Grünkopf (1587m) - Überschreitung und Mittenwalder Seen

Am westlichsten Rand des schroffen Wettersteingebirges erhebt sich ein kleinerer bewaldeter Gupf, der dennoch schöne Ausblicke bietet: Der Grünkopf. In Verbindung mit den beiden schönen Mittenwalder Bergseen ergibt sich eine landschaftlich reizvolle Tour.

Ich starte um 8:30 am Parkplatz des Kranzbergsessellifts und folge zunächst der Beschilderung in Richtung Lautersee. Auf dem Weg liegt der Steingarten, eine Sammlung von verschiedensten Alpensteinen, die im Kreis aufgereiht an schottische Opferstellen wie Stonehenge erinnern, nur dass der Ausblick aufs Karwendel hier viel schöner ist. Kurz vor dem Lautersee steht dann die sehr schön gestaltete Kapelle Maria Königin in traumhafter Panoramalage. Direkt hinterhalb ist der Lautersee auch schon erreicht. Hier findet man nicht nur ein Restaurant, sondern auch Bademöglichkeiten. Jetzt bin ich hier noch fast alleine, später ist hier richtig Trubel angesagt, da der See auch per Bus erreichbar ist.
Ich folge weiter der Beschilderung in Richtung Ferchensee. Zunächst geht es bergauf zur Ferchenseehöhe - der Wasserscheide zwischen Loisach- und Isartal. Dann wieder leicht bergab zum glasklaren Ferchensee. Dort halte ich mich links am See entlang, bevor dann wieder linkerhand ein Steig abzweigt (das Schild steht hier erst weit hinterhalb der Abzweigung, man sieht es aber vom See aus).
Der Franzosensteig führt von hier in die Leutasch und wurde 1805 von den Napoleonischen Truppen mithilfe ortskundiger Mittenwalder genutzt, um die Tiroler von hinten anzugreifen. Heute ist der Steig ein schöner Wanderweg, der mich zum Grünkopf führt. An einer Verzweigung halte ich mich links (rechts gehts zur oberen Wettersteinspitze), wo der Steig nun entlang der Grenze zwischen Tirol und Bayern verläuft. Immer wieder passiert man einen der Grenzsteine von 1844.
Als der Franzosensteig rechterhand wieder bergab in die Leutasch führt, bleibe ich auf dem Weg geradeaus, der mich direkt zum Gipfel führt. Wer sich auf dem Weg Tiefblicke zum Ferchen- oder Lautersee erhofft, wird leider enttäuscht, da der Weg durch ein stark bewaldetes Gebiet verläuft. Lediglich die untere Wettersteinspitze lässt sich im Rückblick manchmal erblicken.
Am Gipfel hat man - trotz der Bewaldung - einige Ausblicke ins Ester-, Soiern- und Karwendelgebirge. Auch die Arnspitzen sind sichtbar. Um 10:30 bin ich hier trotz Feiertag noch alleine am Gipfel. Als ich wieder gen Tal aufbreche, kommen mir dann aber doch einige Wanderer entgegen. Ich nehme aber nicht den Aufstiegsweg, sondern halte mich in Richtung Ederkanzel, biege aber, bevor ich die Raststätte erreiche, links zum Lautersee ab.
Im Sommer bietet es sich an, die Badehose einzupacken, da man in den Seen auch schön baden kann. Ich lege nur eine kleine Brotzeitrast am Lautersee ein und steige weiter ins Tal ab. Auf diesem Weg mache ich noch einen kleinen Abstecher zum Lainbachwasserfall, wo auch eine schöne Mariengrotte im Lainbachschrofen überhalb des Wasserfalls durch eine Brücke erreichbar ist. Von hier geht es den selben Weg zurück zum Parkplatz des Kranzberg-Sessellifts.

Gehzeiten:
Parkplatz - Lautersee: 0:30h
Lautersee - Ferchensee: 0:15h
Ferchensee - Gipfel: 1:15h
Gipfel - Lautersee: 0:45h
Lautersee - Parkplatz: 0:30h

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