Torre di Lavina (3.308 m) über das Bivacco Devis Gérard

Allgemeines
Die beiden Gipfel des Torre di Lavina fielen mir schon von vielen Bergen im Aostatal auf, stehen sie doch einierseits am Rand des Gebiets (auf der Grenze zum Piemont), doch sind sie gleichzeitig so hoch, dass sie von überall sichtbar sind. Die Route stellt keine besonderen Schwierigkeiten dar und so wurde eine nette Biwak-Nacht eingeplant.
Der Grat zum Nordgipfel ist weitestgehend einfach zu gehen (T4), allein der Übergang zum Hauptgipfel ist etwas ausgesetzter und heikler (T5-).
Das Bivacco Devis Gérard wurde 2011 gebaut und ist auf den meisten Wanderkarten noch nicht zu finden; es ist jedoch hervorragend ausgeschildert und ein einfacher Weg führt dorthin (T3).
Natürlich ist das ganze auch als Tagestour machbar, allerdings zieht sich der Weg von Lillaz nach Bardoney ziemlich ind ie Länge.
Die Tour
Start ist in Cogne-Lillaz am großen Parkplatz; man folgt dem Weg 13 geradeaus und nicht ins Dorf und wandert zunächst steil aufwärts über Wiesen und entlang einer Druckleitung, bis sich das Tal bei Gollies-Dessous weitet (45 Minuten).
Man wechselt auf die in Marschrichtung rechte Bachseite und steigt durch einen sehr schönen Wald in das Vallone di Bardoney. An einer Weggabelung hält man sich auf dem Weg 13G nach rechts in Richtung Bardoney, an der nächsten Weggabelung links und erreicht die herrlich gelegene Alp Bardoney (90 Minuten).
Weiter geht es auf der (in Marschrichtung) rechten Bachseite bis zu einem Abzweig zu dem neu angelegten Weg zum Biwak. Dieser Weg quert den Bach auf einer neuen Brücke, führt über Wiesen, dann über Geröll zum Bivacco Devis Gérard (2.760 m - 90 Minuten).
Die Aussicht am Biwak ist bereits sehr schön, bei schönem Wetter bleibt die Sonne lange erhalten, da die Hütte am Westfuß des Torre di Lavina liegt.
Anderntags geht es zunächst am ersten Grataufschwung rechts vorbei auf dem Moränenrücken aufwärts. Hier ist es unklar, wann es wieder auf den Grat geht. Ich bin nach ca. 70 Höhenmetern nach links auf den Grat abgebogen und habe meine Route mit Steinmännern markiert; es scheint aber auch noch die Möglichkeit zu geben, viel später und erst nach dem nächsten steilen Grataufschwung auf den Grat zu gelangen. Auf dem Grat ist meist Gehgelände, manchmal benötigt man die Hände. Der nächsten Steilaufschwung wird rechts auf der Südseite umgangen; Steinmänner weisen den besten Weg. Danach wird der Grat grobblockiger, aber auch flacher; später biegt er nach Süden ab und führt direkt zum Nordgipfel (3.274 m - 2 Stunden).
Will man auf den Hauptgipfel, steigt man entlang des Südgrats, später rechts davon in der Flanke vom Nordgipfel ab, erreicht die Scharte zwischen den beiden Gipfeln (3.240 m). Man quert nun in die Ostflanke und steigt über steile und etwas ausgesetzte Schrofen nach oben. Der eine oder andere Steinmann hilft bei der Suche nach dem besten Weg. So gelangt man auf den mit einem Metallkreuz geschmückten Hauptgipfel Torre di Lavina (3.308 m - 30 Minuten).
Die Aussicht ist großartig, wenn nicht gerade Nebel hereinzieht und gibt den Blick auf viel Prominenz im Westalpenbogen frei.
Der Abstieg erfolgt auf gleichem Weg (2 Stunden zum Biwak und 3 Stunden nach Lillaz).