Stříbrník a Stříbrný vrch


Publiziert von lainari , 4. April 2016 um 21:57.

Region: Welt » Tschechien » Zákupská pahorkatina
Tour Datum: 3 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 390 m
Abstieg: 390 m
Strecke:19 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auto oder Zug der ČD bis Zdislava
Kartennummer:1:50.000, KČT Nr. 14 Lužické hory

Silberstein und Hagelsberg
 
Eigentlich hätte ich ursprünglich den am Vortag begonnenen Frühjahrsputz rund ums Haus fortführen wollen. Aber mangels Kontrollinstanz fällt eine spontane Planänderung wegen des ausgesprochenen angenehmen, frühlingshaften Wetters leicht. So nehme ich eine schöne, ruhige und abwechslungsreiche Runde ins Programm für den Sonntag. Die Fahrt zum Ausgangspunkt verläuft ereignisarm, will heißen entspannt. Dass es wegen der angekündigten Schleierwolken keinen schönen Sonnenaufgang geben würde, bewahrheitet sich unterwegs. Die heutige Tour wird durch das Zákupská pahorkatina (Reichstädter Hügelland) am Fuße des Ještědský hřbet (Jeschkengebirge/Jeschkenkamm) also in der Region Podještědí (Unter dem Jeschken) verlaufen. Als Startpunkt habe ich Zdislava (Schönbach) ausgewählt und parke an der Zufahrt zum Bahnhaltepunkt. Der Ort wurde im Tschechischen früher idealerweise deutungsgleich Krásný potok genannt. 1946 erfolgte die Umbenennung in Zdislava zu Ehren der wohltätigen Zdislava z Lemberka (ca. 1220-1252). Ich orientiere mich nach der grünen Wanderwegmarkierung und gehe in den Ort hinunter. Dann wendet sich der Weg leicht ansteigend in den Wald hinein. Abwechslungsreich, zuletzt über Wiesenland komme ich nach Žibřidice (Seifersdorf).
 
An der Straße halte ich mich zunächst links und verlasse den Ort dann bergwärts gehend. Die Erhebung des nächsten Zieles zeichnet sich schon deutlich in der Landschaft ab. Mit Erreichen des Waldes beginnt ein steilerer Anstieg zum Fuß der Basaltfelsen des Stříbrník (Silberstein). Der Block des Gipfels besteht aus vier Einzelfelsen, deren unten vertikal ausgerichtete Basaltsäulen im Gipfelbereich teilweise nahezu horizontal geschichtet sind, ein großartiger Anblick. Auf dem Gipfel, zwischen zwei der Felsen windgeschützt, lege ich eine kurze Frühstücksrast ein. Vorbei an der Berghütte verlasse ich den Berg nordwärts. Einzelne (auch getilgte) alte Markierungen zeigen, dass hier ein Zugang zur gelben Wanderroute verlief. So komme ich auf anderem Wege wieder nach Žibřidice. Entlang der gelben Markierung laufe ich hinter dem Ort bergwärts in Richtung des nächsten Berges. An seiner bewaldeten Flanke gibt es einen Wegweiser. Eine unmarkierte, recht verwachsene Rampe führt hinauf zum zerfurchten Gipfel des Stříbrný vrch (Hagelsberg). Obwohl er im Tschechischen verdächtig „silbrig“ klingt, erfuhr er von den deutschsprechenden Anwohnern eine andere Bezeichnung. Auf dem Berg finden sich einige kleinere Steinbrüche, Tagebaue und eventuelle Schürfgräben, die offensichtlich unterschiedlichen Zwecken dienten. Auffällig scheint mir, dass der Kontaktbereich des Basalts mit dem Umgebungsgestein von besonderem Interesse war. Möglicherweise wurden hier angereicherte Begleitmineralien gesucht und abgebaut, denn diese Gruben enden vielfach mit Erreichen des Hartgesteins. Der Rest-Gipfel trägt noch eine alte Markierung und einen Vermessungspunkt.
 
Wieder unten, wandere ich nordwärts weiter. Der markierte Weg schlägt hier, möglicherweise auf Grund zeitweiser Weidenutzung, einen recht merkwürdigen Bogen um eine Gehölzinsel auf einer Wiese und durchläuft im Anschluss ein idyllisches bewaldetes Tal. Später folgt der Weg einem Straßenrand. Ein Abstecher führt zur, mir von einem früheren Besuch schon bekannten, Janovické poustevny (Johnsdorfer Einsiedelei). Der schöne Platz ist einen jeden Besuch wert. Im Anschluss komme ich nach Janovice v Podještědí (Johnsdorf). An der Straßenkreuzung wende ich mich talwärts und passiere einen Teich. Danach biege ich nach links in ein Seitental ab. Der Weg ist als Radweg 3046 ausgewiesen, dem man mit einiger Aufmerksamkeit gut folgen kann. Die bezüglich Weglage und Qualität der Wege unklaren Karteneinträge in diesem Bereich kann man dabei getrost außer Acht lassen. Eingangs des Tales ist ein verlandender Teich und wenig später treffe ich auf ein saniertes Exemplar. Eine neue Sitzgelegenheit lädt hier zu einer frühen Mittagspause ein. Gestärkt setze ich den Marsch durch den abwechslungsreichen, aromatisch duftenden Wald fort. Unterwegs gibt es noch einen dritten Teich. Später, nach einer Betsäule erreiche ich Offenland und gehe entlang der Bahnstrecke. Hier im beinahe ungespurten Wiesenland schient mir eine Befahrung des Radweges mit einem Tourenrad doch recht mühsam. Zum Glück bin ich zu Fuß unterwegs. Nun habe ich wieder Zdislava vor mir. Über eine Flurwegtraverse am Hang besuche ich noch ein Mord- oder Sühnekreuz. Danach schließe ich die Tour am Haltepunkt ab.
Neuerdings komme ich von einer absolvierten Tour fast immer mit zwei oder drei neuen Ideen zurück, was im Gegensatz zu Leuten mit wenigen (erkennbaren) Interessen aber eher ein Luxusproblem sein dürfte. Da bis zum meinem nächsten Anschlusstermin, einem Besuch in einer Reha-Klinik, noch ein wenig Zeit ist, beschließe ich auf der Rückfahrt noch eine Erkundung einzulegen. Über den Erfolg und seine Folgen im nächsten Bericht mehr…
 
Die pausenbereinigte Gehzeit betrug 4 h 45 min. Die Schwierigkeit ist auf weiten Strecken als T1 zu bewerten, die Auf- und Abstiege in den Berggipfeln als T2.

Tourengänger: lainari


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