Jebel Aklim (2532m) - die Krone des Antiatlas


Publiziert von Riosambesi , 11. April 2019 um 14:44.

Region: Welt » Marokko
Tour Datum:27 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Frankfurt > Bordeaux > San Sebastian > Sevilla > Algeciras > Tanger > Casablanca > Agadir > Taroudant > Igherm > Tagdicht. Die letzten acht Kilometer verlaufen über eine steile Bergpiste; 4WD erforderlich.
Unterkunftmöglichkeiten:in Igherm, eine knappe Autostunde von Tagdicht entfernt. Die zwei Herbergen bieten nur einfachsten Standard.
Kartennummer:openandromaps

Einsamer kann ein Dorf kaum sein, als die kleine Berbersiedlung Tagdicht. Mitten im Antiatlas, dem südlichsten und ältesten Gebirge Marokkos. Wer nach Tagdicht will, braucht vor allem einen Geländewagen, um die steile Piste befahren zu können, die in einem versteckten Tal mit der kleinen Siedlung endet.
Dessen wenige Bewohner wissen nicht so genau, was sie von mir, dem Fremden, halten sollen. Ich deute nach oben, wo sich ein felsiger Gebirgsstock in die Höhe schraubt. Es ist der Jebel Aklim, der mit Abstand höchste Berg im zentralen Antiatlas.
Ich bin gekommen, um für die nächste Auflage des Rother Wanderführers neue Touren zu erkunden. Jetzt ist es März, der schönste Monat im marokkanischen Jahreszyklus. Die Hänge des Rifgebirges im Norden sind begrünt, im Hohen Atlas liegt noch Schnee und im Süden sind die Temperaturen frühsommerlich mild. Ansonsten sieht es dort aus wie immer: In den wenigen fruchtbaren Tälern stehen Arganbäume und Palmen, darüber erheben sich karge, felsige Berge in goldgelber Farbe. Auf den Hängen wachsen ein paar dornige Sträucher. Die Tierwelt hat es hier schwer: nur eine Schlange wird mir heute begegnen.
Die Route ist nicht offensichtlich. Es gibt im Internet – bisher - keine gps-tracks; der auf der OSM-Karte verzeichnete Pfad existiert nur in Fragmenten, und das auch nur bis zur Passhöhe Tizi n´Aklim. Der restliche Weg zum Gipfel ist noch lang und führt durch schwer überschaubares Gelände.
Aber die Mühen lohnen sich: Bei klarer Sicht sind die weißen Gipfel des Hohen Atlas im Norden zu sehen, im Süden geht der Antiatlas erst in eine Steppenlandschaft, dann in die Sahara über.
Als ich wieder in Tagdicht ankomme, steht eine alte Frau vor ihrem Haus und grinst. Denn der Fremde sieht jetzt anders aus als sechs Stunden vorher. Staub, Schweiß und Sonne haben Spuren hinterlassen.
Nächste Station: Tafraout; der wohl hübscheste und auch bei Touristen beliebte Ort nahe dem Tal der Ammeln. Ein Eldorado für Bergwanderer.
Aber nur von Oktober bis April; im Sommer klettern die Temperaturen empfindlich in die Höhe.


Tourengänger: Riosambesi


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Kommentare (2)


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Mo6451 hat gesagt:
Gesendet am 11. April 2019 um 17:59
wunderschöne Bilder. Ende April werde ich in Marokko sein, um eine Wanderwoche für den SAC zu rekognoszieren. Dein Wanderführer hilft dabei.

VG Monika

Riosambesi hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. April 2019 um 18:13
Danke. Spätetens im Mai zieht sich der Schnee auch auf den Viertausendern zurück. Im letzten Winter hat es im Atlasgebirge relativ wenig geschneit.
Gruß Michael


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