UNESCO-Weltnaturerbe Giant's Causeway / Nordirland


Publiziert von PStraub , 4. Juni 2017 um 20:06.

Region: Welt » United Kindom » Northern Ireland
Tour Datum: 2 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: GB   IRL 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 200 m
Abstieg: 200 m

Wieder einmal kombinierten wir einen Hot-Yoga-Ausflug von Irène mit einem Städtetrip und einem Besuch von UNESCO-Welterbe-Stätten. Diesmal ging es nach Nordirland, wo bekanntlich alle auf der falschen Strassenseite fahren. Ausser wir natürlich ..

Abfolge der Texte nach touristischem Interesse.


Giant's Causeway
Der Giant’s Causeway ist seit 1986 ein UNESCO-Weltnaturerbe. Der Link oben und HIKR-Berichte beschreiben die Stätte ausreichend. Wie dort bereits erwähnt, ist ein Besuch via Visitor's Center nicht gerade billig (zZ. £ 21 für 2 Personen). Bei rund 2 Millionen Besuchern pro Jahr läppert sich das.

Wir wurden allerdings auf den Hotel-Parkplatz eingewiesen, von wo aus wir direkt via Klippen-/Küsten-Fussweg zur Strasse und damit zu den Basaltsäulen (siehe Fotos unten) gelangten. Und nach einem Drink in den tiefen Ledersesseln des romantischen Fin-de-siècle-Hotels wurden wir ebenso freundlich wieder herausgewinkt.

Konnten/mussten wir schon hier dem National Trust (National Trust for Places of Historic Interest or Natural Beauty) keinen Obulus abliefern, so ging es uns bei der ebenso bekannten Carrick-a-Rede-Hängebrücke nicht anders. Ausgerechnet bei unserem Besuch war sie wegen Unterhaltsarbeiten für Besucher  gesperrt - gemäss Auskunft des Wärters das erste Mal seit ihrer Errichtung in der heutigen Form (2008).

Dark Hedges
Die Dark Hedges sind eine Allee aus Buchen, deren Äste sich über der Strasse kreuzen. Das sieht magisch aus.
Dass wir da vorbei gekommen sind, haben wir Berta zu verdanken. Berta ist unser GPS. Nach der Carrick-a-Rede-Hängebrücke haben wir als nächstes Ziel Ballymoney (Money ist immer gut!) eingegeben, das GPS sollte uns im hiesigen Gewirr von Nebenstrassen den kürzesten Weg suchen. Und dieser führte aus purem Zufall durch die Dark-Hedges-Strasse. Weil die fast nicht zu finden ist: Der nächste Weiler ist das etwas südlich davon gelegene Stranocum.

Belfast
Start und Ende des Trips war die Hauptstadt von Nordirland, Belfast. Die Stadt war als Zentrum der "Troubles" für Jahrzehnte in den Medien. Die "Troubles" waren eine Auseinandersetzung zwischen den nach Grossbritannien orientierten Protestanten und den meist katholischen Republikanern, welche einen Anschluss an die Republik Irland wünschten.
Mittlerweile sind diese weitgehend Geschichte, und die Stadt versucht, sich ein neues Image zuzulegen. Dafür wurde vor allem im Nordosten, im Titanic Quarter, viel in touristische Infrastruktur investiert. Doch auch die Uferpromenaden des Lagan und weite Teile der Innenstadt wurden neu gestaltet.
In der heute noch existierenden Werft Harland & Wolff wurde seinerzeit die Titanic gebaut.
Insgesamt ist Belfast mittlerweile nicht nur eine durchaus sichere, sondern auch eine sehenswerte Stadt. Und die blutige Vergangenheit wird jetzt als "Belfast Troubles Tour" vermarktet.

Selbst wer schon irische Pubs besucht und genossen hat, darf sich den Crown Liquor Saloon nicht entgehen lassen. Hier ist die Auswahl an Bieren ebenso überschwänglich wie die Dekoration. Und hier findet man noch die Separées, denen Heinrich Böll als "Einzelsäuferkojen" ein literarisches Denkmal gesetzt hat.  

Als Spezialprogramm wurde uns ein Feueralarm inklusive Evakuation des Hotels morgens um 04.30 Uhr geboten: Ein Bus war in Brand geraten und hat den danebenstehenden gleich mit abgefackelt. 

Derry / Londonderry
Derry ist Nordirlands zweitgrösste Stadt. Als eines der Zentren der protestantischen Kolonisation wurde es im 17. Jhd. mit einer bis heute praktisch vollständig erhaltenen Ringmauer befestigt. Im Innern finden sich einige gut erhaltene Renaissance-Gebäude.
Die Stadt, oder zumindest deren Hardcore-Unionisten, ist/sind stolz auf die Belagerung von 1689. Dass damals die katholisch-jakobitischen Truppen die Stadt nicht einnehmen konnten, war vermutlich der Wendepunkt zugunsten der Oranier.   

In keiner andern Stadt haben die "Troubles" proportional mehr Opfer gefordert als hier.

Obwohl in jeder Beziehung unsinnig, lautet der offizielle Name immer noch Londonderry, weil die Krone seit über 20 Jahren anscheinend keine Zeit oder keine Lust gehabt hat, der Umbenennung zuzustimmen.

Buncrana
Von Derry ist es ein Katzensprung nach Buncrana, doch dieses liegt bereits in der Republik Irland. Die Grenze zu queren ist nicht schwierig - es hat nicht einmal einen Strich über die Strasse. Einzig die Verkehrssignale (km/h statt mph) zeigen, dass man jetzt auf der andern Seite ist.
Das Dorf (beziehungsweise sein Strand) zieht im Sommer eine beträchtliche Besucherzahl an, sonst gibt es hier eigentlich nur grüne Hügel, Schafe und viel Wasser.

Lisburn
Obwohl Nordirlands drittgrösste Stadt, ist in Lisburn ausser dem Leinenmuseum wenig zu sehen. Den Republikanern war die Ortschaft als Sitz der "Besatzungsarmee" (Hauptquartier der Britischen Truppen und der kasernierten Polizei) verhasst.

Link zu Irènes Blog über Lisburn (Center), Lisburn (Farm) und Buncrana

Tourengänger: PStraub


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