Ein gelber Berg und steinerne Rinnen


Publiziert von Max , 29. Mai 2021 um 23:06.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Fränkische Alb
Tour Datum:22 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 620 m
Abstieg: 620 m
Strecke:15,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Treuchtlingen auf der St2230 Richtung Heidenheim, in Meinheim links auf die WUG34 bis zum Parkplatz ca. 350 m südlich von Wolfsbronn, Informationstafel.
Kartennummer:bayernatlas.de, opentopomap.org

In kalkhaltigem Gelände graben sich Bächlein oft nicht ein, sondern erhöhen ihr Bett aufgrund von Kalkabscheidung. Die Steinerne Rinne bei Wolfsbronn ist so ein geologisches Schauspiel, nicht ganz so hoch wie der "Wachsende Felsen" in Niederbayern, dafür umso länger. Vom Parkplatz ist es nicht weit zur fast 130 m langen Rinne. Dabei fällt uns noch was auf, bzw. es steigt uns in die Nase. Ein herrlicher Duft von Bärlauch weht durch den Wald, deshalb steigen wir noch bis zu den Wiesen bei Degersheim hoch. Dort hat's keinen Bärlauch, dafür Windräder und Schafe. Und jetzt?

Am Ausgangspunkt haben wir auf der Informationstafel die Bezeichnung Quellenweg gelesen, gelb/grüne Markierung "QW", das Ganze sollte auch auf der windabgewandten Seite des Höhenzuges Dürrenberg/Hahnenkamm stattfinden, was heute recht angenehm wäre. Also wieder retour, wir überqueren die Kreisstraße und schlendern nach Wolfsbronn. Ein paar Schritte nördlich vom Dorfbrunnen halten wir uns links Richtung Westen und steuern auf den Waldrand zu, eine ehemalige Papiermühle versteckt sich dort. Nun folgen wir weiter dem grün/gelben "QW", knapp 20 Minuten später, auf ziemlich genau 600 m Höhe weist uns QW wieder bergab nach rechts.

Allerdings haben wir auf opentopomap.org in etwa 150 m Entfernung etwas entdeckt, einen Steinernen Mann (Wegweiser etwas links bergauf). Nun kennen wir natürlich den berühmtesten aller Steinernen Männer, der seit dem 30-jährigen Krieg in der Augsburger Stadtmauer verewigt ist, deshalb interessiert uns sein Fränkischer Bruder. Es handelt sich um ein Marterl für ein Unglück aus dem Jahr 1820, er ist also knapp 200 Jahre jünger. Wir merken uns diesen Spot, er spielt auf unserem Rückweg eine Rolle.

Jedenfalls geht's auf gelbem QW weiter, wie gesagt, bergab zum Waldrand und dort gleich wieder links bergauf, eine knappe viertel Stunde später wieder nach rechts bergab, wieder zum Waldrand und dort in einem Rechtsbogen an selbigem entlang mit Blick auf Kutzenaltheim. Man glaubt es kaum, wieder zeigt ein Wegweiser nach links bergauf zu einer steinernen Rinne, allerdings bedeutend kleiner. Vielleicht taucht sie deshalb in beiden Karten nicht auf.

Jedenfalls erreichen wir das Nebensträßchen nach Kutzenaltheim, dort geht's links und bald sehen wir den Gelben Berg jenseits der St2384 (Obacht beim Überqueren!). Der Gipfelsturm ist recht zügig erledigt, der Ausblick für den mickrigen Gupf erstaunlich, Panoramen erläutern das Sichtfeld. Die Bezeichnung "gelb" stammt vom Eisensandstein des Massivs, das meist rötlich, zeitweise auch gelb schimmert. Im Uhrzeigersinn geht's rund auf der Hochfläche, nach einer Pause steht der Rückweg an.

Durch das ständige Auf und Ab haben wir für Fränkische Verhältnisse bereits einige Höhenmeter gesammelt, für den Rückweg wollen wir etwas direkter am Kamm entlang wandern und die ständigen Gegenanstiege vermeiden. Als Anhaltspunkt dient uns der jetzt der Steinerne Mann.

Zunächst laufen wir am Waldrand oberhalb von Kutzenaltheim entlang, vorbei an der Mini-Rinne, einfach dem QW folgend. Wo der QW in den Wald eintaucht und nach links will, halten wir uns geradeaus nach oben. Der Weg ist nirgends eingezeichnet, er wird schmäler und mutiert zu Trittspuren, etwas Orientierungssinn ist nötig, es geht geradeaus Richtung Süd-Südost, auf 600 m Höhe treffen wir auf einen Forstweg, dem folgen wir nach links. Er führt uns direkt zum Steinernen Mann (rechts haltend) und jetzt spazieren wir auf diesem, nennen wir's mal Höhenweg, weiter exakt Richtung Süden.

Ziemlich genau 500 m nach dem Denkmal, etwas verwachsen, biegt scharf links ein Steig Richtung Papiermühle ab, der uns zum Anstiegsweg zurück bringt. Wer will kann noch etwas weglos abkürzen. Jedenfalls spazieren wir durch bekanntes Terrain nach Wolfsbronn und zurück zum Ausgangspunkt.

Nette Aussicht, einfaches Gelände, einige Gegenanstiege, der Rückweg erfordert Orientierungssinn, da nicht markiert und signalisiert.




Tourengänger: Max


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