„Bahnwandern“, PNo-Linie Teil II
|
||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Von Grumbach nach Herzogswalde
Der Spätherbst geht in die Verlängerung. Ein strahlend schöner Tag ist angekündigt. Allerdings ist es nach einer der bisher seltenen Frostnächte recht kühl. Somit gibt es beste Bedingungen, die Erkundung der einstigen Schmalspurbahn von Potschappel nach Nossen (sächs. PNo-Linie) fortzusetzen. Dazu fahre ich nach Grumbach und parke auf dem einstigen Bahngelände der Haltestelle. Von hier aus folge ich der Trasse durch bebautes Gebiet. Früher gab es unterwegs einige Anschlussgleise von Güterkunden. Nach kurzer Zeit komme ich zum Areal des einstigen Bahnhofes Wilsdruff (Bahn-km 10,9). Dieser hatte als betrieblicher Mittelpunkt des Schmalspurnetzes recht großzügige Gleisanlagen mit massivem Empfangsgebäude, Lokschuppen, Güterschuppen und Laderampe. Die Hochbauten sind weitgehend erhalten geblieben, der Lokschuppen wird mit einem neuangelegten Gleisschaustück museal genutzt. Hinter dem Bahnhofsgelände folgt unmittelbar der Saubachtalviadukt, auf dem die Bahntrasse das Flusstal der Wilden Sau überquert. Die Brücke ist heutzutage unzugänglich, ich muss deshalb einen Umweg durch die Stadt nehmen. Wieder an der Trasse, folgt hinter einer abgebauten Brücke die einstige Gabelstelle Saubachtal, wo sich die Strecken nach Nossen und die Strecke Wilsdruff - Gärtitz (sächs. WG-Linie) trennten. Während der Erneuerung des Viaduktes 1952 wurde hier der provisorische Bahnhof Saubachtal (Bahn-km 11,3) eingerichtet. Ich laufe auf der Nossener Route weiter und durchquere auf dem kombinierten Fuß-/Radweg weite Feldfluren.
Als nächstes folgt das Areal des einstigen Haltepunktes Birkenhain-Limbach (Bahn-km 13,8). Hier gab es ein Neben- sowie ein Ladegleis und eine Laderampe. Letztere ist bis heute erhalten. Ob hinter dichten Nadelbäumen noch ein Hinweis auf ein Stationsgebäude vorhanden ist, habe ich nicht geprüft. Ein Rastplatz lädt mich zu einer Frühstückspause ein. Nun folgt ein abwechslungsreicher längerer Streckenabschnitt. Nach einem Kulminationspunkt beginnt die Trasse zu fallen und erreicht das Areal des einstigen Haltepunktes Helbigsdorf (b Wilsdruff) (Bahn-km 17,9). Dieser befand sich am unteren Ortsende. Hier gab es ein Neben- sowie ein Ladegleis, den Anschluss einer BHG sowie ein hölzernes Empfangsgebäude, welches bis heute überdauert hat. Das Gebäude der einstigen BHG und ein Nebengebäude sind ebenso erhalten geblieben. Nun tritt die Bahntrasse ins Tal der Triebisch ein, dem sie bis zum Ortsanfang Mohorn folgen wird. Die Trasse beginnt am Talrand anzusteigen, der Höhenunterschied zum Bach wächst ständig. Unterwegs passiert sie das Gelände des einstigen Haltepunktes Herzogswalde (Bahn-km 20,2). Der namensgebende Ort liegt ein Stück von der Station entfernt. Sie hatte ein Neben- sowie ein Ladegleis, sämtliche Hochbauten sind heute abgerissen. Überdauert haben nur geringe Fundamentreste und die gepflasterte Ladestraße. Da sich an der im Tal vorbeiführenden Bundesstraße keine Parkmöglichkeiten abzeichnen, verschiebe ich meinen geplanten Übergabepunkt zur nächsten Tour Richtung Ortsanfang Mohorn.
Hier verlasse ich heute die Bahntrasse und laufe Richtung Mohorn-Grund. An der Waldkante des Tharandter Waldes biege ich nach links ab und besichtigte nach einigen Metern in einem Steinbruch links des Weges einen geologischen Aufschluss in Form eines Porphyrfächers. Es mutet an, als habe man hier die Austrittsstelle eines vulkanischen Gesteines auf den Kopf gestellt. Die Struktur soll durch den Zusammenfall einer magmatischen Glutwolke entstanden sein, gut dass dieses Ereignis schon etwas länger zurückliegt. Ich setze meinen Weg fort und laufe weiter bergwärts. Dabei folgte ich später der Waldkante im Örtchen Landberg bis zum „Gasthaus zum Landberg“. Hier könnte man coronabedingt eine „Bratwurst to go“ erwerben aber ich bin versorgt. Ich wandere auf einem Sträßchen weiter an der Waldkante entlang. Da der Wind etwas auffrischt, nehme ich dankbar in einer Rasthütte Platz und lege meine Mittagspause ein. Danach gehe ich nach Pohrsdorf und biege in den Ort hinunter. In der Ortslage nehme ich den Kirchweg, der am Rand der Bebauung entlangführt. Hier wird gerade die Post mit einem elektrischen StreetScooter ausgefahren. Diese habe ich zwar ab und an schon mal gesehen aber noch nie in Aktion erlebt. Als Fahrer würde mir das künstliche elektronisch erzeugte Fahrgeräusch vermutlich schnell den Nerv rauben. Außerorts durchquere ich weite Feldfluren und komme zurück zum Ausgangspunkt in Grumbach.
Fakten zur Bahnstrecke Potschappel - Nossen
Spurweite: 750 mm
Länge: 38,8 km
Eröffnung: Potschappel - Wilsdruff 1886, Wilsdruff - Nossen 1899
Einstellung des Güterverkehrs: Potschappel - Mohorn 01.02.1972, Nossen - Siebenlehn (Restverkehr) 03.12.1973
Einstellung des Personenverkehrs: 01.10.1972
Rückbau: 1974-1976, Dreischienengleis in Freital 1982
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 30 min.
Die absolvierte Strecke ist nur teilweise als Wanderweg markiert und als T1 zu bewerten.
Der Spätherbst geht in die Verlängerung. Ein strahlend schöner Tag ist angekündigt. Allerdings ist es nach einer der bisher seltenen Frostnächte recht kühl. Somit gibt es beste Bedingungen, die Erkundung der einstigen Schmalspurbahn von Potschappel nach Nossen (sächs. PNo-Linie) fortzusetzen. Dazu fahre ich nach Grumbach und parke auf dem einstigen Bahngelände der Haltestelle. Von hier aus folge ich der Trasse durch bebautes Gebiet. Früher gab es unterwegs einige Anschlussgleise von Güterkunden. Nach kurzer Zeit komme ich zum Areal des einstigen Bahnhofes Wilsdruff (Bahn-km 10,9). Dieser hatte als betrieblicher Mittelpunkt des Schmalspurnetzes recht großzügige Gleisanlagen mit massivem Empfangsgebäude, Lokschuppen, Güterschuppen und Laderampe. Die Hochbauten sind weitgehend erhalten geblieben, der Lokschuppen wird mit einem neuangelegten Gleisschaustück museal genutzt. Hinter dem Bahnhofsgelände folgt unmittelbar der Saubachtalviadukt, auf dem die Bahntrasse das Flusstal der Wilden Sau überquert. Die Brücke ist heutzutage unzugänglich, ich muss deshalb einen Umweg durch die Stadt nehmen. Wieder an der Trasse, folgt hinter einer abgebauten Brücke die einstige Gabelstelle Saubachtal, wo sich die Strecken nach Nossen und die Strecke Wilsdruff - Gärtitz (sächs. WG-Linie) trennten. Während der Erneuerung des Viaduktes 1952 wurde hier der provisorische Bahnhof Saubachtal (Bahn-km 11,3) eingerichtet. Ich laufe auf der Nossener Route weiter und durchquere auf dem kombinierten Fuß-/Radweg weite Feldfluren.
Als nächstes folgt das Areal des einstigen Haltepunktes Birkenhain-Limbach (Bahn-km 13,8). Hier gab es ein Neben- sowie ein Ladegleis und eine Laderampe. Letztere ist bis heute erhalten. Ob hinter dichten Nadelbäumen noch ein Hinweis auf ein Stationsgebäude vorhanden ist, habe ich nicht geprüft. Ein Rastplatz lädt mich zu einer Frühstückspause ein. Nun folgt ein abwechslungsreicher längerer Streckenabschnitt. Nach einem Kulminationspunkt beginnt die Trasse zu fallen und erreicht das Areal des einstigen Haltepunktes Helbigsdorf (b Wilsdruff) (Bahn-km 17,9). Dieser befand sich am unteren Ortsende. Hier gab es ein Neben- sowie ein Ladegleis, den Anschluss einer BHG sowie ein hölzernes Empfangsgebäude, welches bis heute überdauert hat. Das Gebäude der einstigen BHG und ein Nebengebäude sind ebenso erhalten geblieben. Nun tritt die Bahntrasse ins Tal der Triebisch ein, dem sie bis zum Ortsanfang Mohorn folgen wird. Die Trasse beginnt am Talrand anzusteigen, der Höhenunterschied zum Bach wächst ständig. Unterwegs passiert sie das Gelände des einstigen Haltepunktes Herzogswalde (Bahn-km 20,2). Der namensgebende Ort liegt ein Stück von der Station entfernt. Sie hatte ein Neben- sowie ein Ladegleis, sämtliche Hochbauten sind heute abgerissen. Überdauert haben nur geringe Fundamentreste und die gepflasterte Ladestraße. Da sich an der im Tal vorbeiführenden Bundesstraße keine Parkmöglichkeiten abzeichnen, verschiebe ich meinen geplanten Übergabepunkt zur nächsten Tour Richtung Ortsanfang Mohorn.
Hier verlasse ich heute die Bahntrasse und laufe Richtung Mohorn-Grund. An der Waldkante des Tharandter Waldes biege ich nach links ab und besichtigte nach einigen Metern in einem Steinbruch links des Weges einen geologischen Aufschluss in Form eines Porphyrfächers. Es mutet an, als habe man hier die Austrittsstelle eines vulkanischen Gesteines auf den Kopf gestellt. Die Struktur soll durch den Zusammenfall einer magmatischen Glutwolke entstanden sein, gut dass dieses Ereignis schon etwas länger zurückliegt. Ich setze meinen Weg fort und laufe weiter bergwärts. Dabei folgte ich später der Waldkante im Örtchen Landberg bis zum „Gasthaus zum Landberg“. Hier könnte man coronabedingt eine „Bratwurst to go“ erwerben aber ich bin versorgt. Ich wandere auf einem Sträßchen weiter an der Waldkante entlang. Da der Wind etwas auffrischt, nehme ich dankbar in einer Rasthütte Platz und lege meine Mittagspause ein. Danach gehe ich nach Pohrsdorf und biege in den Ort hinunter. In der Ortslage nehme ich den Kirchweg, der am Rand der Bebauung entlangführt. Hier wird gerade die Post mit einem elektrischen StreetScooter ausgefahren. Diese habe ich zwar ab und an schon mal gesehen aber noch nie in Aktion erlebt. Als Fahrer würde mir das künstliche elektronisch erzeugte Fahrgeräusch vermutlich schnell den Nerv rauben. Außerorts durchquere ich weite Feldfluren und komme zurück zum Ausgangspunkt in Grumbach.
Fakten zur Bahnstrecke Potschappel - Nossen
Spurweite: 750 mm
Länge: 38,8 km
Eröffnung: Potschappel - Wilsdruff 1886, Wilsdruff - Nossen 1899
Einstellung des Güterverkehrs: Potschappel - Mohorn 01.02.1972, Nossen - Siebenlehn (Restverkehr) 03.12.1973
Einstellung des Personenverkehrs: 01.10.1972
Rückbau: 1974-1976, Dreischienengleis in Freital 1982
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 5 h 30 min.
Die absolvierte Strecke ist nur teilweise als Wanderweg markiert und als T1 zu bewerten.
Tourengänger:
lainari

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare