Via Grot frisch geföhnt auf den Chimmispitz (1814 m)

Die Überschrift könnte auch lauten "auf Freigang in der Schweiz". So ungefähr dürften sich Knastinsassen fühlen, wenn sie mal einen Tag raus dürfen. Einen Tag niemanden mit Mund-Nasen-Schutz und ohne Hinweise da und dort zu Verhaltensregeln zu sehen, habe ich zuletzt Anfang 2020 erlebt. Allerdings habe ich zuhause ein Stück Normalität verpasst, da die Narren auf dem Marktplatz allenfalls noch Fasnetmasken trugen. 

Vom Föhn auf der Autobahn durchgeschüttelt, kam ich in Furggels (1198 m) auf dem St. Margrethenberg an. Schleierbewölkung und milchigen Sonnenschein bei 8 Grad plus hatte es, als ich den Aufstieg auf den Ragolerberg (1483 m) auf mich nahm. Auf der perfekt präparierten Skipiste kam ich gut voran, allerdings ging das wegen der Steilheit nicht ohne Anstrengung. Die Fortsetzung über den Grot führt über kupiertes Gelände. Die Route weicht ein paar Mal Hindernissen in hängigen Traversen aus. Eine davon vor der Alp Maton brauchte eine gewisse Standfestigkeit, um nicht unten am Hang zu landen (WT3).

Am Gipfel vom Chimmispitz/Chemispitz (1814 m) war ich noch mehr dem Föhnwind ausgesetzt. Ein Vesper ließ ich mir aber nicht nehmen. Die Rundumsicht war toll. Südlich der Surselva war Wolkenstau auszumachen. Aber das Wetter sollte ja bis zum Abend halten. Den Rückweg trat ich mit Rückenwind über die Aufstiegsroute an. Auf der Terrasse der Skihütte am Ragolerberg kehrte ich noch auf ein Bier und eine Gerstensuppe ein. Die Kraft braucht man auch beim steilen Abstieg, der bei Ungeübten doch die Oberschenkelmuskulatur strapazieren könnte.

Fazit: Ein toller Ausflug in die Schweizer Berge, mit Pulverschnee am Grot. Wie schon bei der ersten Schneeschuhtour, war auch heute praktisch nichts los. Beim nächsten Besuch werde ich mal die Runde ab dem Fürggli über den Ragolerberg und Chimmispitz unter die Füße nehmen.