Wagner 2581m - La Madonnina

Manuel hat einen Gipfel im Sinn, ein Kreuzchen lockt. Neben dem Wagner steht es, etwas unzugänglich und abweisend auf den ersten Blick. Unser Abenteuertrieb ist geweckt, wir starten beim Hochlärcher Hof und an der dazugehörigen Alm schauen wir überrascht auf ein Hinweisschild zum Wagner. Man hat den alten Steig neu aufgelegt, freigesägt und markiert, wie nett. So erreichen wir ohne Schwierigkeiten durch die Latschen und über lustiges Blockwerk (I) den Wagner. Auf ein erstes Kreuz folgt wenig später ein zweites und auf dem eigentlichen Gipfel steht zu unserer großen Verblüffung eine Madonnenstatue, das ist einzigartig im Pustertal.
Wir lassen den seltenen Anblick wirken und unsere Blicke schweifen derweil auf den Nebengipfel mit dem geheimnisvollen Kreuz. Aus der Ferne ist sogar ein Steinmann zu sehen, also nichts wie hin. Wir queren leicht ausgesetzt hinüber, es gibt eine deutliche Steigspur und Steinmänner, nicht zu verfehlen. Ein paar Passagen erfordern sicheren Tritt und eine Hand als Gleichgewichtshilfe und schon stehen wir an dem Kreuz der Begierde.
Von manchen wird er wohl fälschlicherweise als Moarkofel bezeichnet, im Gipfelbuch steht "Wogno". Wir nehmen ihn als einen von vielen Wagnergipfeln an, vier davon haben wir heute betreten!? Egal, der schmale Knotte gefällt uns gut und die Aussicht ist spektakulär. Abkürzungen finden wir keine, also wieder zurück auf dem schmalen, ausgesetzten Steiglein bis wir eine Rinne und Gamsspuren Richtung Schaufler finden.
Die Sonne brennt, es wird warm und wärmer, wir hüpfen im Affenzahn abwärts und zweigen zum Platterhof ab. Dort gibt es eine großzügige Terrasse und die ersten Kaltgetränke stehen schon auf dem Tisch. Wir sitzen noch lange, genehmigen uns Kuchen und Kaffee und denken über den Wagner nach. Am Ende bleibt die Madonna als stärkster Eindruck, allein dafür hat es sich gelohnt.