Quarantäne - Wanderungen im winterlichen Nordkanada. Yukon Territory / Whitehorse Teil 1
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Wer im Corona-Winter 2020 vom Hot-Spot Bayern zum Cold-Spot Whitehorse aufbricht, braucht Ausdauer. Zunächst für die endlosen Formalitäten der Travel Authorisation. Dann für den Reisetag, der um 02:00 Uhr früh beginnt und erst nach 25 Stunden um 19:00 Uhr endet. Geschafft? Mitnichten, denn 336 Stunden Quarantäne kommen noch obendrauf!
Quarantäne im Yukon
Die kanadische Regierung, bzw. deren "federführende" ArriveCan-App, die mir seit meiner Ankunft mindestens 20 instruktive Mails geschickt und mich mehrmals angerufen hat, sieht eigentlich vor, daß ich neben einer strengen sozialen Isolation auch das Grundstück meiner 14-tägigen Quarantäne nicht verlassen soll.
Am Flughafen in Whitehorse wurde mir allerdings ein Merkblatt des Yukon-Territory ausgehändigt: "How to self-isolate". Dort wiederum heißt es: "You may go outdoors for fresh air by yourself or with others, if you are self-isolating with them"!
Mein einheimischer Cousin hat mir glaubhaft versichert, daß die Regeln der regionalen Territorien, also hier diejenigen des Yukons, vorgehen. Unter sticht Ober gewissermassen: man kann sich vorstellen, wie erleichtert ich war, mich im Freien bewegen zu dürfen! Äußerst günstig erwies sich dafür zudem die Lage meiner kleinen Quarantäne-Einliegerwohnung im Ortsteil Copper Ridge, denn von dort sind es nur wenige Schritte zu diversen Trails im verschneiten Wald.
Kurze Ortsbeschreibung des Wandergebiets in Whitehorse
Mein kleines Quarantäne-Outdoorgebiet erstreckte sich im Wesentlichen auf einen im Westen des Ortsteils Copper Ridge liegenden, an vielen Stellen aussichtsreichen Höhenrücken und auf die nach Süden hin immer breiter und tiefer werdende Talsenke westlich darunter.
Man kann den besagten Höhenrücken entlangwandern und an mehreren Stellen in die Talsenke hinabgehen (siehe dazu meine dritte Quarantäne - Wanderung. Man kann aber auch vielerorts vom Kamm in das weiter östlich liegende Copper Ridge "aussteigen" und wird am Siedlungsrand von Norden nach Süden gesehen auf folgende Lanes, Drives, Ways oder Streets stoßen: "Mallard", "Sandpiper", "Falcon", "North Star", "Drift und schließlich noch "Adit".
Die bei Google Maps als normale "Straßen" angegebenen Waldwege Amethyst Trail sowie weiter südlich die westliche Sachgasse der Winze Lane sind keine Wohnstraßen. Dasselbe gilt für den langen, westlichen, durch eine Schranke für den Verkehr gesperrten Teil der "Adit Road.
Die erste Wanderung
Vom Trailzugang an der Ridge Road aus gesehen gibt es nur zwei Möglichkeiten, den Höhenrücken zu erkunden: man kann ihm entweder nach Norden (rechts) oder Süden (links) folgen.
Meine erste Wanderung auf dem hübschen Kammzug soll nach Norden führen. Ich erreiche auf dem stets, auch bei Neuschnee, gut gespurtem, breiten Trail zunächst zwei Aussichtsbänke. Von dort mache ich auf einem ebenfallls gespurten, aber schmäleren Trail einen Abstecher hinab in die Talsenke bis zu einer Brücke. Von der Brücke kann ich die freien, verschneiten Flächen der Talsenke schon sehen, aber ich nehme mir heute vor, sie an einem anderen Tag zu erkunden und kehre um. (Zur Fortsetzung in der Talsenke siehe hier den dritten Whitehorse-Bericht).
Nach meiner Rückkehr zu der aussichtsreichen Stelle mit den zwei Bänken dringe ich auf stets guter Spur weiter nach Norden vor. Ich bleibe dabei im Zweifelsfall immer so nahe als möglich an der aussichtsreichen Hangkante, es lohnt sich. Vielerorts kann ich im Osten (rechts) den Siedlungsrand erkennen. Weitere Bänke folgen und schließlich erreiche ich eine breite, geschwungene Auffahrtsrampe, die mich nach Osten zu einem Gesperrt-Schild mit einer Bären-Info und gleich drauf zur Falcon Road auf der Höhe der Sapphire Lane führt.
Was den Rückweg betrifft, kann ich es mir nun aussuchen, entweder am Ortsrand über die weiter oben erwähnten Straßen oder an der hübschen Hangkante über die Aussichtsbänke zurück zum Drift Drive zu gehen.
Einzelheiten zeigen die Bilder und deren Kommentare...
Als Abschluß noch ein paar Bemerkungen zum Winterwandern am Ortsrand von Whitehorse:
Zur Weglänge: Die zu absolvierende Weglänge wird von der Tageszeitkürze bestimmt. Einigermaßen hell wird es momentan (Dezember) etwa um 11:00 Uhr und es dämmert wieder ab 16:30 Uhr. An den wenigen sonnigen Tagen war es über ein paar Stunden hinweg erstaunlich hell, dafür war es an den wolkigen Tagen fast durchgehend dämmrig.
Der Schnee...bleibt liegen! Ich war von Nov. 2020 bis Jan. 2021 insgesamt 6 Wochen in Whitehorse und es hat nicht ein einziges Mal getaut. Manchmal erreichten die Temperaturen tagsüber milde -5°, aber es gab auch Nächte mit - 25°. Alle Straßen sind immer schneebedeckt, der "Winterdienst" entfernt nur den Überschuß. Der Outdoor- Wanderer befindet sich an allen Tagen in einem tiefverschneiten Wintermärchen.
Sind die Trails gespurt? Meistens, von Locals. Auf breiteren Trails sind dieselben auch mit Ski oder Motorski unterwegs. Fast immer jedoch mit Hunden. Ob es im Yukon mehr Menschen oder mehr Hunde gibt gibt? Ich tippe auf letzteres.
Die Kälte? Im Durchschnitt waren es im Dezember etwa -12°. Bei Windstille halb so wild. Aber es kann auch viel kälter und sehr böig sein. Dann sind neben der obligatorischen warmen Bekleidung vor allem Sturmhaube, Skibrille und ein Schal, der das schmerzlose Einatmen der Luft ermöglicht, unabdingbar.
Covid? Whitehorse bzw. der ganze Yukon hatte Ende Dezember nur noch einen aktuellen Covid- Fall. Anfang Januar kamen dann mit einem Flieger aus Quebec gleich vier akute Fälle dazu. Die Durchseuchung ist gering, die Bevölkerung ist mit Recht disipliniert denn es gibt auch nur eine einzige Klinik in Whitehorse, die mit schweren Fällen umgehen kann...
Material? Ich habe alle drei Quarantäne-Wanderungen tagesbedingt ohne Schneeschuhe durchgeführt, sie aber als Wanderung und zusätzlich als "SST" berichtet, weil Schneeschuhe bei Neuschnee manche Abschnitte sicher erleichtern.
Quarantäne im Yukon
Die kanadische Regierung, bzw. deren "federführende" ArriveCan-App, die mir seit meiner Ankunft mindestens 20 instruktive Mails geschickt und mich mehrmals angerufen hat, sieht eigentlich vor, daß ich neben einer strengen sozialen Isolation auch das Grundstück meiner 14-tägigen Quarantäne nicht verlassen soll.
Am Flughafen in Whitehorse wurde mir allerdings ein Merkblatt des Yukon-Territory ausgehändigt: "How to self-isolate". Dort wiederum heißt es: "You may go outdoors for fresh air by yourself or with others, if you are self-isolating with them"!
Mein einheimischer Cousin hat mir glaubhaft versichert, daß die Regeln der regionalen Territorien, also hier diejenigen des Yukons, vorgehen. Unter sticht Ober gewissermassen: man kann sich vorstellen, wie erleichtert ich war, mich im Freien bewegen zu dürfen! Äußerst günstig erwies sich dafür zudem die Lage meiner kleinen Quarantäne-Einliegerwohnung im Ortsteil Copper Ridge, denn von dort sind es nur wenige Schritte zu diversen Trails im verschneiten Wald.
Kurze Ortsbeschreibung des Wandergebiets in Whitehorse
Mein kleines Quarantäne-Outdoorgebiet erstreckte sich im Wesentlichen auf einen im Westen des Ortsteils Copper Ridge liegenden, an vielen Stellen aussichtsreichen Höhenrücken und auf die nach Süden hin immer breiter und tiefer werdende Talsenke westlich darunter.
Man kann den besagten Höhenrücken entlangwandern und an mehreren Stellen in die Talsenke hinabgehen (siehe dazu meine dritte Quarantäne - Wanderung. Man kann aber auch vielerorts vom Kamm in das weiter östlich liegende Copper Ridge "aussteigen" und wird am Siedlungsrand von Norden nach Süden gesehen auf folgende Lanes, Drives, Ways oder Streets stoßen: "Mallard", "Sandpiper", "Falcon", "North Star", "Drift und schließlich noch "Adit".
Die bei Google Maps als normale "Straßen" angegebenen Waldwege Amethyst Trail sowie weiter südlich die westliche Sachgasse der Winze Lane sind keine Wohnstraßen. Dasselbe gilt für den langen, westlichen, durch eine Schranke für den Verkehr gesperrten Teil der "Adit Road.
Die erste Wanderung
Vom Trailzugang an der Ridge Road aus gesehen gibt es nur zwei Möglichkeiten, den Höhenrücken zu erkunden: man kann ihm entweder nach Norden (rechts) oder Süden (links) folgen.
Meine erste Wanderung auf dem hübschen Kammzug soll nach Norden führen. Ich erreiche auf dem stets, auch bei Neuschnee, gut gespurtem, breiten Trail zunächst zwei Aussichtsbänke. Von dort mache ich auf einem ebenfallls gespurten, aber schmäleren Trail einen Abstecher hinab in die Talsenke bis zu einer Brücke. Von der Brücke kann ich die freien, verschneiten Flächen der Talsenke schon sehen, aber ich nehme mir heute vor, sie an einem anderen Tag zu erkunden und kehre um. (Zur Fortsetzung in der Talsenke siehe hier den dritten Whitehorse-Bericht).
Nach meiner Rückkehr zu der aussichtsreichen Stelle mit den zwei Bänken dringe ich auf stets guter Spur weiter nach Norden vor. Ich bleibe dabei im Zweifelsfall immer so nahe als möglich an der aussichtsreichen Hangkante, es lohnt sich. Vielerorts kann ich im Osten (rechts) den Siedlungsrand erkennen. Weitere Bänke folgen und schließlich erreiche ich eine breite, geschwungene Auffahrtsrampe, die mich nach Osten zu einem Gesperrt-Schild mit einer Bären-Info und gleich drauf zur Falcon Road auf der Höhe der Sapphire Lane führt.
Was den Rückweg betrifft, kann ich es mir nun aussuchen, entweder am Ortsrand über die weiter oben erwähnten Straßen oder an der hübschen Hangkante über die Aussichtsbänke zurück zum Drift Drive zu gehen.
Einzelheiten zeigen die Bilder und deren Kommentare...
Als Abschluß noch ein paar Bemerkungen zum Winterwandern am Ortsrand von Whitehorse:
Zur Weglänge: Die zu absolvierende Weglänge wird von der Tageszeitkürze bestimmt. Einigermaßen hell wird es momentan (Dezember) etwa um 11:00 Uhr und es dämmert wieder ab 16:30 Uhr. An den wenigen sonnigen Tagen war es über ein paar Stunden hinweg erstaunlich hell, dafür war es an den wolkigen Tagen fast durchgehend dämmrig.
Der Schnee...bleibt liegen! Ich war von Nov. 2020 bis Jan. 2021 insgesamt 6 Wochen in Whitehorse und es hat nicht ein einziges Mal getaut. Manchmal erreichten die Temperaturen tagsüber milde -5°, aber es gab auch Nächte mit - 25°. Alle Straßen sind immer schneebedeckt, der "Winterdienst" entfernt nur den Überschuß. Der Outdoor- Wanderer befindet sich an allen Tagen in einem tiefverschneiten Wintermärchen.
Sind die Trails gespurt? Meistens, von Locals. Auf breiteren Trails sind dieselben auch mit Ski oder Motorski unterwegs. Fast immer jedoch mit Hunden. Ob es im Yukon mehr Menschen oder mehr Hunde gibt gibt? Ich tippe auf letzteres.
Die Kälte? Im Durchschnitt waren es im Dezember etwa -12°. Bei Windstille halb so wild. Aber es kann auch viel kälter und sehr böig sein. Dann sind neben der obligatorischen warmen Bekleidung vor allem Sturmhaube, Skibrille und ein Schal, der das schmerzlose Einatmen der Luft ermöglicht, unabdingbar.
Covid? Whitehorse bzw. der ganze Yukon hatte Ende Dezember nur noch einen aktuellen Covid- Fall. Anfang Januar kamen dann mit einem Flieger aus Quebec gleich vier akute Fälle dazu. Die Durchseuchung ist gering, die Bevölkerung ist mit Recht disipliniert denn es gibt auch nur eine einzige Klinik in Whitehorse, die mit schweren Fällen umgehen kann...
Material? Ich habe alle drei Quarantäne-Wanderungen tagesbedingt ohne Schneeschuhe durchgeführt, sie aber als Wanderung und zusätzlich als "SST" berichtet, weil Schneeschuhe bei Neuschnee manche Abschnitte sicher erleichtern.
Tourengänger:
Vielhygler

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