Somamunt 2366m - Cityslicker

La Cité, die Stadt, nennt man das Gebiet unter den Steilwänden des Somamunt. Es ist von Felsen übersäht und mit dichtem Wald bewachsen, ein unwirtliches, unzugängliches Gelände. Eigentlich wäre hier kein Durchkommen, hätten die Jäger nicht einen Steig angelegt und würden sie ihn nicht von Zeit zu Zeit aussägen. Nur dank der Hilfe der Jäger kann ich mich als city slicker betätigen auf meinem Stadtbummel.
Mit offenen Augen und Gottvertrauen findet man den Zugang in die City. Am Col da Oi folge ich spärlichen Steinmännern und finde den Zutritt in La Cité, ein magischer Ort. Zunächst balanciere ich über ein ausgedehntes Schuttfeld bis zum Beginn der Latschenzone. Es findet sich immer ein Steinmännlein, trotzdem muss ich im Latschenlabyrinth aufpassen, ganz so offensichtlich ist der Steig manchmal nicht. Am Ende der "Stadt" steht eine Jägerhütte, die Ütia dla Cité, Zeit zum Durchatmen, der Rest dürfte Formsache sein.
Nur wenige Meter Luftlinie entfernt verläuft die Markierung zur Gardenaccia und statt vorher ein Stück abzusteigen suche ich nach einer Abkürzung. Meine direkte Variante kostet mich eine halbe Stunde Mehraufwand und so manchen Fluch im undurchdringlichen Urwald.
Endlich stehe ich am markierten Steig und kann Normaltempo aufnehmen. Drei Leitern verzögern kurz die Schritte und eine vereiste Passage ist mit den Händen am Drahtseil gerade noch begehbar. Ich erreiche die magische Hochfläche Gardenaccia und schlendere dem Somamunt entgegen. Knapp darüber steht ein Gupf auf 2416m mit einer fantastischen Landzunge dahinter, die ins Antersasctal abfällt, spektakulär.
Mein Aufenthalt ist nur kurz, denn der Starkwind bläst mich beinahe um. Ich verabschiede mich schleunigst, selbst den kurzen Abstecher zum Col Plü Alt vermiest mir der Sturm. In der Schlucht bin ich wenigstens vom Wind geschützt, ich hüpfe zurück in die Cité und fahre heim in die City.