Kurzbericht 

St. Martin 1173m - Himmel und Hölle


Publiziert von georgb , 13. März 2019 um 08:47.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:11 März 2019
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 450 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-St. Sigmund
Kartennummer:tabacco Pustertal

Blauer Himmel! Sollte es nicht schon im Laufe des Vormittages zuziehen? Es bleiben noch ein paar Stunden für einen Höllentrip. Nichts wie los nach St. Sigmund zur Kahler Hölle, schon länger zieht mich der faszinierende Name an, heute soll es sein!
Hinter dem gleichnamige Hof beginnt eine Schlucht und ich folge dem Forstweg in die Hölle. Laut Karte findet sich irgendwann eine Brücke über den Gruibach, sollte kein Problem sein? Doch noch vor der ominösen Brücke endet der Forstweg, die Schlucht verengt sich, auf den ersten Blick unbegehbar, sollte hier schon Schluss sein mit meinem Höllentrip?
Zweifelnd steige ich hin und her und suche nach einem Umweg. Die steilen Abbrüche links und rechts sehen nicht einladend aus, also werfe ich einen erneuten Blick in die Schlucht und steige dem Blick mutig hinterher. Am Rande des Baches suche ich nach Tritten auf den glitschigen Steinen, greife dankbar nach Totholz und kämpfe mich bis zum nächsten Hindernis. Ein Wasserfall bremst meinen Vorwärtsdrang erneut, dank Goretex erreiche ich trockenen Fußes den gegenüberliegenden Hang und krieche auf einem Wildwechsel zurück in das Gruibachtal. Es hellt auf im Hintergrund, die nicht mehr für möglich gehaltene Brücke leuchtet im Wald, das Ende der Hölle ist in Sicht. Ich finde eine zauberhafte Lichtung mit Huflattich und lasse mich erleichtert nieder.
Die Brücke geht in einen einladenden Pfad über und ich nehme ihn dankend an. Er führt mich zum Aichner Hof und ich sehe wieder Himmel, herrlich. Doch schon frischt der angekündigte Wind auf und es beginnt von Westen her zuzuziehen. Ich wende mich ostwärts, finde einen wunderschönen alten Steig und treffe bald auf die Markierung zur St. Martin Kirche, genau das Richtige für einen, der aus der Hölle kommt ;-) 
Doch der himmlische Beistand kommt in Form von Eiseskälte, ich suche Schutz im Windschatten und mache mich winterfest. Eingepackt ziehe ich weiter auf dem markierten Weg nach St. Sigmund, nur für ein paar nette Blümchen am Wegrand schlüpfe ich kurz aus den Handschuhen. An den Abbrüchen über der Kahler Hölle schleiche ich mich durch die Wälder abwärts und finde eine Abkürzung direkt zum Kahler Hof. Der Kreis schließt sich, ich lasse die Hölle hinter mir und trete ein in den Kuchenhimmel beim Gasser in Kiens.

Tourengänger: georgb


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