Felsgipfel der Goboboseb-Berge


Publiziert von Delta Pro , 18. Oktober 2013 um 08:24. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Namibia
Tour Datum: 5 August 2011
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: NAM 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 550 m

Auf die höchsten Felsgipfel eines unbekannten Gebirges
 
Der Brandberg ist der höchste Punkt Namibias, ein riesiger Klotz aus Granit, der von Tälern durchschnitten und von Graten geprägt ist. Seine Besteigung setzt etwas mehr Vorbereitung und Zeit voraus, als wir zur Verfügung hatten. So übernachteten wir am Ende einer Fahrspur durch den Busch am Fusse des Brandbergs in absoluter Einsamkeit und begannen am nächsten Morgen die Gipfel eines Trabanten-Massives des Brandbergs, die Goboboseb-Berge zu erkunden. Von der Strasse aus gelangt man in weniger als zwei Stunden auf den höchsten Punkt dieser Gebirgs-Gruppe mit dem unaussprechlichen Namen – ein wegloses Abenteuer im felsigen Damaraland!
 
Wieder einmal ziehen wir ohne Information über das Ziel los. Aus der Karte im Masstab 1:1'000'000 liess sich ein kotierter Gipfel und ein Name – „Goboboseb Moutains“ – entnehmen. So soll es sein! Der markanteste Felsgipfel ist bald eruiert und wir halten durch offenes Gelände und schwach ausgeprägte Abflussrinnen, vorbei an jeder Menge Welwitschia-Pflanzen auf das Ziel zu. Nach einigen Kraxelpassagen stehen wir am Fuss des eindrücklichen Nordsporns des Berges. Eigentlich war mir vorgeschwebt, diesen direkt anzugehen, doch angesichts der sehr schlechten Gesteinsqualität und der erheblichen Steilheit war der Plan bald gestrichen. Doch wie erreicht man den Gipfel? Wir queren nach links, müssen einiges wieder absteigen und durch mühsames, scharfkantiges Geröll und kratzige Vegetation queren. Schliesslich eröffnet sich eine Route in eine scharf eingeschnittene Scharte im Felsgrat. Durch extrem loses und kraftraubendes Geröll wühlen wir uns hinauf. Im Pass angekommen, wollen wir nicht darauf verzichten den Vorgipfel linkerhand zu besteigen, ein ideal geformter Felsturm, welcher sich über einen genialen, ausgesetzten Felsgrat ersteigen lässt (T5). Die Kraxelei ist nicht eigentlich schwierig, aber kaum ein Griff vermag unser Vertrauen zu gewinnen. Abstieg auf derselben Route in die Scharte und unter den Felswänden queren wir gegen den Hauptgipfel. Über eine kurze Felsstufe (T4) erreichen wir die Gipfelabdachung und wandern mit unglaublichem Weitblick über die namibische Felswüste und den Brandberg zum höchsten Punkt. Für den Abstieg ergibt sich eine überraschende und spannende Direktvariante: Nur wenige Meter neben dem Nordsporn, den wir eigentlich hätten begehen wollen, finden wir eine tief eingeschnittene, versteckte Geröllrinne. Durch diese kann man trotz des ruppigen Untergrundes relativ angenehm die Felswände passieren (T4) und wir erreichen erstaunlich schnell wieder den Wandfuss.

Tourengänger: Delta, sglider


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