Poncione di Cassina Baggio


Publiziert von ᴅinu , 9. April 2016 um 21:00.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 9 April 2016
Ski Schwierigkeit: ZS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Pizzo Rotondo   CH-TI   CH-VS 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1257 m
Abstieg: 1257 m
Strecke:10,5 km

Die Wettervorhersage meldet nicht gerade gutes Wetter, einzig in Realp und Airolo entdecke ich in in der Vorhersage auf die Mittagszeit eine Sonne. Am Vortag Schneit es gar noch bis nach Airolo hinunter. Ich entscheide mich eine Rekognoszierungstour zu machen: Auf dem Plan steht der Pizzo Rotondo. Kaum auf der Nufenen Passstrasse, fahre ich früh morgens auf 10 cm Neuschnee. Kein Problem mit meinen Winterpneus :-)

In All Acqua bin ich der erste. Als ich los laufe parkiert ein zweites Auto und die Leute im Hotel machen den anschein, dass sie auch bald loslaufen werden. Ich stosse meine Skier den Capanna Piansecco Hüttenweg hinauf. Der Neuschnee verdeckt die alten Spuren. Schön, ich darf Spuren :-D Nach mehreren Kurven im schönen Lerchenwald erreiche ich die Capanna Piansecco. Doch hier gibt es kein Lebenszeichen, auch die nachfolgenden Tourer lassen auf sich warten. Zusätzlich keine Spur, die weiter führt: Sehr schön, Plan Änderung! Denn hinauf zum Pizzo Rotondo zu spuren ist mir zu anstrengend, vor allem der Fussaufstieg zum Gipfel. Auf der Moräne hinter der Hütte zaubere ich meine eigene Spur in den Schnee, mit dem neuen Ziel Chüebodenhorn. Der Aufstieg zum Gerenpass wird immer anstrengender, die Sonne zeigt sich von der besten Seite und ich sinke mit den Skiern bereits 20-30 cm ein. Es bilden sich immer wieder Schneemocken am Fell. Da mich der Canale della Fiamma beim Aufstieg begeistert, mache ich wieder eine Plan Änderung: Neues Ziel - Poncione di Cassina Baggio.

Die Tourengänger hinter mir sind noch Fit (Sie nutzen meine Spur :-)) und entscheiden sich schlussendlich auf's Chüebodenhorn zu gehen. Sie brechen die Übung aber (Soweit ich das beurteilen kann) kurz vor dem Gipfel ab.

Heute knirschte es aus allen Ecken und rumpelte in allen Felswänden. Staublawinen als erste Vorboten des Frühlings ergeben sich wegen des sehr warmen Wetters vom heutigen Tag. Mein Plan war es nun als letztes diese Canale della Fiamma hinunter zu fahren. Doch auch in dieser Chälen rumpelt es hie und da und ich entscheide mich - sinnvollerweise  - der Aufstiegsroute entlang im geschützten Bereich hinunter ins Tal zu fahren. Der Neuschnee war vor allem in oberen, schattigeren Hängen herrlich, zum grossen Teil war er zur Mittagszeit jedoch schon Nass und schwer.

Zum Canale della Fiamma habe ich folgende Tipps: Der Aufstieg von der Seeseite macht man am besten vom Westen, evt. mit Kombination  des Cima Sud. Denn von da aus kann man ideal unter den Felsgipfeln hindurch queren. Beim Einstieg ist eine ca. 2x3 Meter grosse Ebene, auf welcher man sich sehr gut umrüsten und vorbereiten kann. Ich presste den Schnee auf dieser Plattform zuerst mit meinen Skiern da ich zuvor rund 50cm einsank. Bei mir hatte es eine Wechte vor dem Einstieg in die Chälen. Diese Wechte hatte eine Form einer ca. 1 Meter hohen Mauer (Nicht überhängend). In ca. 20-30 Minuten könnte man in dieser Mauer mit einer Lawinenschaufel einen idealen Einstieg in die Chälen schaufeln, so dass man Ebenaus in die steile Chälen hinunter rutschen könnte. Persönlich würde ich bei den heutigen Verhältnissen (hart gepresster Schnee) die obersten 10-15 Meter mit einem 60 Meter Halbseil abseilen bzw. abrutschen, dieser Bereich ist meines Erachtens nicht fahrbar bzw. ein Sturz könnte fatale folgen haben. Zudem sieht man von oben nicht die ganze Chälen (Sie macht einen Bogen). Aufsteigende Alpinisten könnte man mit der Seilvariante also noch erspähen, bevor man los fährt. Nach diesem Einstieg ist die Chälen genug breit um seine Kurven in den langen & steilen Canale della Fiamma zu fräsen, was ja auch ab und zu mal passiert :-D

Mein Fazit: Pizzo Rotondo bleibt ein Projekt und das Chüebodenhorn besuche ich gerne mal in der Herbst Saison, um den wunderschönen See vor dem Chüebodengletscher zu bestaunen.

Tourengänger: ᴅinu


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