Pic Chaussy, von les Mosses nach l'Etivaz

Seit 10 Jahren ist der Pic Chaussy von den ehemaligen Gondelbahnmasten, zugehörigen Gebäuden und Betonsockeln befreit, Mountain Wilderness sei Dank. Er bietet wieder eine Skitour oder im Sommer eine einfache, wunderschöne Wanderung.
 
Am Samstag Nachmittag sind wir von der Haltestelle Les Bains d'Etivaz über die Alpen Folly nach Les Mosses gewandert. Dieser Wanderweg ist bis Soere kaum begangen, danach führt er oft auf Teersträsschen zum Col les Mosses.

Der Wanderweg auf den Pic Chaussy geht erst steil dem eingewachsenen Skilift nach auf die weite Hochebene von Lioson d'en bas. Die meisten Leute fahren mit dem Auto bis zum Reservoir 1621m, wo sich die Wege in die beiden nördlich ausgerichteten Tälchen teilen, und folgen dann dem Alpsträsschen. Wir zielen nach Süden und schlängeln uns durch rotbraun und schwarz gefleckte Kühe zur Alphütte Vers les lacs hoch. Das kleine Seelein dahinter liegt noch im Schatten und ist spiegelglatt. Die sonnigen Hänge und Felsen und ein kleines Hüttchen hoch oben auf dem Grat stehen darin Kopf.
Das Felsband, das vom Pic Chaussy nordwärts zieht, wird auf der für die ehemalige Piste ausgesprengten Schneise bequem zu Punkt 2079 durchschritten. Hier vereinigen sich die beiden Wege. Meist breit und gemütlich geht es auf den Ostgrat und durch den grasigen Hang auf den Gipfel des Pic Chaussy.

Zwei gezeichnete Panoramen erklären die umfassende Aussicht. Holzträmel dienen als Sitzgelegenheit. Keine weiteren Installationen, kein Monsterkreuz trübt den Genuss. Leute kommen und gehen. Man merkt, wir sind jenseits des Röstigrabens, alle grüssen freundlich und niemand ist laut. Es ist recht warm und sehr klar. Den Weg nach les Diablerets mit den vielen Kehren in der Südflanke der Pointe des Semeleys sieht man gut, aber er ist uns zu heiss. Wir steigen zum grünblauen Lac Lioson ab und halten die Füsse  in den See. Der Querweg nach les Chaux Derrey und hinab bis les Fonds ist hübsch, alle Mitwandernden sind wieder verschwunden. Die folgenden Kurven des Teersträsschens lassen sich abkürzen. Beim Stall 1346m folgen wir der in der LK eingezeichneten Leitung den (recht steilen) Hang hinab und traversieren den Bach über das Wehr. (Weiter nördlich wäre es sehr mühsam, weil die Ufer mit dichtem Gestrüpp zugewachsen sind.)
 
Zum Glück ist das Postauto in Etivaz gerade abgefahren. Wir haben Zeit, uns in der Käserei zu verproviantieren. Im Gasthaus Gemsli stärken wir  uns mit "des rebibes". Damit lässt sich die lange Heimfahrt gut überstehen.