Grand Mont (2686m)


Publiziert von Ekkehard , 26. August 2020 um 13:52.

Region: Welt » Frankreich » Savoie » Massif du Beaufortain
Tour Datum:16 August 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: F 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Auto von Albertville die D925 bis Beaufort, dort die D218a bis zum Campingplatz in les Ami
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Wie zuvor, jedoch dem Verlauf der D218a knappm 1km bis zum Parkplatz an der Staumauer (Barrage) folgen.
Unterkunftmöglichkeiten:Campingplatz Les Amis (http://campinglesamis.com/)
Kartennummer:IGN 3532 OT

Corona hat bei allen die Pläne für den Sommer durcheinander gebracht, so auch bei mir. Statt im Juli in die ganz hohen Berge, ging es diesmal nur in deren Nähe. Als höchstes Ziel stand für meine Tochter und mich der Grand Mont auf dem Programm. Der Grand Mont mit seinen 2683m ist in Frankreich ein kleines Licht, in Deutschland läge er auf Platz 12 der eigenständigen Gipfel (Schartenhöhe > 30m), oder gar auf Platz 4 der Hauptgipfel (Schartenhöhe > 300m).

Da wir auf dem Campingplatz in Les Amis abgestiegen waren, bot es sich an, von dort zu starten, obgleich die 1192 Höhenmeter bis zum Gipfel auf mich schon abschreckend wirkten.

Um kurz vor 8 machen wir uns auf den langen Weg. Nach kurzem Abstieg durch das kleine Tal beginnt der Aufstieg. Fast wie erwartet verpassen wir den Einstieg in den schmalen Pfad und irren erst einmal Querbeet im steilen Wald umher, um dann doch noch, GPS sei Dank, den Weg zu finden. Kaum gefunden, entpuppt sich der durch den steilen Hang schlängelnde Steig aber als ein Highlight der Tour. Weiter oben geht es dann auf einer unansehnlichen Forststraße weiter, umgeht die Refuge de l'Alpage in ziemlich hässlicher Skiliftgegend und man landet nach einem kleinen Gegenanstieg dann wieder in etwas schönerer Natur.

Beim Übersteigen eines Stromzauns bekomme ich eine derartige Ladung ab, so dass ich Angst um alle meine mitgeführten elektronischen Geräte hatte, aber zum Glück ist nichts passiert. Wir wandern nun in einem kleinen Tals unterhalb des Grand Rognoux aufwärts. Etliche Bergsteiger*innen sind schneller als wir, manche gar im Dauerlauf mit schicken Sportwesten ausgestattet, wir dagegen buckeln allerlei Kram nach oben. Ab 2100m wird für mich schon wieder die Luft dünn, ich kriege meine Leistung nicht abgerufen und warm ist es auch. So gehen für 300Hm und 1,5km Wegstrecke eine gute Stunde ins Land. Oben angekommen, geht es relativ eben in einer für die Skiindustrie zerstörten Landschaft bis zum Col de la Forclaz, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Pass zwischen Chamonix und Martigny.

Immerhin kann man erstmals einen Blick zum Ziel werfen, mit 300Hm und etwas mehr als einem Kilometer Luftlinie erscheint es näher als es ist. Immerhin ist meine Nase jetzt frei, wir haben die Region in der sich die Pollen aufhalten hinter uns gelassen. Die Landschaft ist jetzt ganz hochgebirglich, Granit mit weiß leuchtenden Quarzbändern, Schneefeldern und spärlichem Bewuchs prägen das Bild. Der in der IGN-Karte jetzt gepunktete Weg führt durch grobes Gelände, es ist mühsam den Weg zu finden, denn wenige Markierungen und viele Steinmannerl leiten einen doch häufiger auf Abwege, wirklich verirren kann man sich allerdings kaum. Dann ist es noch ein kleiner Ab- und der Schlussanstieg und es ist geschafft. 6 lange Stunden inklusive vieler Pausen hat der Aufstieg dann doch gedauert. Das neue Holzkreuz ist dem Gipfel angemessen und lässt sich geduldig in ein Selfie integrieren. Überraschend viele Besucher sind oben. Leider ist die Sicht nicht perfekt und auch der Montblanc in Wolken, aber dennoch, man erahnt was man sehen könnte.

Wir machen etwa eine Dreiviertelstunde Pause und steigen dann zum Col de la Louze ab. Die Idee steiler zu den Lacs de la Tempête abzusteigen, verwerfen wir angesichts der fortgeschrittenen Zeit. Abwärts finden wir auch den Weg besser, nutzen ein Schneefeld und halten so die angegebenen Zeiten ein. Landschaftlich ist der Abschnitt zwischen dem Abzweig vom Aufstieg und dem Pass sehr schön. Einige kleine Seen, Blick zum Montblanc und zum Stausee Lac de Saint-Guerin inklusive. Der Abstieg vom Pass zum See ist dann doch ziemlich lang und etwas öde. Zwar gibt es einzelne schöne Passagen, z.B. auf einer Rippe zwischen zwei Wasserläufen, aber mehr und mehr bestimmen dann die normalen Touristen das Bild, die am See selber dann das Geschehen dominieren.
Die Hängebrücke im Himalaya-Stil ist dann noch ein kleines Highlight. Wir beenden unsere Tour dann an der Staumauer, wo uns meine Frau, nebst Hund, mit dem Auto wieder einsammelt und zurück zum Campingplatz bringt.


Tourengänger: Ekkehard


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Geodaten
 49748.gpx Aufstieg
 49749.gpx Abstieg (kleiner Teil fehlt leider)

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