Skeleton Coast

Publiziert von detlefpalm

, 30. März 2019 um 09:45.

Region:	Welt » Namibia
Tour Datum:	4 August 1994
Wandern Schwierigkeit:	T1 - Wandern
Wegpunkte:	Mile 108 0 m (1) Henties Bay 0 m (1) Torra Bay 0 m (1) Terrace Bay 0 m (1)
Zeitbedarf:	2 Tage

Southern Magic: 43 Tage quer durch das südliche Afrika

Kiesstrand. Nebel. Die Generatoren auf den Bakkies (Pickups) und LKWs dröhnen durch die Nacht, der eisige Wind treibt die salzige Gischt bis in die dritte Reihe zu unserem Zelt. Die Gefrierschränke müssen laufen, so mancher enthusiastischer Bure fängt sich hier den kompletten Fischvorrat für das nächste Jahr. Wenn das Bier in den Kühlschränken durch Fisch ersetzt ist, ist der Angelurlaub vorbei.

Unser Zelt verschwindet hinter den Wohnwagen und Zeltburgen, military style. Wir sind in Terrace Bay. Wir ziehen alle Pullover und Jacken an.

Wir haben Afrika zum ersten Mal auf dem Landweg durchquert; vom Horn of Africa in Somalia zur Westküste am Atlantik.

Keine Sonne, keine Schatten. Knochen liegen herum, sterbende Robben, das Wasser zu kalt um nur die Füße einzutauchen. Sturm. Schiffswracks. Die Seeleute, die sich an Land retten konnten, hatten kaum eine Chance, zu überleben. Trinkwasser gibt es nicht. Der eiskalte Benguela Strom trifft hier auf die heiße namibische Wüstenlandschaft, mit allen Konsequenzen für Leib und Gut.

Nördlich von Terrace Bay ist die Küste gesperrt für den casual visitor. Es werden nur 800 Personen pro Jahr zugelassen, auf einer Küstenlinie von 300 Kilometer, und man bezahlt tüchtig für das Privileg. Aber der (südliche) Rest lohnt sich, sofern man ein gewisses Naturell besitzt um Gefallen an der etwas morbiden Situation - oder auch am Nichts - zu finden.

Ein paar hundert Meter oder wenige Kilometer inland ist der kalte Spuk vorbei. Weiter schaffen es die Nebelbänke nicht. Noch ist das Klima rau, mit gigantische Sanddünen, Wüstenfüchsen und manchmal auch Wüstenelefanten. So war es in 1994, und so wird es heute wohl auch noch sein. Noch immer stranden Schiffe, und es gibt mehrere Wracks, die es 1994 noch nicht gab.

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Tourengänger: