Monte Zermula (2143 m) - Normalweg und Via delle Trincee
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Auf der italienischen Seite des Karnischen Hauptkamms erhebt sich der Monte Zermula als recht markanter, weil freistehender Gipfel über dem Lanzenpass. Beliebt ist er insbesondere wegen des Klettersteigs durch seine Nordseite, der "Via ferrata Amici della Montagna". Aber auch der Normalweg durch die steile Südflanke ist lohnend, insbesondere wenn man ihn mit dem Weg entlang der alten Geschützstellungen aus dem Ersten Weltkrieg kombiniert. Dieser folgt dem Kammverlauf südseitig entlang der alten Befestigungsanlagen, durch einen Stollen gelangt man sogar durch den Fels auf die Nordseite. Für Spannung und Abwechslung braucht man den gut besuchten Klettersteig also gar nicht.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Lanzenpass (Passo del Cason di Lanza) gegenüber der Lanzer Alm (Malga Cason di Lanza). Man folgt nicht dem hier beginnenden Klettersteig nach oben sondern geht auf dem Schotterweg hinüber zum Rifugio 8° Reggimento Alpini. Hier zweigt man nach rechts auf den Normalanstieg zum Monte Zermula ab.
Der Steig leitet anfangs durch artenreichen Mischwald bergan, verlässt diesen aber bald wieder und erreicht sodann ein flaches Becken, das durchquert wird. Anschließend folgt man dem Steig in einigen Kehren durch die mit verkrüppelten Grauerlen bestandene Flanke hinauf zur Forca di Lanza. Auf diesem Abschnitt brilliert linker Hand der felsige Zuc della Guardia, der sich elegant in den Himmel schraubt.
Am Joch öffnet sich erstmals der Blick auf die Südseite und der lohnt sich, denn mit dem beeindruckenden Monte Sernio gibt es etwas zu bestaunen. Hier kann man gut Pause machen, den weiteren Anstiegsweg durch die Südflanke studieren und die beeindruckende Bergwelt auf sich wirken lassen. Der Steig zum Monte Zermula führt vom Joch nach Westen entlang eines grasigen Rückens auf den Gipfelaufbau zu (beschildert). Im Rücken schrumpft der bislang so beeindruckende Zuc della Guardia in sich zusammen und muss sich vom Trogkofel jenseits des Lanzenpasses den Schneid abkaufen lassen. Bevor der grasige Rücken an den Gipfelkörper anschließt, erreicht man eine nicht bezeichnete Verzweigung - hier wird sich später die Runde schließen. Man folgt dem markierten Normalweg in die Südflanke und quert diese in westlicher Richtung. Auf diesem Abschnitt hat man bereits herrliche Ausblicke, drunten im Tal liegt das kleine Bergdorf Paularo. Obwohl der Weg alles andere als schwierig ist, sieht man anhand einer Gedenktafel, dass das Restrisiko eben immer mit dabei ist.
Schließlich leitet der Steig aufwärts zu einem Bildstock neben einem verfallenen Militärgebäude, wo der Gipfelspurt beginnt. Auf der stets deutlichen Spur gelangt man nach einer markanten Kehre fast hinauf zum Gipfelkamm, dann wendet sich der Steig wieder nach links und führt durch die begrünte Südabdachung dem bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz entgegen. Am Monte Zermula hat man wegen der isolierten Stellung des Berges einen beeindruckenden 360°-Rundumblick, der von den Kalkzinnen der Julischen Alpen jenseits des Kanaltals bis zum Monte Antelao in den Dolomiten sowie bis zum Großglockner im Nordwesten reicht. Ein wahres Meer an Gipfeln breitet sich vor dem Bergsteiger aus.
Nach der Gipfelrast folgt man dem Steig entlang des gutmütigen Gipfelkamms nach Osten hinab zum Ausstieg des Klettersteigs, der durch die Nordflanke herauf führt. Hier beginnt die nicht markierte, aber stets deutliche Via delle Trincee, ein alter Militärsteig, der auf der Südseite etwas unterhalb der Kammlinie verläuft und die ehemaligen Stellungen miteinander verbindet. Im Auf und Ab geht es von Stellung zu Stellung, an zahlreichen sonnigen, kalkreichen Standorten findet sich Edelweiß. Bald passiert man einen Tunneleingang. Wer eine Taschenlampe dabei hat, kann hier vorsichtig durch den Tunnel auf die Nordseite gelangen und sich dort etwas umschauen. Man hat von hier aus einen schönen Rückblick zum Gipfel. Dem Militärsteig auf der Südseite weiter folgend, geht es auf einen einen Vorgipfel zu, der ohne größeren Aufwand über Pfadspuren erreicht werden kann. Hier gibt es nochmals einen schönen Rundumblick zu betrachten.
Nach dem Vorgipfel senkt sich der Steig etwas ab und leitet hinunter zu einem Bereich mit alten Mauerresten. Bevor der Militärweg nun deutlich an Höhe verliert und hinunter zum grasigen Rücken führt, wandert man an einem weiteren Tunnel vorbei. Dieser ist allerdings schon teilweise eingestürzt, aber noch passierbar. Am Rücken trifft man schließlich wieder auf den Anstiegsweg, auf dem es zurück zum Ausgangspunkt geht.
Schwierigkeiten:
Normalweg vom Lanzenpass zum Monte Zermula: T3 (wenige Stellen unteres T3, über weite Strecken T2).
Rückweg am Militärweg: T3 (ein bisschen anspruchsvoller als der Aufstiegsweg, stellenweise T3).
Fazit:
Eine hochinteressante 5*-Runde, die über weite Strecken herrlich aussichtsreich ist und mit einigen charakterstarken Felsgipfeln im Panorama glänzt. Wer sich für Militärgeschichte interessiert, kommt außerdem an der Via delle Trincee voll auf seine Kosten und kann sich die alten Stellungen anschauen. Auch Flora lässt es am Monte Zermula ordentlich krachen und präsentiert ein ganzes Arsenal an zarten Gewächsen, allen voran die Königin der Alpenblumen.
Mit auf Tour: Francesca.
Kategorien: Karnischer Hauptkamm, 5*-Tour, 2100er, T3.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Lanzenpass (Passo del Cason di Lanza) gegenüber der Lanzer Alm (Malga Cason di Lanza). Man folgt nicht dem hier beginnenden Klettersteig nach oben sondern geht auf dem Schotterweg hinüber zum Rifugio 8° Reggimento Alpini. Hier zweigt man nach rechts auf den Normalanstieg zum Monte Zermula ab.
Der Steig leitet anfangs durch artenreichen Mischwald bergan, verlässt diesen aber bald wieder und erreicht sodann ein flaches Becken, das durchquert wird. Anschließend folgt man dem Steig in einigen Kehren durch die mit verkrüppelten Grauerlen bestandene Flanke hinauf zur Forca di Lanza. Auf diesem Abschnitt brilliert linker Hand der felsige Zuc della Guardia, der sich elegant in den Himmel schraubt.
Am Joch öffnet sich erstmals der Blick auf die Südseite und der lohnt sich, denn mit dem beeindruckenden Monte Sernio gibt es etwas zu bestaunen. Hier kann man gut Pause machen, den weiteren Anstiegsweg durch die Südflanke studieren und die beeindruckende Bergwelt auf sich wirken lassen. Der Steig zum Monte Zermula führt vom Joch nach Westen entlang eines grasigen Rückens auf den Gipfelaufbau zu (beschildert). Im Rücken schrumpft der bislang so beeindruckende Zuc della Guardia in sich zusammen und muss sich vom Trogkofel jenseits des Lanzenpasses den Schneid abkaufen lassen. Bevor der grasige Rücken an den Gipfelkörper anschließt, erreicht man eine nicht bezeichnete Verzweigung - hier wird sich später die Runde schließen. Man folgt dem markierten Normalweg in die Südflanke und quert diese in westlicher Richtung. Auf diesem Abschnitt hat man bereits herrliche Ausblicke, drunten im Tal liegt das kleine Bergdorf Paularo. Obwohl der Weg alles andere als schwierig ist, sieht man anhand einer Gedenktafel, dass das Restrisiko eben immer mit dabei ist.
Schließlich leitet der Steig aufwärts zu einem Bildstock neben einem verfallenen Militärgebäude, wo der Gipfelspurt beginnt. Auf der stets deutlichen Spur gelangt man nach einer markanten Kehre fast hinauf zum Gipfelkamm, dann wendet sich der Steig wieder nach links und führt durch die begrünte Südabdachung dem bereits lange sichtbaren Gipfelkreuz entgegen. Am Monte Zermula hat man wegen der isolierten Stellung des Berges einen beeindruckenden 360°-Rundumblick, der von den Kalkzinnen der Julischen Alpen jenseits des Kanaltals bis zum Monte Antelao in den Dolomiten sowie bis zum Großglockner im Nordwesten reicht. Ein wahres Meer an Gipfeln breitet sich vor dem Bergsteiger aus.
Nach der Gipfelrast folgt man dem Steig entlang des gutmütigen Gipfelkamms nach Osten hinab zum Ausstieg des Klettersteigs, der durch die Nordflanke herauf führt. Hier beginnt die nicht markierte, aber stets deutliche Via delle Trincee, ein alter Militärsteig, der auf der Südseite etwas unterhalb der Kammlinie verläuft und die ehemaligen Stellungen miteinander verbindet. Im Auf und Ab geht es von Stellung zu Stellung, an zahlreichen sonnigen, kalkreichen Standorten findet sich Edelweiß. Bald passiert man einen Tunneleingang. Wer eine Taschenlampe dabei hat, kann hier vorsichtig durch den Tunnel auf die Nordseite gelangen und sich dort etwas umschauen. Man hat von hier aus einen schönen Rückblick zum Gipfel. Dem Militärsteig auf der Südseite weiter folgend, geht es auf einen einen Vorgipfel zu, der ohne größeren Aufwand über Pfadspuren erreicht werden kann. Hier gibt es nochmals einen schönen Rundumblick zu betrachten.
Nach dem Vorgipfel senkt sich der Steig etwas ab und leitet hinunter zu einem Bereich mit alten Mauerresten. Bevor der Militärweg nun deutlich an Höhe verliert und hinunter zum grasigen Rücken führt, wandert man an einem weiteren Tunnel vorbei. Dieser ist allerdings schon teilweise eingestürzt, aber noch passierbar. Am Rücken trifft man schließlich wieder auf den Anstiegsweg, auf dem es zurück zum Ausgangspunkt geht.
Schwierigkeiten:
Normalweg vom Lanzenpass zum Monte Zermula: T3 (wenige Stellen unteres T3, über weite Strecken T2).
Rückweg am Militärweg: T3 (ein bisschen anspruchsvoller als der Aufstiegsweg, stellenweise T3).
Fazit:
Eine hochinteressante 5*-Runde, die über weite Strecken herrlich aussichtsreich ist und mit einigen charakterstarken Felsgipfeln im Panorama glänzt. Wer sich für Militärgeschichte interessiert, kommt außerdem an der Via delle Trincee voll auf seine Kosten und kann sich die alten Stellungen anschauen. Auch Flora lässt es am Monte Zermula ordentlich krachen und präsentiert ein ganzes Arsenal an zarten Gewächsen, allen voran die Königin der Alpenblumen.
Mit auf Tour: Francesca.
Kategorien: Karnischer Hauptkamm, 5*-Tour, 2100er, T3.
Tourengänger:
83_Stefan

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