Wildes Felsengelände am westlichen und östlichen Ringberggrat (+480 hm)


Publiziert von WolfgangM , 27. Februar 2022 um 22:17.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:27 Februar 2022
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 480 m
Abstieg: 480 m
Strecke:Gausbach - Felsengelände westlicher Ringberggrat - Felsengelände östlicher Ringberggrat - Gausbach
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bahn bis Bahnhof Forbach. Der Haltpunkt Gausbach wäre noch etwas näher, aber die Eilzüge halten dort nicht. Am Bahnhof Forbach gäbe es auch einen Autoparkplatz.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahn ab Haltepunkt Gausbach.
Kartennummer:opentopomap.org

Meine heutige Tour führt durch das Felsengelände des westlichen und des östlichen Ringberggrats, im Nordschwarzwald bei Forbach. In einer früheren *Tour hatte ich schon den oberen Teil des westlichen Ringberggrats beschrieben, heute kam jetzt sein unterer Teil dazu, und außerdem der mindestens genauso spannende östliche Ringberggrat, den ich heute erstmals entdeckte. Durch beide Grate führen mit roten Punkten markierte Routen. Darunter darf man sich aber keine Wege vorstellen, sondern nur Orientierungen im Felsengelände, und es ist keine Tour für Wanderer, sondern für Abenteuerlustige.

Ich startete am Bahnhof Forbach, wo die S-Bahnen und Eilzüge der Murgtalbahn halten. Der Haltepunkt Gausbach wäre etwas näher am Ziel, aber dort halten die Eilzüge nicht. Vom Bahnhof aus ging ich zuerst durch Gausbach hindurch und dann auf dem Wanderweg "Westweg" aufwärts. Normalerweise wäre der untere Einstieg in den Ringberggrat an der Wege-Kehre beim Wegekreuz Nummer IV, aber heute war der Wanderweg schon weiter unten wegen Forstarbeiten gesperrt. Die offizielle Umleitung ging statt nördlich nun südlich des Ringbergs entlang, weshalb ich von dort eine kurze Strecke weglos einen Hang hinaufsteigen musste, um zum Einstieg nahe des Wegekreuzes IV zu gelangen.

Nach einem kurzen Stück weiter aufwärts trifft man auf die ersten roten Punkt Markierungen, denen man nun immer weiter folgen kann. Was man dann erlebt, zeige und beschreibe ich in den Fotos. Es gibt ein paar etwas heikle Stellen, wo Konzentration und Sorgfalt erforderlich ist, die Schwierigkeiten gehen aber nie über UIAA I / T4+ hinaus. Zwischendurch gibt es immer wieder auch einfaches Gehgelände. Am oberen Ausstieg kommt man auf einen breiten Fahrweg, nahe einer Wegeschleife mit einer darin stehenden Hütte. Dort bei der Hütte endet auch der östliche Ringberggrat, was ich zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht wusste.

Ich wollte jetzt noch zu einem mir schon bekannten Felsen weiter unten, der - wie ich jetzt weiß - , das untere Ende des östlichen Ringberggrats darstellt. Ich ging also einen schmalen Wanderpfad hinab, der zwischen dem westlichen und dem östlichen Ringberggrat in Serpentinen abwärts führt, und traf auf einen breiten Forstweg, der nach oben hin ziemlich zugewachsen ist. Dort hindurch erreichte ich den mir schon bekannten Felsen. Zu meiner Überraschung entdeckte ich dort auch rote Punkt Markierungen. Sollte es dort auch eine markierte Route geben? So war es, und selbstverständlich musste ich diese Route erkunden, die über den gesamten Grat aufwärts führt. Was man dort erlebt, zeige und beschreibe ich in den Fotos. Die Route ist nur unvollständig markiert, vermutlich sind einige Markierungen von Flechten und Moosen überwachsen, und so musste ich oft bei der Routenwahl improvisieren und kam teilweise in UIAA II / T5 Gelände.

Der obere Ausstieg des östlichen Ringberggrats ist wieder bei der schon bekannten Hütte in der Wegeschleife des breiten Fahrwegs, wo auch der westliche Ringberggrat seinen Ausstieg hat. Vom Fahrweg aus ist in beiden Fällen nicht zu sehen, dass sich hier Felsengelände befindet, und all die Wanderer auf dem Weg gehen achtlos daran vorbei. Die meisten Wanderer wären aber auch hoffnungslos überfordert, wenn sie dort in die Felsen müssten, erst recht im Abstieg. Die rote Punkt Markierungen sind ja auch nur in Aufstiegsrichtung angebracht, und im Abstieg wäre alles nochmals schwieriger. Ich selbst hatte für heute jetzt auch genug Abenteuer, und so ging ich wieder den Serpentinenweg hinunter, und dann auf breiten Wegen zurück nach Gausbach zum Bahnhaltepunkt.

Disclaimer: Dies ist ein persönlicher Erlebnisbericht. Ein Nachwandern geschieht auf eigene Verantwortung und erfordert für den Schwierigkeitsgrad der Tour (T5- / UIAA II) angemessene Fähigkeiten und Ausrüstungen.

Tourengänger: WolfgangM


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Kommentare (2)


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F3ttmull hat gesagt: Schöne Kraxelei
Gesendet am 11. April 2023 um 11:05
Dank deinem und dem Bericht von quacamozza (https://www.hikr.org/tour/post171987.html) habe ich Rundtour ab Kaltenbronn gestartet und bin sowohl an der Hohen Scha(a)r bisschen rumgekraxelt als auch am beschriebenen westlichen Ringberggrat. Hat auf jeden Fall Laune gemacht.

PS: Wo findet man Infos zu diesen alten Gratwegen? Gibt es da auch so was wie einen Alpenvereinsführer für den Nordschwarzwald?

WolfgangM hat gesagt: RE:Schöne Kraxelei
Gesendet am 11. April 2023 um 12:12
Die besten Infos über felsiges Abenteuer-Gelände im Nordschwarzwald findest du tatsächlich hier in den Berichten von hikr.org :-)

Es gibt zum Nordschwarzwald zwar auch einen Kletterführer des PANICO Verlags, aber der richtet sich an Sportkletterer, die steile Wände suchen. So was wie die Hohe Schar kommt in dem Buch nicht vor, dafür ganz viel über den Battert bei Baden-Baden.


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