Gescheiterter Sonnenuntergang am Stierkopf / il tramonto fallito


Publiziert von Winterbaer , 15. August 2018 um 00:38.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:11 August 2018
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 725 m
Abstieg: 725 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Wurmansau
Unterkunftmöglichkeiten:Hörnle Hütte
Kartennummer:BY7 Ammergebirge Ost, Pürschling, Hörnle DAV 1.25 000

Wir haben heute nicht den ganzen Tag Zeit für eine Wanderung und der Himmel ist außerdem bedeckt. Abends soll`s aber wolkenlos werden. Da wär ein Sonnenuntergang am Berg doch wieder mal richtig schön. Wir wählen dazu zum wiederholten Mal den Stierkopf. Nicht hoch, aber mit einer super Aussicht.

 

Natürlich, die Hörnle sollte man in der Ferienzeit erst recht meiden, wenn man keine Menschenmassen verträgt. Zu viele Leute auf einem leichten, niedrigen Berg mit Bahn und Hütte. Trotzdem genießen wir von Wurmansau aus unseren schönen, einsamen Aufstieg bis zur Bank unter der Hütte. Dann ist es mit der Ruhe schlagartig vorbei. Durch den lauten Trubel an der Hörnlehütte bis zum Aufstieg zum Hinteren Hörnle muss man durch, das weiß man vorher. Auf dem Stierkopf wird es dann wieder ruhiger. Heute sogar richtig schön ruhig!

 

Wir setzen uns auf den Grasbuckel und genießen die wunderschöne Aussicht. Die Bergwahl heute war wirklich super, denken wir. So ein Nachmittag und Abend in Ruhe lädt die Batterien doch wieder hervorragend auf und ist richtig entspannend. Dazu muss der Berg gar nicht wahnsinnig hoch sein. Und beim Abstieg im Dunkeln ist es auch nicht so weit.

 

Falsch gedacht heute oder einfach wieder mal Pech gehabt! Das Biwakieren am Berg ist in Mode gekommen! Dazu erscheinen auf den verschiedenen aussichtsreichen Gipfeln jetzt immer schon ganze Gruppen mit Sack und Pack für die Nacht. Und das ist wieder mal alles andere als leise. Wir haben das in letzter Zeit schon öfters erlebt. Dabei haben auch wir selbst schon an verschiedenen Gipfeln biwakiert, aber da waren wir leise und haben nicht herumgeschrien!

 

Früher hat man schon in der Schule gelernt, dass in der Natur die Tiere leben und dass sie vor allem abends und nachts, wenn die Menschen endlich weg sind, ihre Ruhe brauchen. Kein Wunder also, dass die Förster und Jäger Menschen zu den Rand- oder Nachtzeiten gar nicht mehr gerne am Berg antreffen. Irgendwann, wer weiß, wird dann das Biwakieren auch noch ganz verboten, weil immer mehr gar kein Verständnis für die Natur aufbringen können und einfach immer Party machen müssen, egal, wo sie sind.

 

Heute kommt eine Familie mit kleinerem Kind und Besuch am Gipfel an. „Und wo campen wir jetzt?“ schallt es schon von weitem. Dem Besuch muss man ja schließlich was bieten und auch die spektakulären Fotos der springenden Menschen am Gipfel müssen laut und schreiend ganz oft wiederholt werden. Nicht nur das Kind ist laut (Kinder sind nun schon mal laut, wir haben selber ein paar davon groß gezogen!). Aber wir haben ihnen auch beizeiten gesagt: Psssst, hier musst du nicht so herumschreien. Die Eltern schreien aber noch viel lauter umeinander. Was soll da ein Kind lernen? Ist aber heute der Allgemeintrend. Ein bisschen Spaß wird man ja wohl noch haben dürfen!

Wir versuchen auf die andere Seite des Hügels zu flüchten. Hilft halt nix. Und so ist unser Traum vom ruhigen Sonnenuntergang, der am Berg immer besonders eindrucksvoll ist, hier vorbei. Statt Entspannung von der Woche in der Arbeit und in der lauten Stadt, wieder nur Menschenstress und Ärger in schönster Natur.

 

Wir flüchten uns in Richtung Hinteres Hörnle. Da ist die Aussicht aber nicht ganz so gut, weil im Süden die Bäume davor stehen. Außerdem halten sich da gerade die wuchtigen Kaltblüter auf. Wie man sich gegen angaloppierende Kühe wehrt, haben wir von den Hirten jetzt schon gelernt. Aber was kann man gegen neugierige, schnaubende, vor Kraft strotzende Pferde tun, die einem immer näher kommen?

 

Wir versuchen`s mit der Kuh-Methode: Stöcke quer auf Augenhöhe und deutliche Kommandos. Zum Glück, es wirkt. Ich hab wirklich riesengroßen Respekt vor so einem schweren, muskulösen Pferd! Besonders, wenn es sich mit den Hufen wegdreht und einem den Hintern zustreckt.

 

Am Ende beschließt die Pferdegruppe, sich weiter nach unten zu begeben und wir können endlich zum Gipfelkreuz hochsteigen. Hier sind wir jetzt ganz allein, was wir auch nicht erwartet haben. Die Hütte ist doch viel zu nah und hier war bei Sonnenuntergang schon oft großer, lauter Trubel.

 

Nach der fast unerträglichen Hitze der letzten Wochen, ist es deutlich kühler geworden. Knapp 10° C hat es noch mit leichtem Wind und wie um die immer wiederkehrenden Fragen und skeptischen Blicke der Massen um die Hütte im Aufstieg zu befriedigen, was wir denn vor und alles dabei hätten, holen wir jetzt alles aus dem Rucksack, was zum Anziehen drin ist und es ist trotzdem nicht gerade kuschelig warm!

 

Die Sonne geht unter und vom nahen Stierkopf schallt das Gejohle der vor Spaß schreienden, biwakierenden Leute bis zu uns. Wir wundern uns wieder und wieder, warum eigentlich die anderen Menschen an keinem Platz der Natur mehr Ruhe brauchen, bzw. diese gar nicht mehr ertragen können. Eine Zeiterscheinung? Leider!

 

Vor der Hörnlehütte (der Wirt ist sehr nett!) gibt’s noch ein Weißbier und einen super guten Zupfkuchen im Dunkeln, bevor wir im Schein der Stirnlampe wieder nach Wurmansau absteigen. Ohne den Lärm auf dem Stierkopf hätte der Tag viel schöner sein können. Man muss die Plätze, an denen man wirklich seine Ruhe hat, gerade bei Sonnenuntergang, bei uns ganz gut aussuchen und sicher kann man trotzdem nie sein. Schade!

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Oggi non abbiamo tempo per un'escursione tutto il giorno e anche il cielo è nuvoloso. Ma la sera dovrebbe essere senza nuvole. Un tramonto in cima oggi sicuramente sarebbe molto bello. Scegliamo di nuovo lo Stierkopf. Vetta non molto alta, ma con un'ottimo panorama.

 

Certo, dovresti evitare ancora più l'Hörnle durante le ferie, se non puoi sopportare la folla. Troppe persone su una montagna bassa e facile confunivia e rifugio. Tuttavia oggi ci godiamo una bella salita calma e solitaria da Wurmansau fino alla banchina sotto la capanna. Quiall'improvviso è finito con il calmo. Ma si sa prima che da qui si deve attraversare il trambusto rumoroso attorno l`Hörnlehütte fino all`Hinteres Hörnle. Sullo Stierkopf si calma di nuovo. Oggi qui èdavvero bello e tranquillo!

 

Ci sediamo sulla cima erbosa e ci godiamo della bellissima vista. La scelta della montagna oggi è stata davvero grandiosa, pensiamo. Un pomeriggio e una serata in pace su una bella montagna carica benissimo le batterie ed il soggiorno è davvero rilassante. Per questo la montagna non deve essere molto alta. E quando si scende nel buio, non è così lontano.... pensiamo.

 

Oggi purtroppo pensiero sbagliato o solo sfortunato? Il bivacco sullemontagne è venuto in moda! Gruppi con armi e bagagli per la notte appaiono sui vari vertici promettenti. E questo non è affatto tranquillo.Ultimamente lo abbiamo sperimentato più spesso. Anche noi abbiamo già bivaccato su diverse vette, ma eravamo tranquilli e non gridavamo!

 

A scuola da noi si imparava che gli animali vivono nella natura e che hanno bisogno di riposare soprattutto la sera e la notte, quando le persone sono finalmente sparite. Non c'è da stupirsi quindi che i forestali e i cacciatori non amano affatto incontrare persone sulla montagna al crepuscolo o nelle ore notturne! Alla fine forse un giorno il bivacco in cima sarà generalmente proibito per tutti, perché sempre piùnon sono in grado di sollevare alcuna comprensione della natura e semplicemente hanno sempre bisogno di fare una festa, non importa dove si trovino.

 

Oggi in cima arriva una famiglia con un bambino più piccolo e degli amici. Già da lontano si sentono gridare: "E dove facciamo il camping?" Dopotutto devi offrire qualcosa alla visita degli amici e le spettacolari foto dei salti sulla cima devono essere ripetute molte volte ad alta voce e con gran urlo. Non solo il bambino è rumoroso (i bambini sono rumorosi, anche noi ne abbiamo sollevati alcuni!). Ma li abbiamo anche detti ad un certo tempo: Psssst, non devi urlare così. Oggi i genitori urlano ancora più forte l'uno intorno all'altro. Cosa dovrebbe imparare un bambino lì? Ma oggi è la tendenza generale. Un po 'di divertimento probabilmente lo avrai ancora permesso, anche in cima!

 

Proviamo a scappare sull'altra parte della collina. Solo aiuta un cavolo.Così il nostro sogno del bel tramonto calmo in cima, che è sempre particolarmente stupendo in montagna, è finito. Invece di rilassarsi dalla settimana al lavoro e nella città rumorosa, di nuovo solo lo stress e la rabbia degli uomini urlanti nella Natura.

 

Ci rifugiamo nella direzione dell`Hinteres Hörnle. Ma la vista lì non ècosì buona, siccome lì al sud si trovano gli alberi. Inoltre oggi in cima ci sono dei grandi cavalli. Abbiamo già imparato dai pastori come difendersi dalle vacche in pascolo che corrono verso me. Ma cosa puoi fare contro i cavalli forti, curiosi, sbuffanti, che ti si avvicinano? Proviamo con il metodo contro vacca: i bastoni in alto e forti comandi. Fortunatamente funziona. Ho davvero un enorme rispetto per un cavallo così pesante e muscoloso! Soprattutto quando si gira con gli zoccoli.

 

Alla fine, il gruppo dei cavalli decide di scendere più in basso e finalmente possiamo salire sulla croce di vetta. Qui adesso siamo tutti soli, cosa che non ci aspettavamo. La capanna è troppo vicina e qui al tramonto spesso c'era un gran rumore.

 

Dopo il caldo quasi insopportabile delle ultime settimane è diventato molto più fresco. Con appena 10° C e un vento leggero, come rispondere alle domande ricorrenti e gli occhi scettici delle masse intorno alla capanna in salita, ci mettiamo tutto ciò che abbiamo portato nello zaino e non fa ancora troppo caldo!

 

Il sole tramonta e dalla vicina cima dello Stierkopf risuonano le urlantidei bivaccianti. Ci chiediamo ancora e ancora, perché in realtà le altre persone in nessun posto al mondo hanno bisogno di più silenzio. In più loro non possono più sopportare il calmo. Un fenomeno del tempo? Purtroppo!

 

Di fronte al rifugio Hörnle (il padrone è molto gentile!), prendiamoancora una weiß e una ottima torta. Poi alla luce della frontale scendiamo a Wurmansau. La giornata senza il rumore sullo Stierkopfavrebbe potuto essere molto più bella. Devi scegliere i luoghi in cuitrovi davvero la pace per godere le montagne, specialmente al tramonto, abbastanza bene. Peccato! 


Tourengänger: Winterbaer
Communities: Hikr in italiano


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Kommentare (2)


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derMainzer hat gesagt: Gescheiterter Sonnenuntergang?
Gesendet am 15. August 2018 um 12:23
Hallo Winterbaeren,

schöne Bilder habt Ihr beiden da aufgenommen. Also die Wespenspinne mit ihrer Beute hätte ich so nicht fotografieren können, aber trotzdem sehr interessant anzusehen. Die Bilder von dem Sonnenuntergang finde ich übrigens sehr gelungen. Das Ihr beiden bei den Pferden Abstand gehalten habt, war aus meiner Sicht richtig. Auf den Fotos ist zu erkennen, dass die Pferde ihre Ohren am Kopf anlegen. Das ist kein gutes Zeichen, da sollte man besser auf Distanz gehen. Warum aber immer wieder Weidetiere auf nicht eingezäunten Alpenwiesen weiden, insbesondere wenn Jungtiere mit dabei sind, ist mir ein Rätsel. Die Hirten wissen doch, wie die Leittiere dann reagieren, wenn Bergwanderer die Alpenwiesen queren. Das hat schon quacamozza in seinem Bericht von der Tauberspitze geschildert.

Viele Grüße
derMainzer

Winterbaer hat gesagt: RE:Gescheiterter Sonnenuntergang?
Gesendet am 15. August 2018 um 19:48
Hallo Du Mainzer:-)

> Also die Wespenspinne mit ihrer Beute hätte ich so nicht fotografieren können

Warum nicht? Sie springt einen Menschen nicht an! Wir gehören nicht in ihr Beuteschema:-) Selbst wenn eine Wespenspinne auf der Haut eines Menschen säße, könnten ihre Klauen diese nicht durchbohren. Das Gift ist für den Menschen auch kein Problem.
Graust es Dir vor Spinnen? Dann empfehle ich Dir, mal von verschiedenen Spinnen ein Makro zu machen. Aus der Nähe betrachtet sind viele Spinnen kuschelig mit Fell und die Augen sehen richtig nett aus. Ich glaube, was den Menschen so stört, sind die langen Beine, oder? Aber auch die haben meistens feine Härchen. Ich glaube auch, dass die Angst vor Spinnen bei uns (es gibt hier ja keine für den Menschen tödlich giftigen, wie in anderen Ländern der Welt) irgendwann anerzogen wurde. Kinder, die von der Angst nichts wissen, würden jede Spinne anfassen. Probier es doch mal, eine Spinne genauer anzuschauen? Viel Glück dabei!

Das mit den Pferden war ein anderes Thema. Wenn einer garantiert stärker ist als ich, hab ich Schiss. Ich habe aber auch richtig Schiss vor freilaufenden, auf mich zurennenden und laut kläffenden Hunden. Immer wieder liest man, dass sie fremde Leute einfach so gebissen haben.

Ob es verantwortungslos ist, Pferde und "neugierige" Kühe auf frei zugänglichen Wanderwegen zu halten, weiß ich nicht. Bei den Kühen, die uns in der Gruppe nachgelaufen sind, hätten wir nur den Stocktrick anwenden müssen. Das hat uns viel später mal ein Hirte gesagt. Und er meinte, die wären ja nur neugierig. Ich hab trotzdem Schiss davor, weil sie ja auch Hörner haben.

Wie man mit Pferden richtig umgehen muss, weiß ich eben auch nicht. Ich suche jetzt mal die Schuld schon auch ein bisschen bei mir:-) Sie ließen sich aber von unseren Stöcken in Augenhöhe und einem klaren Halt! zum Stehenbleiben bewegen. Weiß nicht, was andere da immer so machen....sind ja gerade genügend Gäste am Berg. Vielleicht sind die Pferde wirklich nur neugierig und machen am Ende nichts außer die Wanderer anzuschnuppern, keine Ahnung. Gelesen hab ich noch nie was, dass ein Pferd einen Bergsteiger verletzt hätte....Ich hatte jedenfalls Schiss:-) Wo sind hier die Pferdeflüsterer?

VG Uschi


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