Cuyabeno Experience - 4 Tage in den Dschungel


Publiziert von basodino , 16. Juli 2018 um 18:57.

Region: Welt » Ecuador
Tour Datum: 3 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 4 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Quito mit TAME per Flugzeug nach Lago Agrio (40 min) oder per Überlandbus (6-8 Std.), danach Shuttle/Taxi in 1 h 45 min zur Cuyabeno Bridge, dort Bootstransfer in 2-3 Stunden in die Lodge
Zufahrt zum Ankunftspunkt:siehe oben
Unterkunftmöglichkeiten:Nicky Amazon Lodge, Vollpension, Ausfahrten, Walks, Wasser und Snacks für $ 290 für 4 Tage, einfache, zweckmässige Unterbringungen in 2- oder 4-Bettzimmern, warme Dusche und Moskitonetze vorhanden, englische-sprachige Guides

An einem schönen Morgen krank im Hotelzimmer zu bleiben, während die besten Chancen bestanden, den Gipfel zu erreichen, war einer der emotional schwierigste Momente seit langem für mich. Gut, dass wir als nächstes in den Dschungel gingen, wo man sehr schnell von all den Berggedanken befreit wird. 

Der Flug nach Lago Agrio war dann aber nicht ganz stressfrei, denn ein Vogel traf einen Rotor und zwang das Flugzeug nach 15 Minuten zur Umkehr nach Quito. Nach einem intensiven Check und Auftanken erreichten wir dann unser Ziel mit 3 Stunden Verspätung. Glücklicherweise waren im Flieger vier Teilnehmer an der Cuyabeno Experience und das Lodge war clever genug einen Transfer zu organisieren, der uns noch am selben Tag ins Camp brachte. 
Nach einer fast zweistündigen Taxifahrt erreichten wir die Brücke, wo man ins Boot umsteigt. Von nun an geht es gefühlt in unendlich vielen Kurven den Fluss abwärts tief in den Dschungel hinein. Kaum 10 Minuten waren verstrichen, als sich graue Flussdelphine zeigten. Kurz konnten wir einen Blick auf Kopf und Rücken erhaschen. Die roten Flussdelphine wollten sich leider während der gesamten vier Tage nicht zeigen. Weiterhin sahen wir vier verschiedene Affenarten, unzählige Vögel und ein paar tolle Schmetterlinge. 

Der Dschungel ist hier wirklich wild. Das bedeutet, die Tierchen stehen nicht Spalier, um angesehen oder fotografiert zu werden. So kann es auch mal passieren, dass man eine halbe Stunde oder Stunde gar nichts besonderes sieht, außer Wasser und üppigem Bewuchs. Aber wenn man etwas Geduld hat, dann sind die Guides geschult genug, einem immer wieder was Neues zu zeigen. 

Während unserer Zeit gab es ein halbes Dutzend Ausfahrten, zwei Nightwalks (jeweils 1 Stunde), ein Daywalk (2,5 Stunden) und einen Besuch in einem benachbarten Dorf, wo uns einige Indigenas ihre Lebensweise näher brachten. Das Programm ist proppenvoll, solange das Wetter mitspielt. Bei Regen würde nicht so viel stattfinden, aber hier hatten wir Glück. In der Regenzeit im Dschungel regnete es nur in den Pausen, also so ca. eine Stunde jeweils am Nachmittag. 

Das Nicky Camp hat wenig Luxus zu bieten. Die Zimmer bieten kaum Privatsphäre, da man nur durch dünne Holzwände von den Nachbarn abgetrennt ist, nach vorne raus gibt es nur Moskitonetze, also kein effektiver Sichtschutz. Das Bad ist offen zum Dschungel hin und die Aufenthaltshütte hat quasi keine Wände. Aber das braucht es auch nicht wirklich bei konstant 25-28 Grad. Irgendwie haben es die Betreiber geschafft, dass man nicht von allzu vielen Mücken belästigt wird, was dann ganz anders wird, wenn man außerhalb und in der Dämmerung bzw. nachts unterwegs ist. 

Beim Mückenschutz waren wir mit Autan schon halbwegs gut versorgt. Das nächste Mal würden wir aber ein Mittel nehmen, welches man auf die Kleidung sprühen kann. Auf der Haut schwitzt man den Mückenschutz auch schon mal weg und muss so dauernd nachschmieren. 

Einige Highlights blieben uns verschlossen, so bspw. die Caymane oder die roten Flussdelfine. Dafür haben wir Fischotter gesehen, was wohl eine echte Seltenheit ist. Faultiere gab es drei, eine Anaconda wurde gesichtet, wenn wir auch nur ca. 20 cm davon zwischen den Blättern sehen konnten. Es ist also nicht so, wie auf einer Afrika-Safari, wo man den Elefanten, das Nashorn und die Giraffen formatfüllend auf Film bannen kann, aber es ist trotzdem ein Erlebnis, welches einen tiefen Eindruck hinterlässt. Und für die knapp $ 300 pro Person bekommt man so gesehen eine Menge geboten. Das bezahlt man auf Safari oftmals am Tag. 

Reich an Erfahrungen und mit dem einen oder anderen Mückenstich am Bein flogen wir dann nach 4 ereignisreichen Tagen wieder nach Quito zurück, um dann noch zwei Nächte in Mindo zu verbringen. Wir hatten diesen Puffer eingeplant, da die Inlandsflüge nicht immer durchgeführt werden können und wir unseren Rückflug nicht gefährden wollten. Und Mindo ist absolut einen Abstecher wert ... 

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Tourengänger: basodino, tourinette


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