Wintertour auf dem Kamm des Riesengebirges / Karkonosze (1500 m / +850 hm)


Publiziert von WolfgangM , 10. Februar 2019 um 13:48.

Region: Welt » Polen » Karkonosze
Tour Datum: 6 Februar 2019
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ   PL 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Szklarska Poręba - Łabski Szczyt - Wielki Szyszak und zurück

Für den heutigen 6. Februar war im Riesengebirge (Karkonosze) schönes Bergwetter angekündigt, anders als an den Tagen vorher und hinterher, aber ausgerechnet heute hatte meine Reisegruppe einen Kulturtag in Hirschberg (Jelenia Góra) im Programm. Kultur ist für mich etwas für schlechtes Wetter, wenn überhaupt, und so stieg ich heute von Schreiberhau (Szklarska Poręba) hinauf auf den winterlichen Riesengebirgskamm.

Am südöstlichen Ortsende von Schreiberhau gelangte ich auf einem Fahrweg in den Wald und dann auf den blau/weiß markierten "Böhmersteig" (Czeska Sciezka), einem historischen Schmugglerweg. Dieser Weg hatte durch Vorgänger eine feste Trittspur, so dass ich noch keine Schneeschuhe benötigte. Nach einigem Aufstieg kam ich an den Beginn des Nationalparks. Hier gibt es im Wald an einer kleinen Brücke eine "Mautstelle", bestehend aus einem Schild mit der Aufforderung, den Eintrittspreis für den Nationalpark zu bezahlen, und einem aufgedruckten QR-Code, über den man mit dem Smartphone bezahlen soll. Allerdings gibt es an dieser Stelle gar keinen ausreichenden Mobilfunkempfang für Internet, so dass ich ohne Bezahlen weitergehen musste.

Oberhalb der Baumgrenze passierte ich die Hütte "Alte Schlesische Baude" (Schronisko Pod Łabskim Szczytem). Ab hier war der Schnee tiefer, so dass ich mit Schneeschuhen weiter aufstieg und auf den Bergkamm gelangte. Hier war heute bestes Winterwetter: Sonne, klare Sicht, fast windstill, was ist hier oben selten ist (zwei Tage später war ich mit der Gruppe noch einmal hier, und da gab es Sturm und 100 Meter Sichtweite). Weiter ging ich nach Osten zu den hinereinander liegenden drei Gipfeln Veilchenstein (Łabski Szczyt / Violík), Vysoká pláň und Hohes Rad (Wielki Szyszak / Vysoké Kolo). Auf dem Weg waren viele Wanderer und Skilangläufer unterwegs und der Weg war so zertreten, so dass ich weiter meine Schneeschuhe anbehielt. Die meisten Wanderer waren allerdings nicht selbst aufgestiegen, sondern kamen über den westlich unterhalb des Kamms endenden Sessellift auf den Reifträger (Szrenica).

Der Veilchenstein ist ein kleiner Felsengipfel, der nördlich neben dem Weg liegt, und der als kleines Zwischenziel lockt. Ein Betreten ist im Nationalpark zwar verboten, allerdings führten viele Trittspuren dorthin, und das Gelände lag unter tiefem Schnee und Eis. Ich wagte deshalb einen Abstecher hinauf und war schon fast oben, als mich von unten ein laut rufender und winkender Pole wieder zurückrief, so dass ich wieder auf den Weg zurück musste.

Nicht dass ich falsch verstanden werde - ich achte sonst sehr darauf, dass geschützte Natur auch geschützt bleibt und dass empfindlichen Pflanzen und dünne Humusschichten nicht zerstört werden. Auch Schnee schützt nicht immer, denn wenn er durch Betreten verdichtet wird, können die darunter liegenden Pflanzen auch leiden. Am heutigen Tag hatten wir aber hier oben zwei Meter Schneehöhe, und man konnte wirklich keinen Schaden an der Natur anrichten, wenn man mit Schneeschuhen darüber lief.

Bald erreichte ich das markante Gebäude der Fernsehstation auf der Vysoká pláň (deutsch "Hochebene"). Direkt darunter sind steile Felshänge rund um den Talkessel "Schneegrube" (Śnieżne Kotły), die heute völlig vereist waren. Weiter ging ich bis zum Hohen Rad (Wielki Szyszak / Vysoké Kolo). Dort ist ein Betreten des Gipfels ebenfalls verboten, aber auch hier führten Trittspuren hinauf und ich konnte Personen dort beobachten. Aber ich war jetzt brav, hielt mich an das Verbot, und begnügte ich mit einem Blick auf die weiter östlich aufragende Schneekoppe (Śnieżka / Sněžka).

Auf dem Rückweg kam ich wieder am Veilchenstein vorbei, auf den jetzt auch wieder verbotenerweise Personen steigen sah. Etwas südlich des Weges wäre eigentlich die Elbquelle noch ein Zwischenziel, aber sie war heute tief unter dem Schnee verborgen. Beim weiteren Abstieg verzichtete ich aus Zeitgründen auf eine Einkehr in der Alten Schlesischen Baude, die ich jedoch zwei Tage später mit meiner Reisegruppe besuchen konnte.


Tourengänger: WolfgangM


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