Reißeck Nordwest Rinne


Publiziert von orome , 13. Februar 2018 um 13:43.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ankogel-Gruppe
Tour Datum:27 Januar 2018
Ski Schwierigkeit: SS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1900 m

Die Reißeckgruppe befindet sich im Kärnter Teil der Hohen Tauern. Die Gipfel erreichen die 3000m knapp nicht, seit Einstellen der touristischen Nutzung der Standseilbahn Reißeck sind die Wege weit und die Höhendifferenz noch weiter geworden. Man muss oft quasi im Tal losgehen oder kann nur wenig Höhenmeter mit dem Auto rauffahren und so ist die Gegend im Sommer schon eher recht einsam. Im Winter dürften sich dann wirklich nur eine Handvoll Leute dorthin verirren. 
Die Tour aufs Reißeck aus dem Gößgraben verspricht vor allem zwei Sachen, Einsamkeit und Schatten. Und weil es dort so einsam ist, haben die Großgrundbesitzer im Maltatal auch nix anderes zu tun, als zum teil nicht rechtskräftige Verbotstafeln aufzustellen und Begehungsverbote zu erwirken, sodass die paar wenigen die kommen wollen auch wirklich draußen bleiben. Man darf doch die auf eine lächerliche Zahl hochgezüchtete Rotwildpopulation nicht stören. Abgeschossen werden natürlich nicht genug, Krankheiten machen sich breit, die Bauern bringen ihre Viecher nicht mehr auf die Alm aus Angst vor Ansteckung, aber Hauptsache der Freizeitspaß ein paar weniger bleibt gewährleistet. Deshalb nicht aus der Ruhe bringen lassen, am Beginn des Forstwegs steht ein Verbotsschild: Betreten verboten wegen forstlichem blablabla. Diese Schilder sind nur rechtskräftig wenn eine Dauer des Verbots mit Datum drauf steht. Steht dort nicht. 

Hat man das einmal überwunden, ist eigentlich alles klar. Die Tour ist einfach zu finden und die Rinne am Ende ein Genuß! In sehr schneereichen Wintern kann man whs von der Westabdachung aus direkt in die Rinne einfahren, wir mussten die letzten 50hm auf den Westgrat ohne Ski zurück legen. Um so schöner ist es dann, wenn einem das erste Mal am Tag die Sonne ins Gesicht scheint!
Wer eine Topur in ursprünglicher Umgebung und Einsamkeit sucht, dem sei das Ritterkar mit seinen verschiedenen Möglichkeiten empfohlen. Es gäbe dort noch die ein oder andere Tour zu entdecken!


Route: 
Parken beim Mentebauern, die Sraße meist geräumt bis dorthin, ggf Schneeketten. Über den Forstweg zur Ritteralmhütte und durchs große Kar weiter in Richtung Reißeck auf den Moränenrücken unter der Scharte zwischen Reißeck und Stabnig. Hier zeigt sich dann die Rinne die auf den Westgrat führt. 200hm, 45 Grad, logisch den linken Ast nehmen. Der Austieg auf den Grat ggf mit ein paar Felsen, aber nicht schwierig wenn man kruz über die Nordwand quert. Auf der Westabdachung dann leicht zum Gipfel. 
Bei viel Schnee Abfahrt vom Gipfel möglich, bei etwas weniger ist der Ausstieg auf den Grat eher nicht zu fahren, dann die Ski am Rinnenende deponieren.

Tourengänger: orome


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Kommentare (4)


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Matthias Pilz hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2018 um 14:34
Gut, dass solche Touren begangen und dokumentiert werden! Sonst machen die grünen Männchen bald was sie wollen. Weiter so!

orome hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2018 um 14:38
im Maltatal machen sie eh schon was sie wollen. Praktisch, wenn die Entscheidungsträger auch gerne jagen gehen ... Aber das muss ich Dir in der Steiermark ja nicht erzählen :I

yeti11 hat gesagt: Tolle Tour
Gesendet am 13. Februar 2018 um 18:19
Glückwunsch zur tollen Tour. Das ist klassisches Skibergsteigen. Kein Pistenbergaufrutschen! Bitte mehr davon! Und Deine Worte über unsere grünen Freunde: Mehr als angemessen. Menschen aussperren ist keine Lösung. Schön gar nicht bei solchen Touren, in denen sowieso kein Massenandrang droht.

orome hat gesagt: RE:Tolle Tour
Gesendet am 13. Februar 2018 um 18:49
Danke fürs Kompliment! Wenn bei einer Tour von Anfang an noch nicht alles klar ist, machts das gleich besonders. Und ich muss mich schuldig bekennen, auch ich rutsche ab und an mal bergauf, aber obs dafür einen Bericht braucht ... ;)
Im Maltatal hat das mit den grünen Männern (und Frauen) leider absurde Züge angenommen. Die Eisklettergebiete, die den eh nur kaum vorhandenen, sanften Tourismus etwas gepusht hätten, wurden ganz kleinräumig zufälligerweise genau zur Eisklettersaison als Wildruhezonen deklariert. Dass die schattseitig und kalt sind, ergibt sich ja eigentlich von selbst. Da hilft nur ziviler Ungehorsam.
Grüße und einen schönen Winter
manu


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