Costaces 2120m - Sonnenaufgang am Peitlerkofel

Die Sonne ist längst aufgegangen, ausgeschlafen fahren wir kurzentschlossen  nach Welschellen zum verspäteten Frühstück an der gleichnamigen Alm. Wir sind allerdings nicht alleine mit dieser Idee, der Parkplatz quillt über und Massen an Wanderern, Rodlern und Tourengehern schieben sich auf der Rodelbahn auf- und abwärts.
Die Lust ist uns vergangen und statt an der Alm auf einen freien Sitzplatz zu warten, fahren wir weiter Richtung Antermoia und stehen bald am Würzjoch. Meine Stimmung ist am Nullpunkt, Winterwandern an Touristenhotspots ist nicht unbedingt mein Metier. Wir finden gerade noch eine Nische für das Auto, packen uns warm ein und schlendern im Starkwind auf dem gewalzten Weg entlang.
Unvermittelt stehen wir auf einem Buckel, dem Costaces und mir wird bewusst, dass ich dort schon immer mal hin wollte!? Meine müden Augen richten sich gen Süden und urplötzlich blinzelt die Sonne durch den Spalt zwischen Kleinem und Großem Peitlerkofel. Erst später wird mir klar, welch glücklicher Zufall uns dieses Spektakel beschert hat. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, planen hätten wir es nicht besser können.
Für weitere Exkursionen sind wir nicht zu motivieren, der ungemütliche eisige Wind zieht uns zurück in die warme Stube an der Ütia de Börz. Weit vor der üblichen Kaffeezeit sitzen wir in dem bestens geführten sympathischen Gasthaus und bestellen Kaiserschmarrn. Mit dem Alter verschieben sich eben die Essenszeiten, Abendessen um 4, Mittagessen um 11 und das Frühstück war schon am Abend zuvor ;-)
Trotzdem lassen wir es uns schmecken und genießen den Aufenthalt. Die Sonne ist weitergezogen und auch wir verziehen uns bald wieder. Im windgeschützen Wagen rollen wir noch ein wenig durch die zauberhafte ladinische Landschaft und bewundern die vielen abgelegenen Weiler. Erst zuhause setzen wir den Fuß kurz ins Freie, ziehen uns aber schnell wieder ins geheizte Wohnzimmer zurück.