Mrtvý vrch, Štrbický vrch a Vínská hora


Publiziert von lainari , 16. Februar 2020 um 15:21.

Region: Welt » Tschechien » České středohoří
Tour Datum:26 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 2:45
Aufstieg: 410 m
Abstieg: 410 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Bus nach Kostomlaty pod Milešovkou (DÚK, linka 482, linka 506)
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 10 České středohoří západ

Todtenberg, Stürbitzer Berg und Weinberg
 
Dank der populärwissenschaftlichen Bemühungen der Werbebranche weiß ich nun, dass mich an diesem Morgen ein böser KoNaSchu quälte. Statt dem Griff in den Medikamentenschrank zog ich jedoch Bewegung an frischer Luft vor und setzte meine Erkundung des České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge) in touristischem Niemandsland fort. Im Zielgebiet sollte es ein frostiger, trüber Hochnebeltag werden. Eine Wolkenunterkante bei etwa 430 m in Zusammenhang mit einer Unternehmung im Vorland des Gebirges würde eine einigermaßen passable Orientierung ermöglichen. So begab ich mich nach Kostomlaty pod Milešovkou (Kostenblatt) und parkte mein Auto zentral im Ort. Auf einem Fahrsträßchen verließ ich den Ort südwestwärts. Mein erstes Bergziel war unterwegs bereits auszumachen. Nach Überquerung einer Straße arbeitete ich mich auf den bewaldeten, zweigipfeligen Mrtvý vrch (Todtenberg) hinauf. Der TP befindet sich am 1 m niedrigeren Südgipfel. Die Namensherkunft konnte ich bisher noch nicht klären, eventuell handelt es sich um eine alte Richtstätte. Ich verließ den Berg in westliche Richtung, durchstreifte Ödland und ging an einer Feldkante zum nächsten Bergfuß hinüber. Dort erwischte ich eine als Mountainbike-Trail genutzte Schneise und nutzte diese zum Aufstieg. Oben erwarteten mich ein kleiner Gratrücken und der ebenfalls zweigipfelige Štrbický vrch (Stürbitzer Berg/Stürbitzerberg). Durch den Gratrücken und seine zwei Gipfel ist der Berg durchaus ein lohnendes Ziel. Zum Abstieg nahm ich die Fortsetzung des Bike-Trails Richtung Westen und bog am Bergfuß nach links auf einen Waldweg auf. Mittlerweile drückte es die Nebelwolken bis auf den Boden herab und ihre feuchte Kälte drang überall unangenehm durch. Durch die eingeschränkte Orientierung unbemerkt, beschrieb ich mit dem Weg einen Halbkreis. Ich freute mich als er sich bergwärts zog, erkannte aber oben angekommen den bereits begangenen Gipfelgrat wieder. Also bin ich umgekehrt und wieder talwärts gelaufen. Ein Abzweig brachte mich nun in die richtige Richtung. Mein nächstes Ziel sollte der Berg Špičák sein, aber was sich im Herbst von der Offenfläche aus als malerische Kulisse aus drei Bergen abgezeichnet hatte, war nun innerhalb des Waldes, bei Nebel und schwer begehbarer Jungvegetation kaum mehr zu lokalisieren. Als sich rechts eine Anhöhe abzeichnete, erklomm ich diese. Es handelte sich dabei um den von mir als Bezejmenný vrch kóta 440 m (Namenloser Berg Kote 440 m) bezeichneten Berg nordöstlich des eigentlichen Zieles. Auf dem Gipfel gab es eine umzäunte Schonung. Der höchste Punkt befand sich an der westlichen Außenseite des Zaunes. Irgendwie traf ich erneut auf den Bike-Trail der in westliche Richtung vom Berg hinunterführte. Dort bog ich nach rechts auf einen Waldweg auf.
 
Planmäßig führt mich dieser nun nach Štrbice (Stürbitz). Ich durchquerte das Örtchen bis zur Hauptstraße und bog dort nach rechts. Hinter dem Ortsausgang ging ich links an einem Feldrand bergwärts und nahm im Wald angekommen, den Verlauf eines alten Flurweges wahr. Über diesen recht verwachsenen Pfad lief ich nun bergan. Nachdem er sich fast verloren hatte, bog ich hinter einer Wildfütterung nach links auf einen querenden Weg auf. Nach wenigen Metern entdeckte ich rechts einen ansetzenden Gratrücken, dessen Verlauf ich nun beging. Nach einer Weile kam ich zu einem in der Karte unbenannten markanten Basaltfelsen, dem Bezejmenný vrch kóta 460 m (Namenloser Berg Kote 460 m). Dahinter stieg ich vom Berg ab und versuchte mein nächstes Ziel, die Hůrka (Horka bei Kostenblatt) zu lokalisieren. Erneut wurde das innerhalb des Waldes durch Nebel und schwer begehbare Jungvegetation vereitelt. Ich beschrieb weglos einen Halbkreis und kam dadurch zum bekannten Waldweg zurück. Dieser führte mich zum Waldrand, wo ich an einem Feldrand eine Offenfläche überquerte. Dahinter machte ich unzweifelhaft mein letztes Ziel für heute aus und erklomm im Wald die Vínská hora (Weinberg/Winschkahora/Winskahora). Oben legte ich eine kleine Pause ein. Meine nur kurz abgelegten Handschuhe und meine Kleidung waren durch den mittlerweile einsetzenden Eisniesel völlig klamm, so dass ich mir nichts sehnlicher wünschte, hier den Glühweinberg gefunden zu haben. Aber nichts dergleichen, so konnte ich nur mit einem flotten Rückmarsch nach Kostomlaty pod Milešovkou dem bleigrauen Ungemach entfliehen.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 2 h 45 min.
Die absolvierte Wegstrecke ist bis auf ein kurzes Stück nicht als Wanderweg markiert und auf Wegen und Pfaden mit T1 zu bewerten. Die Tour hat einen hohen Weglosanteil! Alle Bergüberschreitungen sind als T3 einzuschätzen.

Tourengänger: lainari


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 47600.kml Manuell gezeichnete Wegstrecke

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