Via Farinetta
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Angefangen hat dieser Bericht eigentlich einen Tag früher im Val d`Herens. Genauer gesagt etwas oberhalb von Evolene und ganz genau am Ausstieg der Via ferrata d`Evolene entdeckte der Zeilenmeister eine Auflistung aller Klettersteige im Wallis. Ganz am Ende stand nachträglich aufgeführt etwas von der Via Farinetta. Aufgemerkt Herr P, denn dieser Klettersteig war nicht in seinem Schweizer Klettersteig-Duden enthalten. Wobei dieser auch mittlerweile einige Jahre auf den Buckel hat.... also der Duden, nicht der Zeilenschreiber!!
Schon bald stand der Plan in Stein gemeißelt, der Via Farinetta mal einen Besuch abzustatten.
Noch am selbigen Abend wurden die ersten Info`s zu dieser Ferrata eingeholt. Danach handelt es sich hierbei um einen Klettersteig, der in 3 Abschnitten eingeteilt ist.
Teil 1 dient zur Eingewöhnung und ist definitiv der einfachste Abschnitt. Wird mit B/C bzw. K3 bzw. WS/ZS eingestuft.
Im 2. Teil geht es dann schon luftiger und ausgesetzter zur Sache. Die Einstufung liegt hier bei D bzw. K4 bzw. S.
Der 3. bzw. letzte Abschnitt ist wirklich nichts für Klettersteig-Neulinge. Es gibt einige überhängende und somit kraftzehrende Passagen. Nicht umsonst liegt die Kategorisierung hier bei E bzw. K5 bzw. SS
Der folgende Morgen vertröpfelte erst einmal den gemeißelten Stein-Plan, denn es meimelte aus dichtesten Wolken.
Wir fuhren deshalb zunäxt nach Martigny und stadtbesichtigten den Ort.
Gegen späten Nachmittag wurde das persönliche Wetterfröschlein ein weiteres Mal in die Luft gehalten und als dieses trockenes Wetter für die kommenden Stunden vorherquakte, wurde der Klettersteigplan wieder hervor geholt.
Das kleine Örtchen Sailon ist hierbei Ausgangspunkt. Leider erwischten wir vermutlich den einzigen Parkplatz weit und breit, wo keine Hinweistafel zum Klettersteig aufgestellt wurde. So wanderten wir zunäxt einmal ein paar zusätzliche Außensicheln bis wir endlich den eigentlichen Einstieg gefunden hatten.
Kleiner Tip für Warmduscher! Direkt unterhalb des Einstieges gibt es eine Naturdusche mit warmen Wasser. DAS haben wir leider erst hinterher in Erfahrung bringen können.
Nach den ersten 5 Metallbügel folgten einige Minuten lang klettersteiglose Meter. Das Sicherungsseil läuft zwar weiter, aber brauchen tut man es eigentlich nicht. Dann kommt die erste Seilbrücke und hurtig hat der Zeilenschreiber sein Equiptment in Gebrauch. Denn Seilbrücke mag er nicht. Noch heute tröpfelt der Schweiß von seiner faltig Stirn, denkt er an die "kilometerlange" Seilbrücke des Jägihorn Klettersteigs. Da sind die 20m im aktuellen Steig doch fast schon Genuss für den Seilbrücken-Alleriker.
Danach geht es steil Schlucht aufwärts.
...Würde es steil aufwärts gehen, wenn nicht vor uns ein 5er Grüppchen den Klettersteig sehr intensiv genösse. Da bleibt Zeit für viele Bilder und noch mehr Gedanken, die munter durch des Autor`s Gehirnwindungen kreisen. Zum Beispiel über Vor- und Nachteile eines Klettersteiges. Der Vorteil eines Klettersteiges ist nämlich für flachlandhausener Fraktionen: sie können sich nicht verlaufen. Sehr zur Freude des Schweizkappenträgers kann er sogar behaupten, noch nie von einem Klettersteigweg abgekommen zu sein! Eigentlich müßte dies nun gefeiert werden, aber wir wollen den Bericht zügig weiter schreiben, sonst wird das heute nix mehr.
Ein weiterer Vorteil ist die oftmals gute Laune, welche die liebste
webeBe regelmäßig auf solchen Wegen versprüht und die sogar ansteckend ist.
Ein Nachteil sei aber auch erwähnt: wo auf Klettersteigen der Herr W viele Gedanken hat, werden Hikr-Berichte um einiges länger als ursprünglich geplant!
Irgendwann im ersten Abschnitt hatte das 5er Grüppchen ein Einsehen mit den beiden Gestalten, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten. So konnten wir nun unser eigenes Tempo aufnehmen. Das war auch nicht die schlechteste Idee, führt der Weg nun direkt neben einem Wasserfall, welcher auf Grund der Niederschläge der letzten Stunden ordentlich an Wasser zur Verfügung hatte um den einen oder anderen Spritzer auch an uns zu verteilen.
Kurz darauf ist der 1. Teil der Farinetta dann auch schon vorbei. Gespannt sind wir nun auf den 2. Teil, der etwas anspruchsvoller daher kommt
Der Quereinstieg verspricht schon auf den ersten Metern, das wir nun nicht nur mehr Luft unterm WoPoPopo bekommen, sondern nun auch die Hände aus den Taschen genommen werden sollten. Zwischendurch gibt es ein letztes Mal etwas Entspannung, alldieweil wir durch einen Stollengang geführt werden. Spätestens wenn danach eine kleine Leiter hinauf gesprosst wird, geht's zur Sache.
Wer hier schon Pudding in den Armen hat, sollte an geeigneter Stelle ein Päus`chen einlegen, denn die Kraftelemente nehmen stetig zu. Zwischendurch war die immer noch gut gelaunte
webeBe sogar schon im Glauben, wir hätten den Ausstieg nach dem 2. Teil verpasst und würden uns schon mitten im 3. Teil befinden.
Das dieses nicht zutraf, bemerkten wir spätestens, als ein Hinweisschild darauf aufmerksam machte, dass es rechtsseitig zum 3. Teil ginge. Wer ein echter Flachlandmensch ist, läßt sich dritte Abschnitte natürlich nicht entgehen und so steigen wir nicht hinauf zum Ausstieg, sondern folgen den Anweisungen des Schildes.
Leere Versprechungen gibt es hier nicht. Wenn in diversen Beschreibungen von kraftvollen Klettersteigelementen geschrieben wird, dann bekommt man auch genau diese Stellen vorgesetzt.
Aaahh, eine überhängende Kraxelstelle, nun, das geht ja ganz gut.
Ooohh, noch eine überhängende Kletterstelle, hm, war schon ganz schön anstrengend...
öööh, WAS? Noch eine, noch mehr überhängende Stelle... puh...
Ich weiß zwar gerade nicht, was die Steigerung von öööh ist, aber nach der folgenden Kraftstelle, hab ich mir kurzfristig die vorbereitete Bandschlinge samt Karabiner in die Sicherung geklickt und erstmal den Moment genossen.... den Moment der Pause!
Pausenmomente haben was Gutes, die setzen neue Energien frei. Frohen Mutes konnten damit auch die letzten Kraxelstellen überwunden werden. Nach 2 Stunden standen wir am Ausstieg und schnauften erstmal durch. Das war spannend und definitiv nix für Klettersteigeinsteiger (zumindest der 2. bzw. erst recht der 3. Sektor)
(schon wieder ein..) Epilog:
Aus allen Wolken fiel das Schreiberlein als er am darauf folgenden Tag das Schweizer Klettersteig Büchlein aus dem Rother Verlag in den Händen hielt. Denn eben jene Via Farinetta wird dort als mittelschwer bzw. als Rot eingestuft. Noch unsinniger erscheint die Einstufung, wenn ein paar Seiten weiter der Evolene Klettersteig sowie der Klettersteig in Nax als schwierig bzw Schwarz eingestuft wird. Weder von der Länge, noch von den eigentlichen Kletterschwieirgkeiten passt dies auch nur ansatzweise zusammen.
Schon bald stand der Plan in Stein gemeißelt, der Via Farinetta mal einen Besuch abzustatten.
Noch am selbigen Abend wurden die ersten Info`s zu dieser Ferrata eingeholt. Danach handelt es sich hierbei um einen Klettersteig, der in 3 Abschnitten eingeteilt ist.
Teil 1 dient zur Eingewöhnung und ist definitiv der einfachste Abschnitt. Wird mit B/C bzw. K3 bzw. WS/ZS eingestuft.
Im 2. Teil geht es dann schon luftiger und ausgesetzter zur Sache. Die Einstufung liegt hier bei D bzw. K4 bzw. S.
Der 3. bzw. letzte Abschnitt ist wirklich nichts für Klettersteig-Neulinge. Es gibt einige überhängende und somit kraftzehrende Passagen. Nicht umsonst liegt die Kategorisierung hier bei E bzw. K5 bzw. SS
Der folgende Morgen vertröpfelte erst einmal den gemeißelten Stein-Plan, denn es meimelte aus dichtesten Wolken.
Wir fuhren deshalb zunäxt nach Martigny und stadtbesichtigten den Ort.
Gegen späten Nachmittag wurde das persönliche Wetterfröschlein ein weiteres Mal in die Luft gehalten und als dieses trockenes Wetter für die kommenden Stunden vorherquakte, wurde der Klettersteigplan wieder hervor geholt.
Das kleine Örtchen Sailon ist hierbei Ausgangspunkt. Leider erwischten wir vermutlich den einzigen Parkplatz weit und breit, wo keine Hinweistafel zum Klettersteig aufgestellt wurde. So wanderten wir zunäxt einmal ein paar zusätzliche Außensicheln bis wir endlich den eigentlichen Einstieg gefunden hatten.
Kleiner Tip für Warmduscher! Direkt unterhalb des Einstieges gibt es eine Naturdusche mit warmen Wasser. DAS haben wir leider erst hinterher in Erfahrung bringen können.
Nach den ersten 5 Metallbügel folgten einige Minuten lang klettersteiglose Meter. Das Sicherungsseil läuft zwar weiter, aber brauchen tut man es eigentlich nicht. Dann kommt die erste Seilbrücke und hurtig hat der Zeilenschreiber sein Equiptment in Gebrauch. Denn Seilbrücke mag er nicht. Noch heute tröpfelt der Schweiß von seiner faltig Stirn, denkt er an die "kilometerlange" Seilbrücke des Jägihorn Klettersteigs. Da sind die 20m im aktuellen Steig doch fast schon Genuss für den Seilbrücken-Alleriker.
Danach geht es steil Schlucht aufwärts.
...Würde es steil aufwärts gehen, wenn nicht vor uns ein 5er Grüppchen den Klettersteig sehr intensiv genösse. Da bleibt Zeit für viele Bilder und noch mehr Gedanken, die munter durch des Autor`s Gehirnwindungen kreisen. Zum Beispiel über Vor- und Nachteile eines Klettersteiges. Der Vorteil eines Klettersteiges ist nämlich für flachlandhausener Fraktionen: sie können sich nicht verlaufen. Sehr zur Freude des Schweizkappenträgers kann er sogar behaupten, noch nie von einem Klettersteigweg abgekommen zu sein! Eigentlich müßte dies nun gefeiert werden, aber wir wollen den Bericht zügig weiter schreiben, sonst wird das heute nix mehr.
Ein weiterer Vorteil ist die oftmals gute Laune, welche die liebste

Ein Nachteil sei aber auch erwähnt: wo auf Klettersteigen der Herr W viele Gedanken hat, werden Hikr-Berichte um einiges länger als ursprünglich geplant!
Irgendwann im ersten Abschnitt hatte das 5er Grüppchen ein Einsehen mit den beiden Gestalten, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten. So konnten wir nun unser eigenes Tempo aufnehmen. Das war auch nicht die schlechteste Idee, führt der Weg nun direkt neben einem Wasserfall, welcher auf Grund der Niederschläge der letzten Stunden ordentlich an Wasser zur Verfügung hatte um den einen oder anderen Spritzer auch an uns zu verteilen.
Kurz darauf ist der 1. Teil der Farinetta dann auch schon vorbei. Gespannt sind wir nun auf den 2. Teil, der etwas anspruchsvoller daher kommt
Der Quereinstieg verspricht schon auf den ersten Metern, das wir nun nicht nur mehr Luft unterm WoPoPopo bekommen, sondern nun auch die Hände aus den Taschen genommen werden sollten. Zwischendurch gibt es ein letztes Mal etwas Entspannung, alldieweil wir durch einen Stollengang geführt werden. Spätestens wenn danach eine kleine Leiter hinauf gesprosst wird, geht's zur Sache.
Wer hier schon Pudding in den Armen hat, sollte an geeigneter Stelle ein Päus`chen einlegen, denn die Kraftelemente nehmen stetig zu. Zwischendurch war die immer noch gut gelaunte

Das dieses nicht zutraf, bemerkten wir spätestens, als ein Hinweisschild darauf aufmerksam machte, dass es rechtsseitig zum 3. Teil ginge. Wer ein echter Flachlandmensch ist, läßt sich dritte Abschnitte natürlich nicht entgehen und so steigen wir nicht hinauf zum Ausstieg, sondern folgen den Anweisungen des Schildes.
Leere Versprechungen gibt es hier nicht. Wenn in diversen Beschreibungen von kraftvollen Klettersteigelementen geschrieben wird, dann bekommt man auch genau diese Stellen vorgesetzt.
Aaahh, eine überhängende Kraxelstelle, nun, das geht ja ganz gut.
Ooohh, noch eine überhängende Kletterstelle, hm, war schon ganz schön anstrengend...
öööh, WAS? Noch eine, noch mehr überhängende Stelle... puh...
Ich weiß zwar gerade nicht, was die Steigerung von öööh ist, aber nach der folgenden Kraftstelle, hab ich mir kurzfristig die vorbereitete Bandschlinge samt Karabiner in die Sicherung geklickt und erstmal den Moment genossen.... den Moment der Pause!
Pausenmomente haben was Gutes, die setzen neue Energien frei. Frohen Mutes konnten damit auch die letzten Kraxelstellen überwunden werden. Nach 2 Stunden standen wir am Ausstieg und schnauften erstmal durch. Das war spannend und definitiv nix für Klettersteigeinsteiger (zumindest der 2. bzw. erst recht der 3. Sektor)
(schon wieder ein..) Epilog:
Aus allen Wolken fiel das Schreiberlein als er am darauf folgenden Tag das Schweizer Klettersteig Büchlein aus dem Rother Verlag in den Händen hielt. Denn eben jene Via Farinetta wird dort als mittelschwer bzw. als Rot eingestuft. Noch unsinniger erscheint die Einstufung, wenn ein paar Seiten weiter der Evolene Klettersteig sowie der Klettersteig in Nax als schwierig bzw Schwarz eingestuft wird. Weder von der Länge, noch von den eigentlichen Kletterschwieirgkeiten passt dies auch nur ansatzweise zusammen.
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