therma Persönliche Empfehlung: Niki Beach in Kamariotissa

Die nordöstlichste der ägäischen Inseln, Samothraki, ist im Wesentlichen ein Berg im Wasser. Stolze 1611 m hoch erhebt sich der Fengari, zu Deutsch Mondberg, aus dem Meer. Auf Google Maps wird der Gipfel als Saos bezeichnet, das ist aber die alte Bezeichnung. Laut einer Legende soll Poseidon von dort den Trojanischen Krieg beobachtet haben. Bei klarem Wetter sieht man tatsächlich gut bis in die Türkei hinüber.

Es gibt zwei Routen zum Fengari: Die einfachere, gebräuchlichere startet auf Meeresspiegelniveau in Therma auf der Nordseite der Insel. Eine anspruchsvollere, teils weglose Route führt von Chora (220 m) auf der Westseite der Insel über die felsige Südwestflanke. Beide Routen lassen sich zu einer Überschreitung verbinden, so erlebt man die zwei landschaftlich sehr unterschiedlichen Seiten der Insel.

Wenn man die Überschreitung machen möchte, bietet es sich an, ein Taxi nach Chora zu nehmen. Am besten startet man an dem Schotterweg zwischen Sportlatz und Friedhof (frei nach dem Motto Sport ist Mord). Man folgt dem noch fahrtauglichen Weg an einem Restaurant zu einer Kapelle. Ab hier finden sich rote Markierungen, ob Wanderweg- oder Grenzmarkierungen ist mir nicht so ganz klar. Zunächst sind die sowieso obsolet, denn man braucht einfach nur dem Schotterweg, der wohl der Versorgung der zahlreichen Ziegen dient, zu folgen. Auf 800 Hm endet die Piste an einem Bachgraben. Der «Wanderweg» beginnt gleich zu Anfang, wie er bis zum Ende bleibt: Schwer bis gar nicht auszumachen. Es gibt eigentlich recht regelmässig verblasste rote Punkte, aber wegen der fehlenden Wegspur bin ich trotz gpx track oft von der richtigen Linie abgekommen. Auch wenn die Wegsucherei ziemlich mühsam war, die raue Landschaft hat ihren Charm und der Geruch von wildem Thymian, Oregano und Ziegen lässt so richtig Griechenland-feeling aufkommen. Auf 1550 m erreicht man den Pass, wo die Nordroute hinzutrifft. Mit teils leichter Kraxelei geht es über den Grat weiter zu einem Vorgipfel mit Betontürmchen. Will man zum Hauptgipfel, muss man noch weiter dem Grat folgen. Wobei die Sache mit dem Hauptgipfel auch hier nicht so ganz einfach ist: Ist es nun der mit dem Vermessungspunkt und der komischen Metallantenne oder der auf der Karte markierte Punkt mit dem Steinhaufen noch weiter östlich? Wem das wichtig ist, kann ja einfach beide besuchen…

Der Abstieg nach Therma ist zum Glück um einiges besser zu finden: Nach der Rückkehr zur Wegvereinigung folgt man den guten roten Markierungen den Geröllhang hinunter, bald schon wird es grüner. Durch Farn geht es in einen wunderschönen alten Eichenwald hinein. Der Weg ist Teil des E6 und in gutem Zustand, sodass der Abstieg im schattigen Wald richtig genussvoll wird. Den Abzweig zum direkten Weg nach Therma auf 650 m habe ich irgendwie verpasst, ich bin weiter dem offensichtlichen Weg gefolgt und beim Sendeturm gelandet. Von dort führt eine Schotterpiste an den heissen Quellen vorbei nach Therma. Nach einem Bad am schönen Strand habe ich mich am Hafen vom Taxi abholen lassen. Eigentlich tat es mir leid, dass ich für diese schöne Insel nicht mehrere Tage eingeplant hatte, denn die Fonia-Wasserfälle sollen auch sehr sehenswert sein…

Tourengänger: cardamine
Communities: Ultras


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