La cengia della picca...ben quattro volte!

In den letzten beiden Jahren haben die Kollegen atal und Ferruccio die linke Talflanke des Valle Antigorio gründlich erkundet und dokumentiert. Dabei sind sie im untersten Teil der Gemeinde Crodo, oberhalb von Alpiano, auf einige besonders interessante Pfade gestossen. Die Herausforderung ist dabei zum einen, dass ein Steinbruch den unteren Teil des Hanges verändert hat und zum anderen, dass abgesehen von Marlogno auch auf alten Karten keine weiteren Ortsnamen eingetragen waren. Somit ist es trotz der Beschreibungen nicht ganz einfach, sich in dem komplexen Gelände zurecht zu finden. 

Der einfachste Zugang nach Marlogno besteht darin, der Fahrstrasse des aufgegebenen Steinbruchs bis ans obere Ende (ca. 670 m) zu folgen. Sie wäre auch befahrbar, ist aber gleich beim Beginn durch eine Barriere abgesperrt. Wir machen es wie die Kollegen und gehen vom Betriebsgebäude zuerst durch den Wald nach Norden bis zu einer alleinstehenden Ruine (wohl Cusìna), um dann auf Pfaden durchs Gestrüpp zurück auf die Fahrstrasse zu gelangen. 

Von P. 670 geht eine Spur aufwärts und dann kommt schon eine Verzweigung. Wir schauen zuerst den Weg rechts an, der nach Belma führt. Er geht etwas abwärts und führt dann gegen einen plattigen Hang, der allerdings noch ziemlich feucht ist. Somit gehen wir von der Verzweigung links leicht aufwärts (nördlich), bis zu den Ruinen von Marlogno (755 m), die nur wenig oberhalb des obersten Steinbruchs liegen. Eine anfangs recht deutliche Spur, die auch noch von Ziegen genutzt wird, steigt nun leicht an Richtung Norden. Bald sind wir beim auf der Karte gut erkennbaren Tobel, das auf einem originellen Band gequert werden kann. Für die Füsse hat es zwei ältere, aber solid wirkende Äste und als Griff ist in der Wand nebenan die Haue eines alten Pickels gut verkantet. 

Auf der anderen Seite geht es leicht abwärts ins nächste Tobel und dann wieder steil aufwärts bis zu einer grossen Tanne (ca. 920 m), die als Wegpunkt dient. Etwas weiter oben kommen wir auf etwa 1020 m zur allein stehenden Ruine von Casaletti. Der Weiterweg nach oben macht heute wenig Sinn, da die Tage doch recht kurz sind und wir bis auf fast 1700 ansteigen müssten, wo sich wohl schon Schnee finden würde. So queren wir noch auf einer Spur bis zum eindrucksvollen Tobel des Rio Grande, der hier ziemlich unüberwindbar scheint, und machen uns dann auf den Rückweg auf der gleichen Route. 

Nachdem wir das luftige Band zum zweiten Mal überquert haben, entschliessen wir uns, den einladenden Hang auszuprobieren, der möglicherweise einen direkten Abstieg nach Alpiano Superiore ermöglicht (sowas war auf der Siegfriedkarte noch eingetragen). Also zurück über den Steg und abwärts, wobei sich zunächst sogar noch ein paar Schnittspuren finden. Aber etwa 100 hm tiefer bricht der Hang steil ab und eine Fortsetzung ist nicht sichtbar. Das wäre also mal was für eine Erkundung von unten. So gehen wir wieder zurück, um zum vierten Mal über den Steg zu balancieren. Wenn er heute vier Mal fünf Mann getragen hat, scheint die Sache doch noch genügend solid zu sein...