Drytooling Wändchen bei Vils - jetzt mit 2 Routen


Publiziert von pete85 , 22. Dezember 2018 um 19:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:12 Dezember 2018
Klettern Schwierigkeit: VII (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 180 m
Abstieg: 180 m

Zum Wintereinbruch stattete ich mit Stefan erneut den kleinen Drytooling Wändchen einen Besuch ab.
Für Stefan war es die erste Drytooling-Erfahrung. Viel mehr war heute leider auch nicht drin - dafür war es einfach noch nicht kalt genug (oder lange genug kalt). Bei doch immerhin -7°C zogen wir los um wenigstens eine weitere Route zu erschließen.

Zunächst begannen wir mit meiner Route vom letzten Mal. Bei dieser konnte ich oben den toten Baum beseitigen, stattete beide Bäume mit einer Schlinge aus (so ist auch der erste Baum von oben gut zu erkennen) und beseitigte den bedrohlichen großen Felsblock in Wandmitte.
Als Zustieg wählten wir diesmal eine Rinne etwas weiter vorn (bei wenig Schnee kurze M2-Stufe). Oben ist der erste Baum nun wie schon erwähnt mit einer Schlinge markiert. Von diesem seilt man sich leicht schräg zum nächsten Baum mit Schlinge ab (ca. 10 Meter). Dann ist man am eigentlichen Standplatzbaum und seilt sich bis zum Boden ab.
Nun kann man die 14 Meter lange Route klettern. Stefan machte das für seine ersten Drytoolingversuche sehr geschickt, musste beim weiten Zug im Überhang aufgeben.
Bei meinem ersten Versuch verlor ich nach der halben Route erstmal meinen Pickel. Beim erneuten höhersteigen klappte das ganze sogar ohne Pause und Sturz, wobei das bei dem weiten Zug im Überhang sehr knapp war...
Wir nannten die Route nach etwas hin und her "alles Banane". Sie startet in der ersten Hälfte über 2 Bäuche. Man hookt gut im Riss bei etwa M4-5. Dann kommt ein Absatz und es geht in die zweite, etwas überhängende Hälfte. Im oberen Bereich ist ein weiter Zug notwendig. Wir wären auf andere Bewertungen gespannt. Da es bei mir heute (nach dem Ausputzen) auf Anhieb klappte, hatte ich auch schon mit M6 geliebäugelt. Aber der Zug ist schon weit und die Tritte nicht die besten, so dass wir bei M7- blieben. Es braucht halt mehr Wiederholer.  ;)

Danach gingen wir zu einem weiteren guten Riss westlich und etwas höher gelegen (die Felsen direkt über dem Parkplatz). Vorbei an einem wunderschönen Riss, den ich später einmal einrichten muss (vor allem Haken werden notwendig sein) hin zu einem fast genauso schönen Riss in der rechten Begrenzung eines Daches(unter'm Dach). Wir gingen ein paar hundert Meter rechts um die Felswand herum, um an einer Schwachstelle über mehrere kleine Stufen (M2 bis max. M3-) nach oben zu gelangen. hier suchten wir uns den richtigen Baum (Gott sei Dank hatten wir uns unten eine Markierung bereitgelegt) und markierten diesen wieder mit einer Abseilschlinge. So ist auch dieser nun problemlos zu finden.
Man seilt sich direkt über den Riss ab. Im oberen Teil ist dieser deutlich breiter als angenommen.
So reichten meine Friends bis Größe 2 auch nicht zum Absichern aus. Man braucht hier eher Friends der Größe 3 bis 4. Machte aber nix, wurden halt 2 Haken in kleine Risse im Überhang geschlagen. Aufgrund der Ausrichtung dieser nach unten wäre ich im Vorstieg aber vorsichtig, was die Haltekräfte anbelangt. Ansonsten haben die alles gehalten am heutigen Tag. Wiederholer sollten dennoch ein paar Mal draufschlagen - solange sie "singen" sitzen sie noch so gut wie bei der Erstbegehung.
Etwas weiter unten bekommt man auch die üblichen Friendgrößen in die Risse.
Dann konnte gestartet werden. Es startete wieder Stefan, der erneut eine sehr gute Leistung vorlegte. Denn die Platte zu Beginn ist wirklich nicht einfach. Geht man direkt hoch (und nicht unten ganz rechts und oben weiter links), dann kommt eine Platte mit 2-3 Metern im Schwierigkeitsgrad ca. M5-M6. Aber auch davor ist es z.T. wackelig, wenn auch nur ca. bei M3-4.
Nun kann man sich kurz ausruhen, bevor es zunächst mit guten Hooks und Tritten an den Riss geht. Nach etwa 2/3 des Risses wird dieser zu breit für gute Hooks und man hookt auf Minikanten und Minilöchern. Dafür sind die Tritte meist okay. Diese schwierigen wackeligen Meter würde ich mit M7 bewerten. Auf Höhe des oberen Normalhakens hat man wieder gute Hooks und die Sache ist gegessen.
Der Sichernde kann übrigens gut rechts unter einem weiteren Dach stehen.
Ein 50 Meter Seil reicht gerade so bis zum Boden und fürs einbinden. Besser ein 60 Meter Seil mitnehmen.


Die 2 Routen:
alles Banane            14 m, M7-
unter'm Dach          25 m, M7

Tourengänger: pete85


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