Marrakech - ein Stadtrundgang in zwei Teilen

Der erste Tag in Marrakech hinterlässt bei mir geteilte Gefühle. Hier sind wir entgegen unserer Sommerzeit eine Stunde zurück, da muss sich der Körper erst drauf einstellen. Das Hotel, von außen unscheinbar, ist unter deutscher Leitung, dementsprechend ist das Publikum, alles spricht deutsch.

Am Morgen gab es im Hotel ein sehr leckeres Frühstück, aber erst um neun Uhr. Den heutigen Tag hatte ich mir für einen Stadtrundgang reserviert, um mir einen Überblick zu verschaffen. Da der Stadtführer erst am Nachmittag Zeit hatte, nutzte ich den Vormittag mich auf eigene Faust auf den Weg zu machen. Ausgestattet mit einem handgemalten Stadtplan fand ich mich eigentlich ganz gut zurecht.

Vom Hotel geht es einmal links und zweimal rechts, dann bin ich auf der "Hauptstraße" die mich Richtung Süden führt. Solange man sich in der "Fußgängerzone" befindet, muss man nur auf die vielen Mopeds aufpassen. Ihnen gehört der Weg, erstaunlicherweise, dass nicht mehr passiert. Störend ist allein der schlimme Gestank der Zweitakter. Das hängt einem auch am Abend noch in der Nase und in den Kleidern.

Sobald man die Straße erreicht, wird der Verkehr um einiges schlimmer, denn jetzt mischen sich noch die Autos in das Gewusel. So viele Augen kann man gar nicht haben, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Auch Zebrastreifen zieren eigentlich nur die Straße, man muss sich einfach durchwuseln. Das erinnert mich sehr an Manila.

Mit meinem handgezeichneten Stadtplan komme ich gut durch die Stadt, bis ich den Platz Djema El Fna (Platz der Gaukler) erreiche. Ab da geht es in die Souks und schon bin ich verloren. Bei den vielen Seitenstraßen verliere ich schnell die Übersicht und jetzt geht es nur noch mit Kompass weiter. Erst als ich freie Flächen erreiche wird die Orientierung besser.

So mache ich mich gegen Mittag auf den Weg zurück ins Hotel. Mittlerweile ist es recht warm geworden.

Um 14 Uhr kommt mein Stadtführer und wir machen uns gemeinsam auf den Weg in die Innenstadt. Diesmal orientieren wir uns erst einmal an den Souks. Vor allem der nicht kommerzielle Teil ist sehr schön. Hier wird noch richtiges Handwerk angewendet. Dementsprechend haben die Produkte auch ihren Preis.

Später dann kommen wir nun von der anderen Seite zum Gauklerplatz und nehmen eine kurze Auszeit im Café France. Man hat einen schönen Überblick über den Platz. Aber bei der Hitze ist jetzt jeder Schatten willkommen.

Nach Besichtigung verschiedener Paläste (leider nur von außen möglich) orientieren wir uns wieder zum Gauklerplatz. Die Informationen von meinem Guide, der ein hervorragendes Deutsch spricht, sind eben so gut. Viel Geschichte und Hintergrundwissen vermittelt er.

An der Kotubia Moschee, die höchste in Marrakesch verabschieden wir uns und ich mache mich zurück auf den Weg ins Hotel. Auf den letzten Metern finde ich den Weg erneut nicht, da er in Google Maps falsch eingetragen ist. Es gibt viele junge Leute die helfen wollen, erwarten dafür aber einen Obulus. Da gibt es schon mal einige Diskussionen.

Alles in Allem ein schöner Tag, allerdings trägt man den Gestank der motorisierten Fahrzeuge noch lange mit sich rum. Ich möchte nicht wissen, wie hoch die Luftverschmutzung hier ist.