Sperlingstein / Vrabinec

Burg aus Basalt

Nur wenige Kilometer südlich von Tetschen thront der wuchtige Felsklotz des Sperlingsteins über dem Elbtal. Thronen trifft es hier ausnehmend gut, denn die unverkennbare Silhouette erinnert an eine dreizackige Krone. Außerdem stand auf den Felsen einst eine stolze Burg mit einem sicher ebenso stolzen Burgherrn...
Von der Burg ist nicht mehr viel übrig, aber allein die natürlichen Felsen machen den Sperlingstein zu einem spannenden Ziel einer überschaubaren Wanderung. Die Felsen sind übrigens nicht etwa aus Sandstein, sondern aus Basalt und damit gehört der Berg auch nicht mehr zum Elbsandsteingebirge - eine "exklusive" Alternative zu den viel bekannteren Zielen dort!

Die kurze, aber spannende Wanderung lässt sich vorzüglich mit einer reizvollen Eisenbahnrundfahrt kombinieren - Details am Schluss des Berichts.

Beim Haltepunkt Tichlowitz (Těchlovice, 145 m) befindet sich bereits ein Wegweiser zum Sperlingstein. Einen guten Kilometer legt man auf kleine Straßen zurück, bevor der eigentliche Wanderweg zum Sperlingstein bei einer Wiese (ca. 190 m) nach links abzweigt beginnt. Dort erläutern Infotafeln die Geschichte der Burg - auch in deutscher Sprache!

Über die Wiese und durch Laubwald geht es in ordentlicher Steigung bergan und bald erreicht man die Wiese "hinter" dem Sperlingstein. Bei den Ruienen der Sperlingshäuser (350 m) zweigt der markierte Pfad zum Gipfel nach rechts ab.

Zwer sind die Felsen auf den Bergseite nicht ganz so eindrucksvoll, dennoch muss man ein einigen Stellen die Hände aus den Taschen nehmen, um hinauf zu kommen.

Von seiner Schauseite besteht der Sperlingstein scheinbar aus drei Gipfelzacken. Die Antwort, welcher davon der höchste Punkt ist lautet - keiner! Denn der höchste Felsen (ca. 400 m) liegt etwas verdeckt dahinter.

Für den (einigermaßen schwindelfreien) Wanderer ist ohnehin nur ein Gipfel über eine kettengesicherte Stiege (T3 / knapp I) zugänglich - nämlich der mittlere Zacken (ca. 395 m) mit dem markanten Mauerrest.

Die leichtesten Aufstiege auf die anderen Gipfelfelsen sind mindestens mit II eingestuft und ziemlich ausgesetzt, sodass ich nur an der Nordseite des höchsten Turms einen Versuch wage, der allerdings an den steilen, moosigen und mit Dornensträuchern bewachsenen Felsen scheitert (vermutlich T6...).

Aber auch auf dem "Wandergipfel" ist der Sperlingstein ein wunderbar exponierter Aussichtspunkt!

Für den Abstieg bietet sich eigentlich nur der bekannte Weg zur Bahnstation an.

Anregung für einen Zugausflug

Von Meißen / Dresden / Pirna mit der S1 nach Bad Schandau.
Weiter mit der Regionalbahn nach Tetschen Hbf / Děčín hl. n. 
Weiter mit dem Regionalzug / Osobní vlak Richtung Aussig Schreckenstein / Ústí nad Labem-Střekov bisTichlowitz / Těchlovice.

Wanderung, die zwei Stunden bis zum nächsten Zug reichen aus, auch wenn man nicht rennt...

Weiter mit dem Regionalzug / Osobní vlak (Os) nach Aussig Schreckenstein / Ústí nad Labem-Střekov.
Weiter mit dem Zug (Os oder R) nach Aussig West / Ústí nad Labem západ.
Weiter mit dem Zug (Os oder R) Richtung Brüx / Most oder Eger / Cheb bis Teplitz / Teplice v Čechách.
Weiter mit dem Bus 398 nach Altenberg Bahnhof.
Weiter mit der Regionalbahn (SBS) nach Heidenau
Weiter mit der S1 oder S2 nach Meißen / Dresden / Pirna

Die Anschlüsse sind mit Stand Oktober 2017 erfreulich gut, sodass die ganze Tour inklusive der Wanderung weniger als acht Stunden dauert. Die Landschaft ist ziemlich abwechselungsreich!