„Bahnwandern“: MS-Linie Teil II


Publiziert von lainari , 25. Mai 2021 um 22:01.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Erzgebirge
Tour Datum: 9 Mai 2021
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 460 m
Abstieg: 460 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus bis Dorfchemnitz
Kartennummer:mapy.cz

Von Dorfchemnitz nach Sayda
 
Ein Technikausfall und Materialmangel stellen mich von meiner Baustelle frei. Ich nutze die Zeit, um meine Erkundung der Trasse der einstigen schmalspurigen Chemnitzbachbahn Mulda - Sayda (sä. MS-Linie) zu beenden. Dazu fahre ich nach Dorfchemnitz und parke auf dem Areal der einstigen Bahnhaltestelle. Ab hier ist die Bahntrasse talaufwärts einige Meter begehbar. Danach ist die Trasse erneut weitgehend in Grundstücke einbezogen und teilweise überbaut und kann daher meist nur aus der Entfernung begutachtet werden. Ich weiche über Anliegerstraßen und die Hauptstraße aus. Am Ortsende befand sich früher ein Anschlussgleis der Stuhlfabrik Kreher, von dem sich keine Spuren mehr erhalten haben. Wenig später komme ich zum Areal der weitab vom Ort liegenden einstigen Haltestelle Voigtsdorf (Sachs) (Bahn-km 9,0). Diese hatte ein Ausweich- bzw. Ladegleis sowie einen Gleisstumpen mit einem Privatschuppen. Bis heute haben sich Reste der gepflasterten Ladestraße, die Wartehalle, der Güterschuppen und der Privatschuppen erhalten. Ab hier ist die Bahntrasse mit wechselnden Untergründen als Fuß- und Radweg genutzt und verläuft durch einen lieblichen Talabschnitt. Kurz vor dem nächsten Ort befand sich früher ein Anschlussgleis eines Sägewerkes. Wenige Meter weiter folgte der Haltepunkt Unterfriedebach (Bahn-km 11,5). Es gab nur das durchgehende Streckengleis. Es haben sich keine Spuren erhalten. In der sich anschließenden Ortslage Friedebach ist die einstige Bahntrasse im Gegensatz zu Dorfchemnitz vollständig für den öffentlichen Fußgänger-/Rad- bzw. Anliegerverkehr freigehalten worden. Die Trasse steigt dabei kontinuierlich an. In der Folge komme ich zum Areal der einstigen Haltestelle Friedebach (Bahn-km 12,5). Diese hatte ein Ausweich- bzw. Ladegleis sowie zwei Gleisstumpen mit je einem Privatschuppen. Bis heute haben sich Reste der gepflasterten Ladestraße, die Wartehalle und ein Privatschuppen erhalten. Dahinter wird die Bahntrasse in einem weiten Bogen durch ein Seitental geführt, um durch eine Streckenverlängerung die Steigung zu begrenzen. Kurz vor dem nächsten Ort endet die begehbare Trasse. Sie ist dann noch einige Meter als Gehölzstreifen zu verfolgen, bevor sie überbaut ist. Wenig später komme ich zum einstigen Endbahnhof Sayda (Bahn-km 15,5). Dieser hatte recht umfangreiche Gleisanlagen, einen zweiständigen Lokschuppen und den Anschluss Jäckel, später BHG Sayda. Bis heute haben sich Reste der gepflasterten Ladestraße, das Empfangsgebäude, der Lokschuppen und das Gebäude der BHG erhalten.
 
Nach kleinen Abstechern in die Stadt, trete ich den Rückweg an. Dazu verlasse ich das Siedlungsgebiet auf einem gelb markierten Wanderweg Richtung Nordosten. Zunächst gehe ich durch Feldfluren und lasse mich am Waldrand Richtung Saydaer Höhe locken. Der Hinweis beschränkt sich jedoch auf einen einzelnen Wegzeiger. Das Auffinden der historischen Triangulationssäule Saidahöhe (Station II. Ordnung Nr. 88) wird dem Nutzer auf der bewaldeten weitläufigen Gipfelfläche allein überlassen. Aber im Prinzip ist es ganz einfach, geradeaus und dann links. Ein bisschen Orientierungsvermögen schadet dabei nicht. Auf einer Abkürzung gelange ich in die geplante Laufrichtung zurück. Zuletzt durch Feld- und Wiesenfluren komme ich hinunter ans untere Ende von Voigstdorf. Gegenüber steige ich wieder aus dem Tal heraus und wende mich auf dem Höhenrücken nach rechts. Nach einigen Metern folgt ein Abzweig nach links und ich verliere an Höhe. Ein mauer- und zaunbegrenztes Waldstück entpuppt sich als alter Friedhof  von Dorfchemnitz. Ich drehe eine Runde durch das Areal und lege davor auf einem Bänklein mit Talblick meine heutige Mittagsrast ein. Anschließend komme ich nach einem Abstecher zur Kirche zurück zum Ausgangspunkt in Dorfchemnitz.
 
Fakten zur Bahnstrecke Mulda - Sayda
Spurweite: 750 mm
Länge: 15,5 km
Inbetriebnahme: 01.07.1897
Einstellung des Güterverkehrs: 01.01.1966
Einstellung des Personenverkehrs: 18.07.1966
 
Die Gehzeit betrug pausenbereinigt 4 h 30 min. Die Wanderung ist als T1 zu bewerten.

Tourengänger: lainari


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Geodaten
 52863.kml Manuell gezeichnete Wegstrecke

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