Maja e Rosit (2.525 m)


Publiziert von pika8x14 , 8. Dezember 2017 um 03:03.

Region: Welt » Montenegro (Crna Gora)
Tour Datum:26 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MNE   AL 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:Vusanje - Zastan - Qafa Romanit - Qafa e Forumit - Maja e Rosit (und zurück)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Per Pkw über Gusinje nach Vusanje (albanisch: Vuthaj). Parken in der Nähe des Campingplatzes/Vodopad Grlja (Wasserfall). Auf derzeit (08/2017) schlechter Straße ggf. weiter ins Ropojana-Tal: Am Straßenabzweig nach dem Campingplatz links halten und bis zum Oko Skakavice (großes Quellauge) fahren. Mit viel Bodenfreiheit/4x4 noch weiter, bis die Piste unpassierbar wird.
Kartennummer:Huber Kartografie GmbH: "Peaks of the Balkans", 1:60.000; terraQuest: "Prokletije Durmitor", 1:65.000; mapy.cz

Drei Tage nach unserer Tour zu Zla und Dobra Kolata besuchen wir heute einen weiteren Kandidaten, der als Landeshöhepunkt von Crna Gora (Montenegro) in Frage kommt:


Maje e Rosit.

Auch dieser Berg befindet sich im Prokletije, und auch hier verläuft die Grenze zu Albanien über den Gipfel.

Wie für die meisten „geografischen Objekte“ der Region existieren für die Maja e Rosit ebenfalls verschiedene Namen und Schreibweisen. Neben der üblichen - albanischen - Variante sind weitere im Umlauf, wie beispielsweise Rosni Vrh/Росни Врх (serbisch, montenegrinisch bzw. kyrillisch) oder Maja (e) Roshit, Maja (e) Rozit, …

Und auch bezüglich der Höhe gibt’s es unterschiedliche Angaben. Gemäß dem Statistischen Jahrbuch von Montenegro (2016) ist die Maja (e) Rosit 2.522 m hoch und damit gemeinsam mit dem Bobotov Kuk die „Nummer 1“ im Land (die Kolata-Gipfel werden dabei ignoriert). In Karten und anderen Quellen sind teilweise auch 2.526 m und 2.525 m vermerkt. Letztere Zahl ist aktuell auch am Gipfel angeschrieben.

Selbstverständlich lohnt sich eine Besteigung der Maja e Rosit nicht nur für Zahlenfreunde oder Gipfelsammler - der massive, relativ frei stehende Bergklotz bietet beste Aussichtsmöglichkeiten.

Mögliche Ausgangspunkte für eine Tour sind Valbona in Albanien oder Vusanje (Vuthaj) in Montenegro, beide auf rund 1.000 m gelegen. Neben viel Wegstrecke sind also auch etliche Höhenmeter zu absolvieren.


Unsere Tour

Wir gehen die Maja e Rosit von Vusanje aus an. Im Auto fahren wir erst einmal durch den Ort hindurch. Nach dem Passieren des Vodopad Grlja (Wasserfall) halten wir uns links und hoppeln - auf zur Zeit teils schlechter Schotter-Piste - weiter hinein ins Ropojana-Tal.

Es geht vorbei am Oko Skakavice: Eigentlich sprudelt hier so viel Wasser aus dem Untergrund, dass ein Fluss entspringt. Derzeit ist das große Quellauge aber völlig ausgetrocknet, und man kann nur in eine tiefe Höhle schauen.

Wenig später ignorieren wir auch noch den Abzweig des ausgeschilderten Wanderweges zur Maja e Rosit: Auf diese - von tef *beschriebene, mögliche Route verzichten wir, da uns nicht klar ist, inwieweit der vor einigen Jahren abgegangene Felssturz noch ein Problem sein könnte.

Irgendwann deuten dann metertiefe Rinnen in der „Fahrbahn“ und ein Autowrack am „Straßenrand“ an, dass wir nun unser Gefährt abstellen müssen. Weiter geht’s also zu Fuß, oder anders gesagt: „Viertel Acht“ beginnen wir unsere Bergtour im Ropojana-Tal.

Noch eine Weile dackeln wir entlang der stark zerfurchten Piste, bis wir eine Verzweigung mit Wegweiser erreichen - auf einer Höhe von gut 1.200 m. Ausgeschildert ist u. a. die Maja e Rosit und auch unser nächstes Etappenziel, Vusanjski Zastan. Entsprechend verlassen wir nun das Ropojana-Tal nach links (grob ostwärts).

Über den bewaldeten Hang geht’s nach oben - nach wie vor auf der (ehemaligen) Fahrpiste. Eine knappe halbe Stunde nach dem Abzweig erreichen wir auf einer Wiese die ehemalige Wache (karaula) der jugoslawischen Grenztruppen, heutzutage wird diese Stelle wohl meist als (Vusanjski) Zastan bezeichnet (ca. 1.340 m). Mittlerweile hält sich hier im Sommer offenbar eine albanisch-stämmige Hirtenfamilie auf, und man kann u.a. Getränke kaufen.

Wir unterhalten uns kurz mit den sehr freundlichen Einheimischen. Diese bestätigen uns auch, dass der von uns vorab ausgesuchte Weg über die steile Flanke östlich von Zastan zum Pass Qafa Romanit (laut Karte) gut machbar sein sollte. Alternativ wäre vermutlich auch eine Route über den weiter südlich gelegenen Qafa e Valbonës möglich (nicht zu verwechseln mit gleichnamigen Pass zwischen Theth und Valbona).

Kurz nach der einstigen Wachstation passieren wir Tränken, die momentan mit frischem, augenscheinlich „gutem“ Wasser gespeist werden, und wenig später geht’s nochmals durch ein Waldstück. Hier trennen sich die Wege: Rechts käme an u. a. zur Maja e Jezercës. Wir halten uns eher links und folgen einer „Maja Rosit“-Beschriftung auf einem Felsbrocken.

Bald sind wir in offenem Gelände unterwegs. Auf ca. 1.550 m erreichen wir einen weiteren, diesmal unbeschilderten Abzweig. Rechts führt ein Pfad wohl über den Qafa e Valbonës (und weiter nach Valbona bzw. auch zum Qafa e Forumit/zur Maja e Rosit?).

Wir machen allerdings erst einmal Pause und halten uns dann links und schwenken damit in nördliche Richtung. Auf schmalem Steig stapfen wir nun stetig durch die steile Grasflanke nach oben. Immer wieder gibt’s rote bzw. rot-weiße Markierungen, und nur an wenigen Stellen ist der Pfad ausgesetzt bzw. momentan etwas bröselig/rutschig. Bei Nässe/Schnee/Eis ist u. E. allerdings dringend von einer Begehung abzuraten.

Auf gut 2.000 m überschreiten wir dann den Qafa e Romanit und schwenken nun wieder nach Südosten/Süden. Im leichten Auf und Ab geht’s weiter durch die wellige Fels-und-Gras-Landschaft. Zwischendurch suchen wir uns noch einen der wenigen Schattenplätze für eine weitere Rast aus.

Am Pass Qafa e Forumit (gemäß Karte 2.150 m, tatsächlich eher etwas mehr) erreichen wir die albanische Grenze.

In deren Nähe verläuft dann die letzte Etappe: Wieder dackeln wir einen steilen Grashang empor, umgehen eine Senke und steigen zu guter Letzt unweit der nordseitigen Abbrüche hinauf zum Gipfel der Maja e Rosit (2.525 m).

Gegen 13.15 Uhr erreichen wir damit einen weiteren „Verdächtigen“ auf der Suche nach dem Landeshöhepunkt von Montenegro. Das GPS-Gerät zeigt übrigens eine etwas größere Höhe als drei Tage zuvor auf Dobra und Zla Kolata. Aber das hat ja - wie immer - überhaupt nichts zu bedeuten ;-).

Nach einstündiger Pause begeben wir uns wieder auf den Rückweg. Grundsätzlich folgen wir der Route vom Hinweg. Lediglich eine kurze ausgesetzte Stelle zwischen Qafa e Romanit und Zastan versuchen wir zu umgehen: Etwas unterhalb finden wir auch alternative Pfadspuren, angenehmer ist es dort aber auch nicht wirklich…

An der „Hütte“ bei Zastan machen wir noch einen längeren Stopp, mittlerweile sind hier auch etliche andere Berggänger aus verschiedenen Ländern eingetroffen.

Um 18.30 Uhr sind wir wieder zurück am Auto im Ropojana-Tal. Das finden wir auch unversehrt vor - zwischendurch hatten wir nämlich etwas Schiss, dass die seit Tagen immer wieder aufflackernden Brände doch mal die „falsche“ Richtung einschlagen.

Rundum zufrieden beenden wir so eine lange Tour auf einen richtig schönen Berg.

Auf der kurzen Fahrt zurück nach Vusanje stoppt uns dann noch ein Ranger und fragt nach unseren Eintrittskarten in den Prokletije-Nationalpark. Wir sind total überrascht. Noch mehr überrascht ist allerdings unser „Anhalter“, da wir tatsächlich Tickets haben. Dass es überhaupt Eintrittskarten gibt, erfährt man nämlich derzeit wohl eher zufällig - z. B. beim Besuch des Nationalparkzentrum und im Grbaja-Tal…


pika8x14 sind heute: A. + A.

Tourengänger: pika8x14


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Kommentare (4)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 8. Dezember 2017 um 08:04
sehr urtümlich - und schön, diese "abgelegene" Tour!

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. Dezember 2017 um 19:55
… das war sie wirklich.

Wir können diese Tour - wie viele andere in der Region - nur weiterempfehlen ;-).

Linard03 hat gesagt:
Gesendet am 10. Dezember 2017 um 11:45
da habt ihr nochmals eine schöne Tour gemacht!
Zweifelsohne eine tolle Region, in welcher man einiges unternehmen kann. Mir hat's jedenfalls ausgezeichnet gefallen!

Gruss,
Richard

pika8x14 hat gesagt: RE:
Gesendet am 11. Dezember 2017 um 20:00
… uns hat es - wie nicht anders erwartet - ebenfalls richtig gut gefallen. Deshalb waren wir ja auch für 2 Wochen dort ;-).

Und vielleicht geht’s irgendwann nochmals nach Montenegro und Albanien, die freundlichen Leute vor Ort und die unzähligen Tourenmöglichkeiten sind allemal eine weitere Reise wert.

Viele Grüße, Andrea + André.


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