Über den Kienbergkamm (1536 m / +900 hm)


Publiziert von WolfgangM , 21. Mai 2022 um 23:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:18 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 900 m
Strecke:Pfronten-Ried - Milchhäusle - 1., 2., 3. Pfrontener Berg - Schnalskopf - Kienberg - Himmelreich - Pfronten-Ried
Kartennummer:opentopomap.org

Der Kienberg bei Pfronten ist ein eher kleinerer Berg ohne größere touristische Erschließung, dessen Kamm man auf einem interessanten Pfad mit kleinen Klettereinlagen überschreiten kann. Bei hikr.org gibt es dazu schon einige Tourenberichte, von denen ich die für eine Vorbereitung hilfreichen Berichte von *quacamozza und *Nyn besonders nennen möchte. Jetzt hatte ich die Gelegenheit, diesen Berg selbst kennenzulernen.

Ich startete in Pfronten-Ried, von wo ich über Pfronten-Dorf zum Café Milchhäusle ging, das direkt am Fuße des steil aufragenden Berges liegt. Dort ist der Einstieg in den Kammpfad, und zwar etwas versteckt und mit Warnschildern versehen, um unbedarfte Spazierwanderer fernzuhalten. Im weiteren Verlauf ist die Route dann auf der gesamten Länge mit roten Markierungen versehen und als Trittspur sichtbar.

Gleich am Anfang geht es im Wald steil hinauf, bald auch über eine kurze Kletterstelle. Gleich danach kam ich dann auf einen Irrweg: Neben einer schwächeren Trittspur nach links gab es eine deutliche Trittspur nach rechts. Dieser folgte ich, stieg eine etwas schwierigere Kletterstelle hinauf (UIAA I+), um dann feststellen zu müssen, dass es hier falsch ist. Also musste ich wieder hinunter, was im ausgesetzten Gelände etwas unangenehm ist, aber durch gute Wurzel-Griffe entschärft, um anschließend der richtigen Spur zu folgen. Offenbar sind an dieser Stelle schon viele Berggänger falsch gegangen, und da sie die Spur bei der reumütigen Rückkehr ein zweites Mal treten, wird diese falsche Spur immer besser sichtbar und lockt neue Irrläufer an. Da sollte mal jemand einen roten Markierungspfeil setzen.

Über eine mit einem Fixseil gesicherte Rampe erreichte ich schließlich den 1. Pfrontener Berg, mit Gipfelkreuz und Aussicht auf das direkt darunter liegende Pfronten. Danach folgt ein sehr abwechslungsreicher Abschnitt mit Auf und Ab, teilweise ausgesetzt, teilweise mit leichtem Kraxeln, über den 2. Pfrontener Berg zum 3. Pfrontener Berg. Anschließend wird das Gelände einfacher und man geht über einen Wanderpfad hinunter zum Krenge-Sattel, wo es auch einen zur Südseite hin gehenden Ausstieg bzw. Zustieg gibt.

Anschließend geht der Pfad, jetzt wieder etwas steiniger werdend, hinauf zum Schnalskopf mit seinem felsigen Gipfelaufbau. Die Markierungen führen zwar links um den Gipfelfelsen herum, aber selbstverständlich musste ich, wie auch meine Vorgänger bei hikr.org, oben über den Gipfelfelsen klettern (UIAA I). Weiter geht es auf dem Pfad etwas hinab und wieder hinauf zum Felsen-freien Kienberg-Hauptgipfel, dem höchsten Punkt der Tour. Interessant wird es dann etwas später am Kienberg-Westgipfel, wo man noch einmal einen größeren Felsenkomplex überschreiten kann. Leider verpasste ich diese Gelegenheit und kehrte nach dem höchsten Punkt wieder um, weil die rot markierte Spur den Felsen links umgeht. Erst weiter unten nahm ich wahr und erkannte später auf den Fotos, dass die eigentliche Route über den Felsen geht und an dessen Westseite absteigt. Schade!

Schließlich erreichte ich nach weiterem Abstieg beim Sattelpunkt Himmelreich wieder breite Forstwege. Jetzt stellte sich die Frage, wie man von hier wieder zurück nach Pfronten kommt. Einige meiner Vorgänger bei hikr.org hatten hierzu an der südlich im Tal verlaufenden Straße ein Auto (bzw. ein zweites Auto) für die Rückfahrt platziert. Diesen Luxus hatte ich als Einzelgeher nicht, und so blieb mir nur ein längerer und ziemlich ereignisarmer Rückmarsch nach Pfronten auf dem den nördlich um den Kienberg herum führenden befestigten Forstweg.

Fazit: Eine schöne und interessante Tour, bei der aber eine gewisse Sicherheit und Erfahrung im Gelände erforderlich ist. Die Schwierigkeiten gehen nicht über UIAA I / T4+ hinaus, wenn man wie ich den Kienberg-Westfelsen verpasst (dort soll es nach den Berichten bis UIAA II geben).

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T4+ / UIAA I) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.

Tourengänger: WolfgangM


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Kommentare (4)


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Ray hat gesagt: Zeckenberg
Gesendet am 22. Mai 2022 um 15:23
Immer schön nach Zecken suchen danach :D

WolfgangM hat gesagt: RE:Zeckenberg
Gesendet am 22. Mai 2022 um 18:14
Vor den Zecken am Kienberg wurde ich auch schon gewarnt. Deshalb hatte ich meine Kleidung (Schuhe, Hosenbeine, Handschuhe) vorher gut mit "Nobite Kleidung" eingesprüht. Beim Absuchen zwischendurch und abends fand ich keine einzige Zecke. Die sterben bei Kontakt mit dem Gift und fallen gleich wieder ab. Nicht sehr tierfreundlich, aber wirksam.

F3ttmull hat gesagt:
Gesendet am 23. Mai 2022 um 15:15
Bei meinem letzten Besuch am Kienberg hatte ich am Pausenplatz gezählt mind. 20 Zecken :D

Ray hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2022 um 15:34
Vor allem zu jeder Jahreszeit, schon im März geht das gekrabbel los.


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