Plešivec, Třtín + Dlouhý vrch + Solanská hora a Líšeň


Publiziert von lainari , 15. Januar 2020 um 22:04.

Region: Welt » Tschechien » České středohoří
Tour Datum: 2 Januar 2020
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 365 m
Abstieg: 365 m
Strecke:8,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto zur Pnětlucká myslivna
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 10 České středohoří západ

Plöschen Berg, Lange Berge und Lischenz Berg
 
Alles wie gehabt - zur Begrüßung des neuen Wanderjahres starte ich in mein Naherholungsgebiet, das České středohoří (Böhmisches Mittelgebirge). Die Temperaturen waren nachts in den mäßigen Frostbereich gesunken. So begab ich mich am frühen Morgen vorsichtig über vereiste und bereifte Straßen durch die Nebelsenke am Fußes des Erzgebirges. Der Paškapole sedlo (Paschkapole-Pass) im Zielgebiet war nebelfrei und südlich davon breitete sich das Nebelmeer der Elbe-, Moldau- und Egerniederung aus.
 
Durch die Straßenverhältnisse etwas verzögert, erreiche ich meinen geplanten Startpunkt am entlegenen Pnětlucká myslivna (Netluker Jägerhaus). Hier waren die Alten offenbar darauf bedacht größtmögliche Verwirrung zu stiften, denn die Einschicht liegt gar nicht auf dem Gemeindegebiet von Pnětluky (Netluk) sondern auf dem von Chrášťany (Chrastian). Da ich an der schmalen Zufahrt nicht parken kann, muss ich zum Abzweig des rot markierten Wanderweges zurückfahren. Hier kann ich das Auto an einem Wegedreieck abstellen. Dadurch gerät mein Zeitplan noch etwas mehr unter Druck. Ich wandere durch den kalten, ruhigen Morgen entlang dem verkehrsarmen Sträßchen nach Děkovka (Diakowa, auf Karten Ende des 18. Jh. fälschlich Jakuba). Am ersten Werktag des Jahres erscheint hier im Ort bereits um acht Uhr ein Fahrzeug der Tschechischen Post auf Zustelltour! Am unteren Ortsende biege ich nach links ab und folge dem Zaun des Wildgatters. Bei meiner damaligen Tour hatte ich geglaubt, das Areal wäre unzugänglich. Nun finde ich eine Leiter und eine kleine Tafel vor. Danach kann man offiziell auf den Berg hinaufgehen, darf nur keine Hunde mit hineinnehmen. Ich übersteige den Zaun und gehe auf einem Pfad bergan. Das im Gehege eingesetzte Damwild lässt sich nicht in der Nähe blicken. Der zentral gelegene Wiesenberg Plešivec (Plöscheberg/Plösche Berg/Plöschen/Plöschen Berg/Plöschen bei Netluk/Rutscheberg) bietet einen guten Rundumblick, welcher heute durch das im Süden liegende Nebelmeer zusätzlichen Reiz gewinnt. Den Sonnenaufgang habe ich leider um eine Viertelstunde verpasst. Die Lichtstimmung der noch tiefstehenden Sonne (goldene Stunde) über dem Nebel vermag dennoch zu begeistern. Nur schwer kann ich mich losreißen und trete den Rückzug an.
 
Eine Weile nutze ich die bereits bekannte Strecke. An einem links abzweigenden, mit einer Schranke verschlossenen Waldweg betrete ich Neuland. Vor der Schranke biegt rechts eine Quad-Fahrspur ab und führt bergan in einen Sattel. Der gesamte dreigipfelige Höhenrücken wurde von den Deutschböhmern anfangs Lange Berge genannt, später bekamen alle drei Erhebungen eigene Namen. Auf der Einsattelung halte ich mich zunächst nach links und gehe hinauf zum östlichsten Gipfel, dem Třtín. Auf Grund eines Steilabfalls habe ich vom ansonsten bewaldeten Berg gute Aussicht nach Osten und Südosten. Ich nutze das sonnige Fleckchen für eine Frühstücksrast. Gestärkt schlage ich den Weg auf dem Kamm Richtung Westen ein. Dabei passiere ich nach einiger Zeit den zentralen Gipfel Dlouhý vrch (Langeberg). Hier gibt es wegen der Bewaldung keinen Ausblick. Anschließend komme ich zum westlichen Ende des Rückens, dem Solanská hora (Lange Berg/Langer Berg/Solaner Berg/Sollaner Berg). Etwas lichtere Vegetation bietet gute Aussichtsmöglichkeiten nach Südwesten und Westen. Der Gipfel hat einen TP und ein kleines Gipfelbuchheftchen. Am heutigen Tag war noch niemand hier, doch gestern hatte es 2-3 Besuchergrüppchen.
 
Kurz weglos laufend, verlasse ich den Berg Richtung Norden und schwenke dann nordwestlich ab. Hier treffe ich auf einen Waldweg, der mich zur Straße führt. An der nächsten Kreuzung biege ich nach rechts und laufe Richtung Pnětlucká myslivna. Als sich links eine Erhebung im Wald abzeichnet, mache ich einen weglosen Abstecher auf den Berg Líšeň (Lischene/Lischenz/Lischenz Berg/Litschenz). An seiner licht mit Eichen bestandenen Südwestflanke sind alle Baumstämme zu Forschungszwecken nummeriert. Der bewaldete Kegelberg bietet keine Aussicht, hat aber einige kleinere im Gelände verteilte Felspartien aufzuweisen. Ich steige wieder ab und komme am Wegedreieck vor der Pnětlucká myslivna wieder zum Ausgangspunkt. Auf der Rückfahrt werde ich nach kurzer Zeit von der nach Norden gegen den Hauptkamm des Gebirges anrollenden Nebelwalze überrollt. Die Wanderung hätte keine Viertelstunde länger dauern dürfen, so etwas hatte ich beim meiner Tour im November zur Lipská hora zu einer ähnlichen Tageszeit schon einmal erlebt.
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 2 h 30 min.
Die absolvierte Wegstrecke ist teilweise nicht als Wanderweg markiert und auf den Wegen mit T1 zu bewerten. Die Bergüberschreitungen mit Pfadansätzen sind abweichend als T2, kurze weglose Abschnitte als T3 einzuschätzen.

Tourengänger: lainari


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 47305.kml Manuell gezeichnete Wegstrecke

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