Achselkopf über dem Achenpass. Kurzer, idyllischer Bike & Hike-Ausflug, fast: in die Vergangenheit

Heute eine kurze After-Work-Unternehmung: unspektakulär, aber wirklich schön, geradezu idyllisch! Es gibt ihn noch, den nicht industriell bewirtschafteten Bergwald! Es war heute fast wie eine Reise in die Vergangenheit: Forststraßen, die sich an die Landschaft anpassen, statt sie zu vergewaltigen, urtümliche Bergwälder, sprudelnde Bäche, parkartige Wiesenpassagen, eine idyllische Jagdhütte und ein schöner, wegloser Aufstieg auf ein „stilles Ziel“. Aber was heißt das schon: "stilles Ziel"? Gar nichts, denn wenn sich bereits auf dem Weg das Ziel erfüllt, darf es ruhig "still" sein dort oben und ein paar Aussichten gab es obendrein auch noch...
    
Die heutige kleine Tour war eher meiner Bewegungslust und Neugier geschuldet, als irgendeiner Recherche oder etwa Beoba chtungen, Fotos... sie ist einfach ein schneller Stich nach der Arbeit in unbekanntes Terrain, sonst nichts...Die Karte habe ich mir natürlich vorher angesehen: gut steht er da, der Achselkopf, aber vielleicht ist er bissl zug' wachsen? Dennoch, das Gebiet, speziell am Achselkopf, scheint kaum von großen Straßen zerschnitten zu sein. Somit sind meine Erwartungen an die Landschaft dieses größtenteils bewaldeten Buckels durchaus positiv.
Was schließlich die Aussichten angeht, so habe ich dem Achselkopf schon einige Chancen gegeben, zumal er mit einem gleich hohen, zweiten Gipfelpunkt eine Gratverlängerung nach Südwesten hin bietet, die ich weglos entlangwandern kann. Ich will schon soviel vorwegnehmen, daß am Gipfelgrat die Landschaft außerordentlich schön war, die Aussichten durch den Laubwald aber sehr eingeschränkt. Dennoch gab es immer wieder überraschende Durcblicke: Juifen, Hochalm, Demeljoch...auch stille Ziele haben die Welt um sie herum im Blick! 

Kurze Wegbeschreibung:

Siehe "Anfahrt" zum ausgeschilderten P. in Stuben. Es gibt nur eine einzige gemütliche Forststraße (keine Bröselautobahn), die über die Almwiesen flach nach Südwesten führt. Diese fahre ich. Es geht dann durch hübschen Mischwald, teilweise aussichtsreich, in einer weiten Schleife zu einem kleinen Sattel unter dem Guggenauer Köpfl (links) und dem Brunstlahnerkopf (rechts) hinauf. (Nahe einer Bank (Juifenblick) zweigt ein gelb beschilderter Pfad ab, der über die Höllei-Alm zur Hochalm führt).  
Nun folgt auf der Straße eine längere Abfahrt in einer weiten Schleife. Ich bleibe immer auf dem Hauptweg und lasse ein Sträßlein, das in einer Kurve abgeht, links liegen. Es folgt noch ein weiteres gelbes Schild (Hochalm) nach rechts, ich fahre auf der Straße nach Westen weiter, bis nach einem hübschen, kühlen, Bachgrund eine parkartige, stimmungsvolle Wiese erreicht wird. Hier Bikedepot.
Ich sehe schon von hier einen wirklich imposanten Hochsitz und gehe über einen kleinen Buckel in eine Senke zum Wirtstadel-Jagdhaus mit grünem Dach und großer Sitzgruppe.
Von hier gehe ich weglos direkt nach Süden zum Achselkopf hinauf. Nach wenigen Schritten bildet sich ein deutlicher Graben aus, auf dessen rechter Seite ich bleibe. Zunächst geht es steil durch Gras und wenige Schrofen empor. (Nur hier T3+) Dann legt sich das Gelände zurück und es geht bequem durch licht stehenden Bergmischwald zu einem kleinen Geländeabsatz. Hier ist in wenigen Schritten die Grathöhe schon erreicht und mit ihr der nordöstliche Gipfelpunkt (Grenzstein). Ich wandere am sehr schönen und bewaldeten Grat noch nach Südwesten zu einem weiteren Gipfelpunkt und erhasche da oder dort auch ein paar überraschende Durchblicke auf Juifen und Demeljoch...
Landschaftlich war es eine ausgeprochen schöne und erfüllende Tour. Einziger Wermutstropfen: die erhofften freien Ausblicke auf Guffert, Juifen, Demeljoch, für die der Achselkopf eigentlich ausgezeichnet dastände, gab es heute nicht...
Der Ausklang erfolgt an der hübsch gezimmerten Sitzgruppe der Jagdhütte und beim gemütlichen Hinausrollen in' s Tal. Wie schön, wieder mal in einem weniger intensiv durch Forstwirtschaft und Almen genutztem Gebiet gewesen zu sein...    
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Hinweis: einen Vorbericht auf den Achselkopf gibt es bereits, denn Kollege wasquewhat hat hier die heutige Bike-Wanderung schon einmal beschrieben, allerdings in einer geradezu ehrfurchtsgebietend lakonischen Kürze, sowohl was den Text als auch was die Fotos angeht...dennoch danke für die Inspiration zu meiner heutigen Spontantour!
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Zweiter, aktueller Hinweis: Die Isarbrücke nördlich vor dem Sylvenspeicher hat eine Totalsperrung vom 10.6. bis zum 15.6.2016. Zufahrt von Norden zum Achenpass also nur über den Tegernsee möglich. Auch Vorderriss, Hinterriss und die Eng sind derzeit von Bad Tölz aus nur über langwierige Mautstraßenumwege (etwa Lenggries- Jachenau-Walchensee-Wallgau-Vorderriss) erreichbar.
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