Der Weg ist das Ziel: zum Pilatussee auf der Oberalp


Publiziert von TomClancy , 1. Juni 2009 um 23:38.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum: 3 Mai 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-LU 
Zeitbedarf: 6:00

Schneeschuhe mitnehmen oder nicht? Dies Frage war heute nicht einfach zu beantworten. Da ich heute einfach nur raus will und kein konkretes Ziel erreichen "muss", lasse ich sie zu Hause und beschliesse im Pilatusgebiet so weit zu gehen, wie es ohne Hardware geht.

Vom Bahnhof Luzern fahre ich mit dem Postauto bis zur Entstation im Eigenthaler Talboden. Dort schnüre ich die Wanderschuhe und stiefle los, Richtung Unterlauelen. Die Picknickplätze entlang des Rümligs sind alle gut belegt mit frölichen, feiernden Menschen, die den Frühling in vollen Zügen geniessen. Bei der Brücke bei Pt. 1095 überquere ich den Bachund steige durch den Schwändeliwald hinauf. Bald wird aus der Forststrasse ein schmaler, steiler Pfad. Beim Eintritt in eine neue Geländekammer verharre ich kurz und halte Ausschau nach Wild. Schon bald werde ich belohnt und bekomme eine Gämse zu Gesicht, die mich interessiert verfolgt. Auch aus einem anderen Grund lohnt es sich, aufmerksam aufzusteigen: im Hang oberhalb des Weges hat der harte Winter seine Spuren hinterlassen, d.h. viele lose Steine und Fallholz in rauen Mengen wartet nur darauf, mit Gepolter in die Tiefe zu rumpeln. Zwischen Pt. 1324 und Pt 1434 hat es noch einige Passagen an denen der Schnee hüfthoch liegt. Im Aufstieg ist er noch tragfähig, im Abstieg zwei Stunden später ist die Waterei aber etwas mühsam.

Ich folge dem Wanderweg über Goldwang bis ich auf den Grat nördlich des ehemaligen Pilatussees komme. Die Landschaft ist wirklich hammerhaft und es wundert einen nicht, dass diese Urtümlichkeit die Fantasie der Menschen beflügelt hat. Auf einem tollen Aussichtspunkt throne ich hoch über dem eigenthal und verzehre mein Picknick, bevor ich mich auf den Rückweg mache. Seit dem ich den Rümlig überschritten habe, bin ich keiner Menschenseele begegnet. Sobald ich aber wieder im Tal bin, hat mich der Trubel wieder.

Auf der Heimfahrt bewundere ich die eisernen Nerven unseres Postkutschers, der sich weder durch zickige Tussen, quengelnde Kinder oder rücksichtslose Automobilisten beindrucken lässt.

Tourengänger: TomClancy


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