Labski Szczyt (1472m) - Der lange Grat im Riesengebirge

Der polnisch-tschechische Freundschaftsweg verläuft am Hauptkamm des Riesengebirges in etwa auf der Grenze der beiden Staaten. Die Ausblicke sind grandios und die Natur rundrum einmalig und durch den Nationalpark gut geschützt.

Da unser Hotel etwas entfernt steht, dauerte die Anfahrt nach Szklarska Poreba schon etwas. Wir parkten am kostenpflichtigen Parkplatz (20 Zloty) der Talstation der Liftanlagen. Um Zeit zu sparen, haben wir für die erste Etappe den Sessellift genommen (Berg- und Talfahrt: 57 Zloty p. P.). An der Mittelstation wird zusätzlich noch der Eintritt in den Nationalpark abkassiert (8 Zloty p.P.). Der schon etwas in die Jahre gekommene Sessellift fährt sehr langsam, irgendwann kommen wir dann aber doch an der Bergstation auf ca. 1300m Höhe an.

Wir machen uns sofort auf den Weg zum Gipfel des Szrenica (1361m) mit Gipfelbaude. Von hier sieht man den langen Grat, der nun vor uns liegt. Durch Latschen hindurch geht es nun erst mal wieder bergab, bis wir auf dem breiten Freundschaftsweg ankommen. Dieser verläuft nun ziemlich exakt an der Grenze zwischen Tschechien (rechts) und Polen (links) und steigt auch wieder an. Bald erreichen wir den Veilchenstein (1472m - pl: Labski Szczyt / cz: Violík). Der Gipfelbereich ist jedoch seit ein paar Jahren geschützt, weil dort besondere grüne Flechten wachsen. So können wir den Gipfel nur im Abstannd von knapp 200m passieren.
Weiter gehts dann immer noch auf dem Freundschaftsweg zur Sendestation oberhalb der Schneegruben (Sniezne Kotly). Dort wird der Blick zu den kleinen Seen in der Schneegrube frei. Wirklich atemberaubend! Der Weg führt dann weiter vorbei am Hohen Rad (1509m - pl: Wielki Szyszak / cz: Vysoké Kolo), dem vierthöchsten im Riesengebirge. Hinterhalb zweigt dann ein Weg zum Gipfel ab. Leider ist auch dieser zu Gunsten des Naturschutz mittlerweile gesperrt, sodass es keine Möglichkeit gibt, den Gipfel zu erreichen.
Wir folgen also weiter dem Freundschaftsweg bis in einer Senke rechts ein Weg abzweigt, der unterhalb des Kamms auf tschechischer Seite wieder zurückführt. Zunächst passiert man die Martinsbaude (Martinova Bouda), eine urige Hütte. Etwas später erreicht man dann das Gegenteil, die Labska Bouda - ein riesiges Hotel mitten im Nationalpark mit großer bewirtschafteter Terrasse und Riesentrubel.
Wir umrunden den Riesenbau und folgen dem Weg zur Elbquelle. Diese ist schön angelegt mit allen Wappen der größeren Städte, die der Fluss passiert. Kaum vorstellbar, dass dieses kleine Rinnsal mal so ein großer Fluss wird...
Von der Elbquelle führt der Weg wieder zurück an den Kamm. Wir nehmen dann zunächst den Freundschaftsweg zurück, bevor unterhalb der Szrenica ein Weg abzweigt, der direkt zurück zum Sessellift führt. Mit dem Lift gehts dann wieder zurück ins Tal.

Auf dem Heimweg machen wir noch einen kurzen Stopp am Kochelfall. Da man den Eintritt in den Nationalpark eh schon bezahlt hat, ist der Zutritt diesmal also kostenlos. Der Kochelfall ergießt sich über 2 Stufen im Wald und ist schön anzusehen und von der Straße schnell erreichbar.

Gehzeiten:
Fahrzeit Sessellift Talstation - Bergstation: 0:30h
Bergstation Sessellift - Szrenica: 0:10h
Szrenica - Veilchenstein: 0:45h
Veilchenstein - Hohes Rad: 0:45h
Hohes Rad - Martinsbaude: 0:30h
Martinsbaude - Labska Bouda: 1:00h
Labska Bouda - Elbquelle: 0:15h
Elbquelle - Bergstation Sessellift: 0:45h
Parkplatz - Kesselfall: 0:10h

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