Rigidalstock und Gross Chälen
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Spannende und anspruchsvolle Ski-Klettertour mit viel Abwechslung und eindrücklicher Landschaft
Wenn man im Winter mit gebuckelten Skis einen Klettersteig begeht, muss man schon einen guten Grund dafür haben! In unserem Fall waren dies gleich zwei: (1) Die Gross Walenchälen, bei sicheren Verhältnissen eine Steilabfahrt der Superlative und (2) die winterliche Einsamkeit am formschönen Rigidalstock. Dieser ist seit der Errichtung des Klettersteiges von der Brunnihütte auf den Gipfel in den Sommermonaten überlaufen – im Januar hat man den Gipfel für sich.
Diese Tour kann in dieser Form wahrscheinlich nur sehr selten gemacht werden. Am Vorwochenende war jemand dort unterwegs und wir wussten daher von guten Verhältnissen. Die Tour ist anspruchsvoll: Der Klettersteig ist im Winter nicht ohne (besonders, da über weite Strecken die Stahlseile entfernt wurden, Kletterei bis knapp III). Die Abfahrt durch die Walenchälen setzt absolut sichere Lawinenverhältnisse voraus, die Hangneigung ist über 40° über längere Abschnitte.
Mit dem Sessellift zur Brunnihütte und aus eigener Kraft zur Schonegg (der Skilift ist ausser Betrieb). Anschliessend auf einer guten Spur über den Kamm und teils in steileren Aufschwüngen an den Einstieg des Klettersteigs (ca. 2400 m.ü.M.). Ski aufbinden und in leichter Kraxelei in schneefreiem Gelände (T5) entlang der Sicherungsstangen bergauf. Nach rund 30 Metern findet man die Fixseile vor; sie sind hilfreich um die folgenden Aufschwünge und die ausgesetzte Gratpartie gesichert zu überwinden. Vom anschliessenden flachen Abschnitt bis fast auf den Gipfel fehlen die Seile wieder. Der Einsatz von Pickel und Steigeisen in den steilen Schneeflanken ist dort sinnvoll, jedoch nicht unbedingt nötig. Schlüsselstelle des Klettersteigs ist der knapp 50 Meter hohe Steilaufschwung unterhalb des Gipfels. Dort fehlen momentan die Stahlseile und wir haben selbst gesichert (Sicherungspunkte sind keine Seltenheit auf einem Klettersteig). Besonders im letzten Teil der Seillänge ist Konzentration angebracht (Stellen bis knapp III, mit Skischuhen und gebuckelten Skis schon fordernd). Anschliessend in einfachem Gelände zum Gipfelkreuz.
Abstieg zu Fuss ca. 50 Höhenmeter gegen Westen, dann Querung des steilen SW-Hanges an die Kante, die zur Walenchälen abbricht. Hier gibt es zwei Möglichkeiten in die Chäle einzusteigen. Man kann die Skis einige Minuten auf dem Grat hinauf tragen und traversiert dann steil in die Rinne (momentan liegt dafür recht wenig Schnee; sinnvolle Variante für eine Besteigung des Gross Walenstocks). Wir sind allerdings in der steilen Südflanke (Vogelsmatt) etwas abgefahren, haben den Vorgipfel Pt. 2434 links umfahren und sind schliesslich in der Scharte zwischen Gross und Vorder Walenstock (Pt. 2334) traversiert (nur bei absolut sicheren Verhältnissen möglich!). Einfahrt in die Gross Walenchälen bei leider gedeckeltem Pulver. Bald wird die Rinne enger und steiler (40-45° auf ca. 200 Höhenmetern, an der schmalsten Stelle ca. 5m). Dann öffnet sich das Gelände wieder und ideal geneigte Hänge führen zum Ende der Chälen, die man über ein steiles Schneeband gegen links verlässt (ca. 42°). In stiebenden Pulver zur Walenalp und auf dem Fahrsträsschen zu den Wiesenhängen bei Wand, wo der Schnee schon bald knapp wird. Schliesslich weiter auf der nur noch knapp schneebedeckten Strasse nach Schwand oberhalb Engelberg.

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